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Band 6 - Blutnacht

Band 6 - Blutnacht

Titel: Band 6 - Blutnacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kim Harrison
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meine Gänseblümchen«, sagte Jenks, hob kurz ab und sank dann wieder nach unten. »Ivy, du hättest sein Gesicht sehen sol en, als Rachel ihm erzählt hat, dass wir ihren Exfreund von einer Insel vol er paramilitärischer Werwölfe retten wol en. Ich kann immer noch nicht glauben, dass er es getan hat.«
    Marshai lächelte. »Ich auch nicht. Sie sah einfach aus, als könnte sie ein wenig Hilfe gebrauchen.«
    Ivy zog eine fragende Miene in meine Richtung und ich zuckte mit den Schultern. Okay, viel eicht hatte die Tatsache, dass ich zu der Zeit einen engen Taucheranzug getragen hatte, seine Entscheidung ein wenig beeinflusst, aber es war nicht so, als hätte ich mich rausgeputzt, um Hilfe aus ihm herauszuflirten.
    Marshals Augen schossen zu Ivy, als sie sich in Bewegung setzte. Schlank und raubtierartig glitt sie neben ihm mit dem Rücken zur Armlehne auf die Couch, ein Knie ans Kinn gezogen, das andere Bein auf dem Boden neben der Couch.
    Ihre Zeitschrift rutschte auf den Boden, als sie daran stieß, und sie legte sie demonstrativ mit dem Titel nach oben auf den Tisch. Sie benahm sich wie eine eifersüchtige Freundin, und das gefiel mir nicht.
    »Hm«, sagte Jenks lächelnd, als er erst mich auf meinem Sessel musterte, mit den Händen anständig im Schoss gefaltet, und dann den ungewöhnlichen Abstand zwischen Marshai und mir. »Anscheinend lernt Hexe doch noch, was Hexchen nicht gelernt hat.«
    »Jenks!«, rief ich, weil ich wusste, dass er davon redete, dass ich mich von Marshai fernhielt. Die arme Hexe hatte al erdings keine Ahnung, wovon er sprach. Gott sei Dank.

    Wütend versuchte ich, mir den Pixie zu schnappen, aber der lachende Zehn-Zentimeter-Mann landete einfach auf Marshals Schulter. Marshai erstarrte, aber bewegte sich nicht.
    Bis darauf, dass er den Kopf schräg legte und versuchte, Jenks zu sehen.
    »Sie sagten, Sie seien für ein Vorstel ungsgespräch hier?«, fragte Ivy freundlich, aber ich traute ihrer Stimmung nicht so weit, wie ich Ivy werfen konnte. Was an einem guten Tag ein knapper Meter war.
    »Als was?«, fragte Ivy weiter, und ich konnte fast hören, wie sie in Gedanken hinzufügte: »Hausmeister?« Obwohl sie kein einziges unfreundliches Wort äußerte, war sie nicht wirklich nett; als hätte ich ihn hergebeten, um die Erinnerung an Kisten zu beschmutzen.
    Marshai musste es auch gespürt haben, denn er zog die Schultern zurück und legte den Kopf schief, um seine Wirbelsäule knacken zu lassen, was offensichtlich ein nervöser Tick war. »Offiziel wäre ich Trainer des Schwimmteams, aber sobald ich auf der Gehaltsliste stehe, könnte ich mich um eine richtige Lehrposition bewerben.«
    »Um was zu unterrichten?«, fragte Jenks misstrauisch.
    Daraufhin lächelte Marshai. »Einfache Kraftlinienmagie. Es wäre mehr ein Highschool-Kurs als irgendetwas anderes. Ein Einführungskurs, um schwache Studenten auf die Kurse fürs hundertste Level vorzubereiten.«
    Ivy war offensichtlich nicht beeindruckt. Aber sie wusste wahrscheinlich nicht, dass man Level vierhundert haben musste, um irgendwen in irgendwas unterrichten zu dürfen.

    Ich hatte keine Ahnung, wo ich in meinem Kraftlinien-Können stand, nachdem ich es so im Vorbeigehen mitnahm und immer das lernte, was ich gerade brauchte, statt in geordneter Reihenfolge das, was sicher oder klug war.
    »Cincinnati hat kein Schwimmteam«, entgegnete Ivy. »Das klingt nach einer ganz schönen Aufgabe, mal eben eines aufzubauen.«
    Marshai nickte. »Das wird es. Normalerweise würde ich mich gar nicht auf die Stel e bewerben, aber ich habe meinen Bachelor hier gemacht, und zurückzukommen fühlt sich irgendwie richtig an.«
    »Hey!«, rief Jenks, und ich zitterte, als mich der Luftzug von seinen Flügeln traf. »Du bist ein Cincy-Junge! In welchem Jahr hast du deinen Abschluss gemacht?«
    »Abschlussklasse 2001«, antwortete er stolz.
    »Heilige Scheiße, du bist fast dreißig?«, meinte der Pixie.
    »Verdammt, du siehst gut aus!«
    »Fast? Nein, ich bin drüber«, entgegnete er, war aber anscheinend unwil ig, sein genaues Alter zu nennen. Aber nachdem er eine Hexe war, spielte es eigentlich auch keine Rol e. »Es ist das Schwimmen«, sagte er leise und schaute dann Ivy an, als wüßte er, dass sie seinen Lebenslauf überprüfen würde. »Mein Hauptfach war Betriebswirtschaft, und meinen Abschluss habe ich eingesetzt, um >Marshals Mackinaw Wracks< aufzubauen.« Enttäuschung glitt über sein Gesicht. »Aber das läuft nicht mehr, also bin ich

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