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Band 6 - Blutnacht

Band 6 - Blutnacht

Titel: Band 6 - Blutnacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kim Harrison
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Sklaverei überlistete, wenn ich ihm seinen Namen zurückgab? Logische Überlegungen sagten nein, aber meine Gefühle sagten, dass ich ihn aufhalten sol te, wenn es möglich war. Und was sol te ich mit der Tatsache anfangen, dass ich in Toms Schutzkreis beschworen worden war? Ich wol te nicht, dass das nochmal passierte.
    »Viel eicht«, flüsterte ich.
    Seine Augen bohrten sich in meine, als er langsam einatmete. Ich wusste nicht, was er jetzt sagen würde.
    »Rachel«, meinte er, und dieses eine Wort verwandelte mein Blut in Eis. Jetzt war etwas da, was es vorher nicht gegeben hatte, und das machte mir eine Heidenangst. »Ich muss etwas wissen, bevor ich weiter mit dir handle.«
    Ich hörte, wie sich eine Fal e aufbaute, und lehnte mich zurück. Meine Jeans kratzte über den Dreck zwischen mir und dem Zementboden. »Ich gebe dir nichts umsonst.«
    Sein Gesichtsausdruck veränderte sich nicht. »Oh, nicht umsonst«, sagte er mit gefährlich monotoner Stimme.
    »Einsicht in die Gedanken eines anderen ist nie umsonst.
    Man zahlt dafür auf. . unerwartete Art und Weise. Ich wil wissen, warum du in dieser einen Nacht nicht Minias gerufen hast. Ich habe deine Entscheidung gesehen, mich gehen zu lassen, und ich wil wissen, warum du es getan hast. Minias hätte mich eingesperrt. Du hättest eine Nacht Frieden gehabt. Trotzdem hast du. . mich gehen lassen. Warum?«
    »Weil ich keinen albernen Dämon rufen wol te, wenn ich die Sache auch selbst erledigen konnte«, sagte ich und zögerte dann. Das war nicht der Grund. »Weil ich dachte, wenn ich dir eine Nacht Freiheit gebe, würdest du dasselbe für mich tun.« Gott, war ich dämlich gewesen. Zu glauben, dass ein Dämon das respektieren würde, war dumm gewesen.
    Aber auf Als Lippen erschien ein befriedigtes Lächeln und sein Atem ging schnel er. »So vorsichtig beginnt es«, flüsterte er. »Töricht schlau und mit einem nicht überlebensfähigen Vertrauen. Das hat dir gerade dein armseliges Leben gerettet, diese fragwürdige Zurschaustel ung von Nachdenklichkeit, mein Krätzihexi.« Als Lächeln veränderte sich und wurde unbeschwerter. »Und jetzt wirst du viel eicht sogar lange genug leben, um es zu bereuen.«
    Mich schauderte und ich wusste nicht, ob ich mich gerade gerettet oder verdammt hatte. Aber ich wäre am Leben, und das war es, was im Moment zählte.
    »Du als mein Schützling?«, fragte er, als wol e er sich mit dem Gedanken vertraut machen.
    Mir war schwindelig. »Nur dem Namen nach«, hauchte ich und legte eine Hand auf den kalten Boden, um mich zu erden. »Du lässt mich in Ruhe. Genau wie meine Familie.
    Bleib weg von meiner Mom, du Hurensohn.«
    »Unbezahlbar«, spottete AI. »Nein. Wenn ich dich annehme, dann wirst du hier sein.« Er berührte den Boden vor seinem Knie. »Im Jenseits. Bei mir.«
    »Auf keinen Fal .«
    AI holte Luft und beugte sich mit gerunzelter Stirn vor, als versuchte er, mich mit der Schwere seiner Worte zu beeindrucken.
    »Du verstehst nicht, Hexe«, meinte er. »Es gab schon seit sehr langer Zeit keine Möglichkeit mehr, jemanden zu unterrichten, der das Salz in seinem Blut wert war. Wenn wir dieses Spiel spielen, dann spielen wir es richtig.«
    Er lehnte sich zurück. »Ich kann dich nicht als Student angeben, wenn du nicht bei mir bist«, sagte er und wedelte exaltiert mit der Hand in der Luft herum. Sein vorheriger Ernst war wieder seiner üblichen Dramatik gewichen. »Sei vernünftig. Ich weiß, dass du es kannst. Wenn du dich richtig, richtig anstrengst.«
    Mir gefiel sein spottender Tonfal nicht. »Ich werde dich eine Nacht in der Woche besuchen«, bot ich ihm an.
    Sein Blick wanderte zur aufgehenden Sonne. »Eine Nacht in der Woche frei und den Rest der Zeit bei mir.«

    Verbittert dachte ich an Trent. Ich konnte die ganze Sache jetzt beenden, aber dann könnte ich nicht mehr mit mir selbst leben. »Ich gebe dir einmal vierundzwanzig Stunden -
    einen ganzen Tag und eine ganze Nacht - pro Woche. Nimm es oder lass es.« Verdammt, Trent, du schuldest mir eine Menge.
    »Zwei«, meinte er und ich unterdrückte ein Schaudern. Ich hatte ihn in der Hand, nachdem ich ihm seine Freiheit gezeigt hatte und den Status, den er gewinnen würde, wenn er einen lernfähigen Schüler annahm. Trotzdem konnte er noch nein sagen und keiner von uns hätte etwas gewonnen.
    Und ich hoffte, dass ich noch etwas anderes von ihm bekam, bevor wir miteinander fertig waren.
    »Einen.« Ich blieb bei meinem ursprünglichen Angebot.
    »Und ich wil sofort

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