Band 6 - Blutnacht
einen Kaffee spendiere, berätst du mich, wer mich preislich über den Tisch ziehen wil ? Außer, du arbeitest. .«
»Zwei Tage vor Hal oween?« Ich schlang in der plötzlichen Kühle die Arme um mich. Ich hatte nicht erwartet, dass ich das so früh tun würde, und jetzt hatte ich so meine Zweifel.
Ich dachte daran, mich mit dem Hinweis aus der Affäre zu ziehen, dass ich vor dem morgigen Sonnenuntergang einen Dämonenbeschwörer finden musste, aber ich musste meinen Quel en auch Zeit geben. Ich war furchtbar bei Recherchen, und da ich genug Leute kannte, die darin gut waren, wälzte ich es auf sie ab.
»Sicher«, sagte ich zögernd. Es war nur ein Kaffee. Wie schlimm konnte es schon werden?
»Perfekt«, sagte er, und ich erstarrte, als er nach vorne trat.
Bevor es eine Umarmung werden konnte, oder noch schlimmer, ein Kuss, streckte ich meine Hand aus. Marshai bemühte sich, den plötzlichen Schwenk auf Händeschütteln natürlich aussehen zu lassen, aber es gelang ihm nicht, und er ließ meine Hand fast sofort wieder los. Peinlich berührt von meinen Schuldgefühlen und meiner Trauer schaute ich auf den Boden.
»Es tut mir leid, dass du immer noch leidest«, sagte er ernsthaft, als er auf die Schwel e trat. Das Licht des Schildes über der Tür warf Schatten auf ihn. In seinen Augen lag Zärtlichkeit, als ich hineinsah. Nein, sie waren schwarz im dämmrigen Licht, nicht mehr. »Ich sehe dich morgen. Gegen Mittag?«
Ich nickte und bemühte mich darum, irgendwelche Worte zu finden - aber mein Kopf war völ ig leer. Marshai lächelte noch einmal, bevor er leichtfüßig die Stufen hinunterging und auf einen neuen, chromfarbenen SUV zuhielt. Betäubt zog ich mich in die Kirche zurück. Meine Schulter knal te gegen den Türrahmen und der Schmerz riss mich zurück in die Realität. Trauer breitete sich aus, als ich die Tür schloss und mich von innen dagegen lehnte. Mit leeren Augen starrte ich in den Altarraum.
Ich musste wieder anfangen zu leben, selbst wenn es mich umbrachte.
5
Das leise Geräusch von Zähnen an der Türklinge zu meinem Schlafzimmer holte mich aus meinen Träumen, aber erst als ich eine kalte Nase am Ohr hatte, wurde ich wirklich wach, und das mit einem Adrenalinstoß, der besser wirkte als drei Tassen schwarzer Kaffee.
»David!«, rief ich, schoss nach oben, rutschte zurück zum Kopfende und zog mir die Decke unters Kinn. »Wie bist du hier reingekommen?« Mein Puls hämmerte, aber meine Panik ließ nach und verwandelte sich in Irritation, als ich seine gespitzten Ohren und sein hündisches Lächeln sah.
Mein Blick wanderte zu meinem Wecker. Elf? Verdammt, ich hatte noch eine gute Stunde, bevor er klingelte. Genervt machte ich den Wecker aus. Ich würde auf keinen Fal nochmal einschlafen. Nicht nach der Werwolfversion eines Hundeküsschens.
»Was ist los? Springt dein Auto nicht an?«, fragte ich den großen, hochbeinigen Wolf, aber er setzte sich nur, ließ die Zunge aus dem Maul hängen und starrte mich mit seinen leuchtenden braunen Augen an. »Raus aus meinem Zimmer.
Ich muss aufstehen. Ich treffe mich mit jemandem auf einen Kaffee«, sagte ich und machte eine scheuchende Geste mit der Hand.
Daraufhin schnaubte David verneinend und ich zögerte.
»Ich treffe niemanden zum Kaffee?«, fragte ich, bereit, ihm zu glauben. »Geht es Ivy gut? Ist es Jenks?« Besorgt schwang ich meine Beine über die Bettkante.
David stel te seine Vorderpfoten, beide jeweils so groß wie ein Untertel er, rechts und links neben mich auf das Bett, um mich vom Aufstehen abzuhalten. In seiner Menschenform würde er mir nie so nahe kommen, aber Pelz zu tragen schien in den meisten Tiermenschen die sanftere Seite hervorzubringen.
Ich schob mich wieder zurück und entschied, dass wohl al es in Ordnung war. Er sah nicht besorgt aus. »So mit dir zu reden ist ungefähr, wie mit einem Fisch zu reden«, beschwerte ich mich und David schnaubte. Seine Kral en kratzten über den Boden, als er wieder von meinem Bett stieg. »Brauchst du Klamotten?«, fragte ich, weil er mich wahrscheinlich nicht nur geweckt hatte, weil es solchen Spaß machte. Wenn sein Auto keine Probleme machte, dann hatte er viel eicht vergessen, etwas zum Anziehen mitzubringen.
»Dir passt viel eicht Jenks' altes Zeug.«
David hob und senkte den Kopf, und nach einem kurzen Gedanken an meine Fast-Nacktheit schob ich mich aus dem Bett und schnappte mir meinen Bademantel von einer Stuhl ehne. »Ich habe einen seiner Trainingsanzüge behalten«,
Weitere Kostenlose Bücher