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Band 6 - Blutnacht

Band 6 - Blutnacht

Titel: Band 6 - Blutnacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kim Harrison
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gibst mir meinen Namen«, antwortete AI und bewegte dann seine Finger, als müsste ich ihn berühren, um den Handel abzuschließen. Ich griff danach und im letzten Moment schmolz sein Handschuh und ich hielt seine nackte Hand. Ich unterdrückte den ersten Impuls, meine Hand zurückzureißen, und fühlte die harten Schwielen und seine Wärme. Es war getan. Jetzt musste ich nur noch den Überraschungen ausweichen.
    »Rachel!« Der Schrei ertönte gleichzeitig mit dem Schlagen einer Autotür. »Gott, nein!«
    Es war die Stimme meiner Mutter. Meine Hand immer noch in Als drehte ich mich um, konnte aber nichts sehen.
    AI zog mich an sich, und wie betäubt spürte ich seinen Arm Besitz ergreifend an meiner Hüfte. »Zu spät«, flüsterte er. Sein Atem bewegte die Haare über meinem Ohr, und dann sprangen wir.
    33
    Der Sprung durch die Linien traf mich wie ein Eimer Eiswasser; am Anfang ein unangenehmer Schock und dann das Gefühl, dass man an Stel en nass ist, wo man es nicht sein wil , und außerdem tropft. Ich fühlte, wie mein Körper zersprang - das war der Schock - und dann schlossen sich meine Gedanken in einem Bal um meine Seele, um sie zusammenzuhalten - das war der elende, tropfnasse Teil.
    Dass ich meine Seele zusammenhielt und nicht AI, überraschte uns beide.
    Gut, hörte ich Als widerwil ig anerkennenden, fast besorgten Kommentar in der Schutzblase, die ich irgendwie um meine Psyche erzeugt hatte. Und dann kam der Schub zurück in das Sein.
    Wieder traf Eiswasser meine Gedanken, als AI mich aus der Linie stieß. Ich versuchte zu sehen, wie er es machte, blieb aber ahnungslos zurück. Doch zumindest hatte ich es geschafft, meine Gedanken davon abzuhalten, sich über einen gesamten kraftliniendurchzogenen Kontinent auszubreiten - Kraftlinien, die, wenn Jenks Recht hatte, das dehnbare Zeug waren, welches das Jenseits davon abhielt, zu verschwinden.
    Ich keuchte, als ich spürte, wie meine Lunge sich bildete.

    Mir war schwindelig und ich fiel auf Hände und Knie.
    »Au«, sagte ich und starrte auf die dreckigen weißen Fliesen, dann hob ich den Kopf, als ich hämmernde Geräusch! hörte. Wir waren in einem großen Raum. Überal waren Männer in Anzügen, manche saßen in orangefarbenen Stühlen - wartend.
    »Steh auf«, grunzte AI und beugte sich vor, um mich aul die Füße zu ziehen.
    Ich wurde hochgehoben. Meine Arme und Beine hingen schlaff herunter, bis ich endlich Boden unter den Füßen spürte. Mit weit aufgerissenen Augen schaute ich auf die erzürnten Leute, die in völ ig verschiedenen Stilen gekleidet waren. AI zerrte mich voran und mir fiel die Kinnlade runter, als mir aufging, dass wir auf etwas materialisier! waren, das aussah wie das FIB-Logo. Heilige Scheiße, es sah hier sogar aus wie in der Empfangshal e des FIB. Mal abgesehen von den Dämonen natürlich.
    Ich fühlte mich fehl am Platz und irgendwie unwirklich, als ich mich dorthin umdrehte, wo eigentlich die Türen zur Straße gewesen wären. Ich sah aber nur eine leere Wand und noch mehr wartende Dämonen. »Ist das das FIB?", stammelte ich.
    »Es ist das, was irgendjemand unter einem Witz versteht«, sagte AI mit angespannter Stimme und makel osen Akzent.
    »Geh vom Kontakt runter, es sei denn du sehnst dich nach einem El bogen im Ohr.«
    »Gott, es stinkt«, sagte ich und legte mir eine Hand über die Nase, während er mich in langen Schritten vorwärts zog.

    AI schritt mit hocherhobenem Kopf voran. »Das ist der Gestank der Bürokratie, mein Krätzihexi, und der Grund, warum ich schon als kleiner Junge beschlossen habe, in der Personalbeschaffung zu arbeiten.«
    Wir hatten ein paar beeindruckende Holztüren erreicht.
    Neben ihnen standen zwei Uniformierte - ihren Augen nach zu schließen Dämonen -, die gelangweilt und dumm aussahen. Im Jenseits gab es wahrscheinlich genauso dumme Bewohner wie überal anders auch.
    Hinter uns hörte ich ärgerliches Murmeln, das ich von den Gelegenheiten her kannte, wo ich dreizehn Stücke an die
    >Nur zwölf Teile<-Kasse geschmuggelt hatte.
    »Wartenummer?«, fragte der Bril antere der beiden, doch AI streckte schon die Hand nach der Tür aus.
    »Hey«, sagte der andere und kam in Schwung. »Du sol test im Gefängnis sein.«
    AI grinste ihn an und seine wieder bekleidete Hand packte den hölzernen Türgriff, der aufwändig in der Form einer sich windenden nackten Frau geschnitzt war. Nett. »Und deine Mutter wol te, dass du ein Hirn bekommst«, sagte er, riss die Tür auf und knal te sie dem Kerl ins

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