Band 6 - Blutnacht
schüttelte den Kopf.
»Minias versucht, wieder in Newts Gunst zu kommen.
Rachel könnte sich genauso gut eine Schleife umbinden und
>Happy Birthday< singen.«
Ich legte die Pläne weg. »Warum?«, fragte ich und aß noch einen Cracker. »Sie haben ihn gefeuert.«
Ceris Gesicht wurde noch ernster. »Weil Newt der einzige weibliche Dämon ist, den es noch gibt. Und wie al e anderen würde er sein Leben riskieren, um ein Kind zu zeugen. Das war sein Job. Sie haben abgestimmt und er hat verloren. Das habe ich dir schon mal gesagt.«
Ihre Stimme hatte einen scharfen Ton angenommen, aber ihre Wut war nur eine Art, ihre Angst zu verbergen. Viel eicht sogar, sie zu kontrol ieren. »Du hast mir nicht erzählt, dass er versucht hat, sie zu verführen«, antwortete ich bissig, weil ich sie aus irgendeinem verrückten Grund noch anstacheln wol te. »Du hast mir erzählt, er wäre ihr Babysitter.«
Jenks' Flügel strichen über meinen Hals und verhedderten sich in meinen Haaren. »Er ist jetzt wie lange bei ihr? Ein paar hundert Jahre? Was ist sein Problem? Kriegt er ihn nicht hoch?«
Ceri zog die Augenbrauen hoch und antwortete trocken:
»Sie hat die letzten sechs Dämonen, mit denen sie intim war, getötet. Hat eine ganze Linie durch sie gezogen und. .«
«. .ihre kleinen Katzenhirne frittiert«, beendete Jenks den Satz für sie.
Unwil kürlich schaute ich Richtung Türschwel e nach Rex, aber die Katze musste erst wieder unter meinem Bett hervorkommen.
»Minias ist verständlicherweise vorsichtig«, erklärte Ceri.
Ivy schnaubte, richtete sich wieder auf und ging zur Kaffeemaschine.
»Wenn es nur darum geht, dass sie dorthin kommt, kann sich Rachel nicht einfach in eine Linie stel en und. .
springen?«, fragte sie, und diese ungewöhnliche Zurschaustel ung von Unwissen zeigte das Ausmaß ihrer Angst.
Ceri schüttelte den Kopf und ich schob den Block ein wenig nach hinten. Ich erinnerte mich an das eine Mal, als ich in Trents Büro gestanden hatte, ein Bein im Hier und Jetzt und eines im Jenseits. Ich war vol kommen sicher gewesen, außer AI hätte nach mir gegriffen und mich hindurch gezogen.
»Nicht, ohne dass ein Dämon dich durchzieht«, meinte ich und rieb über die Gänsehaut auf meinem Arm. »Und ich bin die Einzige, die reingeht. Nicht du, nicht du, und auch nicht du.«
Ich schaute sie nacheinander an und sah Ceris Erleichterung, Jenks' Ärger und Ivys Verdruss.
»Mir macht ein wenig Dämonenschmutz nichts aus«, sagte Ivy verteidigend.
»Mir auch nicht«, stimmte Jenks ein und Ceri schüttelte in einem sanften Nein den Kopf. Dass Jenks bei Sonnenaufgang in die Realität zurückgezogen worden war, verhieß nichts Gutes. »Ich komme mit dir, Rache«, sagte er laut. »Und wenn ich in deiner Achselhöhle reisen muss!«
Oh, was für ein hübsches Bild. »Ihr versteht einfach nicht«, erklärte ich und versuchte, das Bild aus meinen Gedanken zu verdrängen. »Es gibt für euch keinen Grund, zu gehen!«
Jenks hob mit klappernden Flügeln ab. »Zur Höl e gibt es keinen!«, schrie er mit nervösen Blicken Richtung Ivy. »Du brauchst Rückendeckung.«
Frustriert knal te ich die flache Hand auf den Tisch, woraufhin kreischend zwei Pixies aus meinem Zauberschrank schossen. Ich zögerte, als sie den Flur entlang in die Nacht hinausflogen. Super, jetzt würde Matalina erfahren, dass Jenks versuchte, mitzukommen. Die Frau würde ihn nicht aufhalten, aber ich wol te lieber verdammt sein, als ihn ihr nochmal wegzunehmen.
»Ich gehe nicht da rein, um irgendeinen Dämon in den Arsch zu treten«, sagte ich sanft, in dem Versuch, vernünftig zu sein. »Selbst mit deiner Hilfe kann ich nicht mehr als einen Dämon gleichzeitig mit Magie abhalten, und sobald ihnen klar wird, dass ich da bin, wird es ein ganzes Rudel sein.« Ich schaute zu Ceri und sie nickte mit bleichem Gesicht. »Ich habe es durchgespielt, und ich kann es nicht durch Muskeln oder Magie schaffen. Ich muss es mit einer List schaffen, und es tut mir leid, aber so sehr ich auch einen von euch oder sogar beide dabeihaben wol en würde, ihr könnt mir nicht helfen.« Ich schaute zu Ivy neben dem Kühlschrank, weil ich die Frustration, die sie ausstrahlte, fast wie eine Wel e spüren konnte. »Ihr könnt mir mehr helfen, wenn ihr hier bleibt und mich nach Hause beschwört.« Mein Gesicht wurde warm von der Scham, dass ich einen Dämonennamen hatte, und Angst ließ meine Stimme noch leiser werden. »Sobald ich ihn habe.«
»Das ist Dreck!«, schrie Jenks.
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