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Band 6 - Blutnacht

Band 6 - Blutnacht

Titel: Band 6 - Blutnacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kim Harrison
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riss mich zusammen.
    »Ich weiß es nicht«, meinte ich und fühlte, wie mein Leben endete. »Es tut mir leid, dass ich dir das vor die Füße werfe, aber ich kann nicht zur I.S. gehen. Ich glaube, Tom macht das al es mit ihrem Segen.« Ich schaute auf den Ort, wo ich ihn zuletzt gesehen hatte, und Hass überwältigte kurzzeitig die Tränen.
    »Sie lebt«, sagte Glenn zu jemandem bei ihm. »Nein. Ich rede mit ihr. Hast du die Hausnummer? Hast du die Nummer?« Ich hörte kurz statisches Rauschen, dann war er wieder da. »Wir sind in fünf Minuten da«, erklärte er mit tiefer, beruhigender Stimme. »Warte auf uns. Beweg dich nicht, außer du musst.«
    Ich ließ mich mit dem Telefon am Ohr auf den Boden sinken. Ich fühlte mich schlimmer als die Frau, die an ihrem Klebeband kaute. »Sicher«, sagte ich erschöpft. »Aber Tom ist weg. Passt auf Betty auf. Sie mag dämlich wirken, aber sie weiß wahrscheinlich einige fiese Dinge.« Mir war schwindelig.
    »Jeder, der seinen Hund tritt, ist fies.«
    Glenn seufzte frustriert. »Ich bin unterwegs. Verdammt, ich muss diese Leitung verlassen. Red mit Rose, bis ich ankomme, okay?« Ich schüttelte den Kopf und zog meine Knie ans Kinn. »Nein. Ich muss Ivy anrufen.«
    »Rachel. .«, warnte er. »Leg nicht auf.«
    Aber ich tat genau das. Die Tränen liefen jetzt frei und wuschen den Dreck des Jenseits von meinem Gesicht, aber nichts konnte die Scham aus meinen Gedanken waschen. Ein Dämon. Trents Dad hatte mich in einen verdammten, irren Dämon verwandelt?
    Elend saß ich auf dem Boden und ließ meinen Kopf auf die Knie sinken. Eine leichte Berührung an der Schulter brachte mich dazu, den Kopf wieder hochzureißen. Die Frau, die sich selbst befreit hatte, sprang zurück. Ihre Augen waren weit aufgerissen und ihr Körper unter den Jeans und dem roten Oberteil zitterte. »Ich dachte, du hättest sie umgebracht«, sagte sie und ließ ihren Blick über die Verwüstung wandern.
    »Sie schlafen?«
    Ich nickte und mir wurde erst jetzt bewusst, wie mein Angriff auf sie gewirkt haben musste. Erleichterung breitete sich auf ihrem Gesicht aus und sie setzte sich vor mich. Sie sah aus, als brauchte sie eine Schulter, an der sie sich ausweinen konnte, hätte aber gleichzeitig Angst, mich noch einmal zu berühren. »Danke«, sagte sie zitternd. »Du siehst genau aus wie ich.«
    Ich drängte die Tränen zurück und wischte mir übers Gesicht. »Deswegen haben sie dich gekidnappt.«
    Sie nickte. »Du bist al erdings stärker.« Lächelnd spannte sie ihren Bizeps an. Dann verblasste das Lächeln und sie zog ihre Knie an die Brust. »Wie bist du in den Schutzkreis gekommen? Du musst eine wirklich mächtige Hexe sein.« Sie zögerte. »Bist du das?«
    Ich schloss die Augen und biss die Zähne zusammen. »Ich weiß es nicht«, sagte ich, und als ich meine Augen wieder öffnete, schwammen sie. »Ich weiß es wirklich nicht.«
    30
    Glenns schwarzes Auto war nicht mein Stil, aber auf eine FIB-Art war es ganz nett. Der Rücksitz war vol er Ordnerkartons, was es schwer machte, meine Lehne nach hinten zu kippen und auf dem Heimweg kurz ein wenig zu schlafen. Die Unordnung war ungewöhnlich. Normalerweise hielt Glenn sein Auto genauso ordentlich und gepflegt wie sich selbst. Er war da sehr heikel.
    Ich war so müde, aber es war unmöglich zu schlafen. Tom war entkommen, und jetzt hatte er einen richtigen Grund, mir den Tod zu wünschen. Meine Doppelgängerin war sicher in Gewahrsam und würde nach Hause fahren, sobald die Mediziner sie unter die Lupe genommen hatten. Sie hatte mir gesagt, dass sie Kampfsportkurse machen würde, damit Tom ihr nicht nochmal wehtun konnte, und das, zusammen mit Sampson, der im Polizeiwagen auf ihrem Schoß gesessen hatte, ließ mich glauben, dass sie sicher sein würde.
    Meine Fingerspitzen waren wund von dem Versuch, Toms geschwächten Schutzkreis zu übernehmen, und meine Handfläche tat weh, wo ich sie mir im Jenseits aufgeschürft hatte. Ich zuckte zusammen, als ich den Knopf drückte, um das Fenster zu öffnen, aber der Schmerz war es wert, um die Rufe von Kindern beim Versteckspiel im Dunkeln hören zu können. Das fröhliche Kreischen und protestierende Rufen beruhigte mich. Ich schloss die Augen und versuchte, den Weg unseres Autos durch die Bewegungen zu verfolgen.
    Wenn herauskam, dass ein I.S.-Angestel ter Dämonen beschworen und zugelassen hatte, dass sie Zauberläden auseinandernahmen und Bürger terrorisierten, würde sich die I.S. offiziel von Tom trennen

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