Band 6 - Blutnacht
viel eicht zurück in diese Höl e von Existenz gezogen werden würde. Dass Trent noch dort war und in einer winzigen schwarzen Zel e auf eine schreckliche, erniedrigende Zukunft wartete, war keine Erleichterung.
Ich mochte Trent nicht. Nichts konnte seine mörderische Drogenbaron-Vergangenheit entschuldigen, und ich hatte nichts gesehen, was mich davon überzeugen würde, dass er vorhatte, diese Seite von sich zu ändern. Aber es störte mich; al das Gute und Böse, das er getan hatte, sol te nicht so sinnlos enden. Ich war schockiert, festzustel en, dass es mir nicht egal war, was mit ihm geschah.
Er war für eine Menge Gutes verantwortlich, selbst wenn er es aus selbstsüchtigen Gründen tat.
Ich starrte aus dem Fenster, als wir an Keasleys dunklem Haus vorbeifuhren, und rieb meinen Arm, wo ich fast noch Trents Griff spüren konnte. Seine letzte Chance, jemanden zu berühren, klang noch auf meiner Haut nach. Er hatte mich nicht gebeten, ihn zu retten. Er hatte mich nicht gebeten, zu bleiben und zu kämpfen. In seiner Stimme hatte keine Wut darüber gelegen, dass ich freikommen würde. Ich wurde hingezogen, wo er mir nicht folgen konnte, und ließ ihn zurück, um unser beider Strafe zu ertragen.
In dem Moment, als al es von ihm abgefal en war, hatte er mich gebeten, sicherzustel en, dass sein Volk überleben würde. Seine Worte waren frei gewesen von der Schuld, die ich jetzt spürte. Er hatte nur die Versicherung gewol t, dass sein Volk leben würde, dass sein Leben mehr hinterlassen würde als nur Drogenhandel und Mord.
Also, auf keinen Fal würde ich dafür sorgen, dass die Elfen überlebten. Er konnte seine eigene Drecksarbeit machen. Ich musste ihn einfach nur retten, damit er es selbst tun konnte.
Dreck auf Toast, ich musste wirklich dringend mit Ceri reden.
Vor uns lag meine Kirche, hel erleuchtet. Aus jedem Fenster drang Licht und ergoss sich auf das schwarze Gras.
Noch bevor wir überhaupt nahe waren, sah ich schon rote Augen aus einem der höchsten Winkel leuchten und die salutierende Bewegung eines Flügels. Bis wusste, dass ich zurück war, und ich schickte ein schweigendes Danke an seine Verwandten, die uns in der Basilika letzte Nacht beschützt hatten. Sie hatten nichts von unserer misslichen Lage gewusst, aber sie hatten mich gerettet und ich schuldete diesen wunderbaren, noblen Geschöpfen mein Leben.
Ich würde Bis' Miete selbst zahlen, nur damit er in der Nähe blieb. Im Carport sah ich die vertrauten Rücklichter meines Autos. Jemand hatte es für mich nach Hause gefahren. Quen viel eicht? Vier grünliche Lichtpunkte wirbelten um den Glockenturm und ließen sich zu Bis herabsinken, und als einer davon abbog und auf uns zukam, riss ich mich zusammen und öffnete das Fenster ganz. Das musste Jenks sein. Bitte, lass es Jenks sein.
Meine Augen fül ten sich mit ungeweinten Tränen, als ein vertrautes Flügelklappern an meine Ohren drang und Jenks ins Auto geschossen kam.
»Rachel!«, keuchte er. »Tinks vertragliche Höl e, du hast es geschafft! Du bist hier? Al mächtiger Gott, du stinkst. Ich wünschte mir, du wärst kleiner; ich würde dich so hart schlagen, dass du in der nächsten Woche landest. Ich hätte Trent töten können, als er mich mit dieser Probe zurückgestoßen hat.«
Ich schüttelte verwirrt den Kopf. »Er hat dich nicht zurückgeschubst. Er sagte, du hättest den Fluch genommen und hättest uns zurückgelassen.«
Das Kreischen seiner Flügel verstummte kurz und er sank auf meine Finger. »Wie, bei meinen blutigen Gänseblümchen, hätte ich das tun sol en? Ich habe überhaupt nichts getan.
Ich habe mich gefühlt, als würden meine Gedärme durch den Arsch einer Schnecke gezogen, und dann bin ich in der Basilika aufgetaucht und habe irgendeine arme Frau zu Tode erschreckt.« Er schaute zu Glenn und der Staub, der von ihm herabrieselte, wurde rot. »Ahm, hi, Glenn.«
Meine Kehle war wie zugeschnürt, und die Hand, auf der er stand, zitterte. Ich wünschte mir auch, ich wäre kleiner.
Trents Reaktion auf Jenks' Verschwinden war zu echt gewesen, um nur gespielt zu sein, und warum sol te er lügen? Viel eicht waren Pixies wie Dämonen und konnten nicht auf der falschen Seite der Linien bleiben, wenn die Sonne aufging?
»Hat Quen die Probe bekommen?«, fragte ich und dachte an Trents Bitte. »Ist sie sicher?«
Der Pixie strahlte. »Ja, ich habe sie Quen gegeben.« Er gab eine Lichtexplosion von sich und Glenn zuckte zusammen.
»Als ihr nicht aufgetaucht seid, hat
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