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Band 6 - Blutnacht

Band 6 - Blutnacht

Titel: Band 6 - Blutnacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kim Harrison
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nach oben, in dem verzweifelten Wunsch, etwas zu sehen. Das machte es schlimmer. Oh Gott, das Ungleichgewicht war furchtbarer als al es, was ich bisher gefühlt hatte.
    »Rache, bist du okay?«, fragte Jenks nur Zentimeter vor mir, wo er über dem Teppich schwebte.
    Ich konnte einmal Luft holen, bevor der Schmerz mich wieder traf. Ich wol te es nicht, aber das Ungleichgewicht würde mich töten, wenn ich es nicht als meines anerkannte.
    »Halt sie fest!«, schrie Jenks. »Ich kann ihr nicht helfen, verdammt nochmal! Trent, halt sie fest, bevor sie sich selbst verletzt!«, befahl er, und ich schluchzte auf, als ich Trents Arme um mich fühlte, die mich davor bewahrten, die Stufen herunterzurol en.
    »Ich nehme es an«, keuchte ich. Mein Kopf explodierte und meine Brust war eng. »Ich nehme den verdammten Fluch an.«
    Als wäre ein Licht ausgeschaltet worden, hörten meine Muskeln auf zu krampfen. Ich holte keuchend Luft. Dann atmete ich wieder, und wieder, zufrieden, einfach ohne Schmerzen zu existieren. Langsam entspannten sich meine Muskeln, und nur das Kopfweh blieb zurück. Trent saß mit den Armen um mich geschlungen neben mir. Mein Gesicht war nass, und Trent ließ mich los, als ich mich daran machte, mir die Feuchtigkeit und die Teppichstücke von den Wangen zu wischen. Lethargisch schaute ich auf meine Hand, um sicherzustel en, dass es Tränen waren, die ich wegwischte, und nicht Blut. Mein Kopf tat so weh.
    »Ich bin in Ordnung«, krächzte ich, und Trents Hände lösten sich ganz von mir. Ich hörte, wie er zur Seite rutschte und dann aufstand. Jenks beobachtete uns von einem Geländer aus. Sein Gesicht war bleich und angespannt. »Sind irgendwelche Dämonen aufgetaucht?«, fragte ich ihn und er schüttelte den Kopf.
    Absolut fertig schob ich mich weiter von Trent weg, peinlich berührt und in dem Versuch, wieder mehr zu wirken wie ich selbst. Ich hatte es getan. Verdammt nochmal, es hatte so wehgetan, dass es funktioniert haben musste. Ich schaute auf meine Hände und wol te ebenso sehr eine fremde Aura sehen, wie ich mich davor fürchtete. Sie zitterten. Meine Aura war wieder verborgen, und ich fürchtete mich davor, Jenks zu fragen, ob es meine war, oder Als, oder ob sie ganz weg war.
    Ich schaute zu Jenks und er lächelte. »Es ist deine«, erklärte er und ich schloss die Augen, während sich in meinem Hals ein erleichterter Kloß bildete. Ich verdrängte das Gefühl. Wir mussten einen Run zu Ende bringen.
    »Hast du Trents Probe?«, fragte ich. »Wir müssen verschwinden.« Ich würde später beweinen, was ich mir selbst angetan hatte. Jetzt im Moment mussten wir von hier weg.
    »Sie kommt«, meinte Jenks. »Ich habe sie unter >Kal asea< gefunden. Weiblicher Elf, eingeführt. . dreihundertsieben-undfünfzig vor Christus, wenn ich richtig gerechnet habe.
    Dein Gerichtstermin wäre erst in ungefähr fünf Jahren.« Der Pixie lachte. »Das hat man dann von einem organisierten Rechtssystem. Rom ist nicht untergegangen. Es wurde vom Amtsschimmel zu Tode getrampelt.«
    »Bring sie mir!«, schrie Trent, und sowohl Jenks als auch ich zuckten zusammen.
    »Schon gut, schon gut«, murmelte der Pixie, als er zur Statue schoss. »Pups mal keine Haarbal en.«
    Sie markieren die Jahre genau, wie wir es tun, dachte ich, schob al es in meine Tasche und zögerte, als ich Als Probe nicht finden konnte. Wo zur Höl e war sie hingerol t?
    »Hab es!«, hörte ich einen entfernten Ruf, und Jenks kehrte in einer Wolke von goldenem Funkeln zurück. In seiner I land hielt er eine neue Ampul e, deren Glas eine leichte bernsteinfarbene Tönung hatte. Trent starrte ihn gierig an und sah aus wie Rex, wenn er ein Pixiekind verfolgte. »Als Ich mal einen Namen hatte, war es so einfach, wie einem Fairy die Flügel auszureißen«, verkündete Jenks selbstzufrieden.
    »Hast du irgendwas Süßes in deinem Rucksack?
    Ich habe seit Stunden nichts gegessen. Verdammt, ich bin so müde wie ein Pixie in der Hochzeitsnacht.«
    »Sorry, Jenks. Ich wusste ja nicht, dass du mitkommst, sonst hätte ich was mitgenommen.«
    Trent zitterte. Ungeduldig schnappte er sich seinen Rucksack und streckte die Hand aus. »Ich habe ein wenig Schokolade«, sagte er. »Gib mir die Probe und du kriegst sie.«
    Wir würden es schaffen. Wir würden hier rauskommen.
    Vorausgesetzt der Fluch, den Trent von Minias bekommen hatte, funktionierte. Wenn nicht, saßen Jenks und ich wirklich in der Klemme.
    Jenks ließ erwartungsvol seine Flügel knal en.
    »Wunderbar!«,

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