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Band 6 - Blutnacht

Band 6 - Blutnacht

Titel: Band 6 - Blutnacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kim Harrison
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wo ich anfangen sol te. Die vertrauten Geräusche von Ivy, die Kaffee machte, waren unglaublich beruhigend, und meine Augen scannten die Küche. Sie verweilten auf den leeren Regalen, wo vorher meine Zaubermaterialien gewesen waren, bevor ich sie in den Glockenturm verschoben hatte.

    Plötzlich verkrampfte sich meine Brust und es nahm mir den Atem. Ich war ein Dämon. Oder so nah dran, dass es keinen Unterschied mehr machte. Dass ich einen Menschen zu meinem Vertrauten gemacht hatte, hätte mir schon den ersten Hinweis geben sol en. Ich fühlte mich dreckig, als würde der Schmutz von meiner Seele herabtropfen und al es verunreinigen, was ich liebte.
    Glenn beäugte gierig den Korb mit Kirschtomaten und verkündete, wie sehr er eine Tasse starken Kaffee mochte, während er darauf wartete, dass ich loslegte. Und ich fühlte, wie sich dicke Riegel vor meine Vergangenheit legten. Ich hatte nur noch eine Richtung, in die ich gehen konnte, und es würde höl isch schwer werden. Die Logik sagte, dass es keinen Weg gab, Trent zu retten. Er hatte sein Scheitern akzeptiert und mich gebeten, seine Spezies zu retten.
    Aber ich lebte und starb nicht nach Prozentsätzen, und ich würde nicht rumsitzen und es akzeptieren. Sonst würde es mich ewig verfolgen.
    »Ich. . ich muss mit euch reden«, sagte ich, und die Gespräche erstarben so plötzlich, wie ein Drachen auf den Boden knal t.
    Ivy wandte sich mit bleichem Gesicht von der Kaffeemaschine ab und schlang die Arme um den Bauch. Das Klappern von Jenks' Flügeln verstummte, als er auf dem Serviettenspender landete. Glenn sog erwartungsvol die Luft ein, und ich versuchte, mich zusammenzureißen und einen Weg zu finden, das zu sagen, was gesagt werden musste, ohne ihnen zu erzählen, was Trents Vater mir angetan hatte.
    »Du bist nicht aus eigener Kraft zurückgekommen«, riet Ivy und Jenks' Flügel hörten völ ig auf, sich zu bewegen.
    »Musstest du noch ein Mal kaufen?« Ich schüttelte den Kopf.
    Ivys kurze Erleichterung verwandelte sich schnel in wachsames Misstrauen. »Wo ist Trent?«
    Oh Gott, sie dachte, ich hätte mir meine Freiheit mit Trent erkauft. Jeder würde das denken. Mein Blick verschwamm und ich schüttelte den Kopf. Meine Augen saugten sich an einer Reihe von Linien auf dem Tisch fest. Dann fiel mir auf, dass es Ivys Name in vorsichtigen Vorschulbuchstaben war.
    Warum bin ich hier!, dachte ich, während ich einen Weg suchte, ihnen zu sagen, was ich war. Ich war ein Dämon, und wahrscheinlich würde ich in ein paar Stunden zurückgezogen werden ins Jenseits.
    Ich war ein Dämon, aber sie waren meine Freunde. Ich musste glauben, dass sie sich nicht von mir abwenden würden. Mein Kopf tat weh. Ich holte langsam Luft und schaute auf. »Jenks, könntest du deine Kinder wegschicken?«
    Sein Flügelschlag erzeugte ein hohes Pfeifen und Ivy verzog das Gesicht. »Sicher«, meinte er und sein Unbehagen war deutlich, als er eine Folge von drei Tönen pfiff. Eine Wel e von Beschwerden erhob sich, aber der Raum wurde ruhiger, als seine Kinder ihn verließen. Jenks rieb mit einem harschen Geräusch die Flügel aneinander und noch drei mehr schossen unter der Spüle hervor und verschwanden.
    Ich senkte den Blick und zog die Knie ans Kinn.
    Ungeschickt umarmte ich meine Schienbeine. Ich wol te wegen al dem wütend sein auf Trent, aber es war nicht sein Fehler. Ich dachte an meine Dämonennarbe, und bitterer Ärger stieg in mir auf. Ich bin ein Dämon; ich sol te es einfach akzeptieren.
    Aber das würde ich nicht. Und ich musste es auch nicht.
    Ich schaute auf und konzentrierte mich auf Ivys reglose Gestalt. Ihr Gesicht war leer, aber ihre Augen schwammen.
    »Ich habe es raus geschafft«, sagte ich monoton. »Trent nicht.«
    Das sanfte Quietschen der Hintertür ließ Ivys Kopf herumschießen, und ich schaute zum Flur. Ceri stand auf der Türschwel e. Ihr feines weißes Kleid mit einem Muster aus Purpur und Grün wehte um ihre nackten Füße und ihre Haare waren ungekämmt. Tränenspuren zeigten sich in ihrem Gesicht, und sie sah wunderschön aus.
    »Rachel?«, presste sie hervor, und in ihrer Stimme lagen Schuldgefühle und Angst.
    Und da erkannte ich, dass Ceri es gewusst hatte. Sie hatte gewusst, dass ich ein Dämon war, und deswegen hatte sie nicht gewol t, dass ich ins Jenseits ging, fal s ich es dort herausfinden sol te.
    Mein Gesicht wurde heiß und ich umklammerte meine Knie fester. »Warum hast du es mir nicht gesagt?«, fragte ich.
    Sie kam drei Schritte in den Raum

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