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Band 6 - Blutnacht

Band 6 - Blutnacht

Titel: Band 6 - Blutnacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kim Harrison
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er in seiner Mitte. Eine der Kerzen war umgeworfen worden, und sie rol te in einer Spur von heißem Wachs und Rauch von der Bühne.
    Der unerträgliche Mann keuchte verwirrt und stemmte seine Hände auf die Knie, um wieder zu Atem zu kommen.
    »Ihr habt Euer Wort gebrochen«, japste er, und seine braunen Augen leuchteten wild. »Das könnt Ihr nicht. Ihr gehört mir.« Er lächelte. »Für immer.«
    Mit in die Hüfte gestemmten Händen baute ich mich ihm gegenüber auf. »Wenn du Dämonen beschwörst, du lausiges, stinkendes Stück Dreck, dann sol test du dir lieber sicher sein, dass der richtige auftaucht, bevor du ihn rauslässt.«
    Sein Gesicht wurde ausdruckslos und er drehte sich einmal im Kreis. »Ihr seid nicht AI.«
    »Na, das hat aber gedauert«, spottete ich. »Du hast so viele Waschmaschinen, wie du Tragen kannst, zum Selbstkostenpreis gewonnen!« Innerlich zitterte ich, aber es verschaffte mir eine unendliche Freude, Tom dabei zu beobachten, wie ihm aufging, dass sein Leben gerade mit Vol dampf in einen Dämonenscheißhaufen von der Größe Manhattans gefahren war. »Du hast das Recht, zu schweigen«, fügte ich hinzu. »Al es, was du sagst, werde ich in meinen moosgewischten Report schreiben, und du wirst noch schnel er gegril t.«
    Tom nahm einen wunderschönen Grünton an.
    »Du hast das Recht auf einen Anwalt, aber sol test du nicht unglaublich viel reicher sein, als dieser Kel er vermuten lässt, dann bist du eine ziemlich angeschissene Hexe.«
    Sein Mund öffnete und schloss sich, und sein Blick schoss hinter mich zu der Frau auf dem Boden. »Wer bist du? Ich habe Algaliarept gerufen«, flüsterte er.
    Ich sog die Luft zwischen den Zähnen ein. »Halt die Fresse!«, schrie ich und trat gegen seine Blase aus Jenseits.
    »Sag diesen Namen nicht!« Das war jetzt mein Name.
    Oh Gott, es war mein Name, und jeder, der ihn kannte, konnte mich in einen Schutzkreis rufen. Was passieren würde, wenn die Sonne aufging, konnte ich nicht mal vermuten.
    Tom starrte mich an. »Morgan? Wie hast du. . Du hast Algaliarept getötet! Du hast einen Dämon getötet und seinen Namen angenommen!«
    Kaum, dachte ich. Ich habe den Namen eines Dämons angenommen und damit mich selbst getötet. Viel eicht hatte Ivy recht gehabt und ich hätte einfach versuchen sol en, AI zu töten. So wäre mein Ableben eventuel etwas schnel er vonstatten gegangen. Nicht dieses langsame Durcheinander.
    »Ohne deinen Zauberstab bist du nicht so mutig, hm?«, fragte ich und hörte irgendwo eine Gegensprechanlage summen, fast unhörbar über dem Schluchzen der Frau auf dem Boden. Tom hatte sich gerade aufgerichtet, und ich drückte gegen seinen Schutzkreis, dankbar, dass er mich nicht mehr verbrannte.
    »Nett«, sagte ich und trat dann frustriert noch einmal mit dem Fuß dagegen. Der Mann stolperte nach hinten und fiel fast gegen seinen Schutzkreis, was ihn hätte zusammenbrechen lassen. Ich fing an, humpelnd um ihn herum zu wandern, während die Sprechanlage summte.
    »Gewöhn dich dran, Tom. Du wirst für lange Zeit in eine Zel e wandern.«
    Aber Tom bekam einen listigen Gesichtsausdruck, was mich daran erinnerte, dass er wusste, wie man durch Linien sprang. Ich starrte ihn an und sein Lächeln wurde breiter. Das würde er nicht tun. AI war sein Dämonenkontakt, oder? Er würde es nicht riskieren. AI würde es fühlen und in einer Sekunde auf seinen Fersen sein. Aber AI war im Gefängnis, also spielte es viel eicht keine Rol e.
    »Nein!«, schrie ich in dem verzweifelten Versuch, ihn vom Springen abzuhalten. Ich sammelte mich, legte meine linke Hand an die Barriere und presste. Ich wusste jetzt, was es war. Ich hatte seinen Schutzkreis schon einmal übernommen, und mit einer fehlenden Kerze war dieser hier geschwächt.
    Ich konnte das. Wie sol te ich das anfangen?
    Meine Aura brannte, und mit zusammengebissenen Zähnen starrte ich ihn durch den Vorhang meiner Haare an.
    Ich keuchte, während ich versuchte, seine Macht aufzunehmen. Die Kontrol e der Linie zu übernehmen, die er angezapft hatte. Die gesamte Kontrol e.
    Ich fühlte, wie sich etwas verschob, als ob plötzlich al es durchsichtig geworden wäre. Ich schaute Tom an. Seine Augen waren aufgerissen; er hatte es auch gespürt. Und dann war er weg. Seine auraüberzogene Wand aus Jenseits verschwand und ich fiel nach vorne.
    »Verdammt in die Höl e!«, schrie ich, als ich mein Gleichgewicht wieder fand. Ich drehte mich um und sah, dass diese arme Frau mich beobachtete. Ihr Schluchzen war

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