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Band 6 - Blutnacht

Band 6 - Blutnacht

Titel: Band 6 - Blutnacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kim Harrison
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Knöpfe drückte - und ich würde mich deswegen auch nicht schuldig fühlen.
    Mich schauderte kurz. Dann hob ich mein Kinn und starrte ihn an, bis die Abscheu in meinem Blick sein Auge zucken ließ. »Nein«, sagte ich mit zitternder Stimme. »Ich werde es nicht tun. Wenn ich ins Jenseits gehe, hat mich AI drei Sekunden, nachdem ich die Linie angezapft habe. Danach bin ich tot. So einfach ist das. Du kannst deine verdammte Spezies selbst retten.«
    »Wir brauchen Morgans Hilfe nicht«, sagte Trent mit angespannter Stimme. Aber mir fiel auf, dass er auf meine Absage gewartet hatte, bevor er das verkündete. Ceri war nicht die einzige sture Elfe, und ich fragte mich, ob Trents neues Verlangen, seinen Wert zu beweisen, daher kam, dass er versuchte, sie zu beeindrucken.

    »Das ist nicht mein Problem«, murmelte ich und zog meine Tasche höher auf die Schulter. »Ich muss gehen.«
    Ich fühlte mich furchtbar, als ich die Tür öffnete und nach draußen trat. Mein El bogen traf ganz zufäl ig Jon in der Magengrube, als er nicht schnel genug aus dem Weg ging.
    Ich hatte mich bisher nie um Trents großen Plan gekümmert, die Elfen zu retten, aber das hier gefiel mir gar nicht.
    Ich tröstete mich damit, dass Ceris Kind überleben würde, egal ob sie eine eintausend Jahre alte Probe von ihr hatten oder eine zweitausend Jahre alte Probe aus dem Jenseits.
    Der einzige Unterschied war das Ausmaß der genetischen Bastelei, der sie das Kind unterziehen mussten.
    Ich verzog mein Gesicht zu einer hässlichen Grimasse, als ich an die drei Sommer dachte, die ich in dem »Wunschlager für sterbende Kinder« von Trents Vater verbracht hatte. Es wäre dämlich zu glauben, dass al diese Kinder auf der Liste zur Rettung gestanden hätten. Sie waren die lebende Tarnung für die wenigen, die das Geld hatten, um für eine Kalamack-Heilung zu bezahlen. Und ich würde al es dafür geben, dass mir der Schmerz erspart geblieben wäre, mich mit Kindern anzufreunden, die sterben mussten.
    Die Gespräche der Leute im vorderen Bereich des Ladens veränderten sich im Ton, als sie mich sahen, und ich winkte, damit sie wussten, dass sie mich in Ruhe lassen sol ten. Ich stürmte zur Tür und es war mir egal, ob Jon dachte, dass sein Boss mich drangekriegt hatte. Ich wurde nicht langsamer, bis meine Füße endlich den Gehweg berührten.
    Straßenlärm traf mich, und die Sonne. Ich zögerte, als mir klarwurde, wo ich war, und drehte dann um. Mein Auto stand in der anderen Richtung. Ich schaute nicht auf, als ich am Schaufenster vorbeiging, und versteckte meine Augen, indem ich nach meinem Handy in der Tasche grub.
    Beunruhigt drückte ich die Wahlwiederholungstaste, um Marshai zu sagen, dass ich einen Notfal im Freundeskreis hatte und es nicht bis drei zum Fountain Square schaffen konnte.
    Ich musste mit Ceri reden.
    8
    Scharf bog ich in den Carport ein. Ich war so schnel unterwegs, weil ich immer noch sauer auf Trent war. Lediglich die Gewohnheit sorgte dafür, dass ich mir nicht den Lack verkratzte. Ich liebte mein Auto, und obwohl ich den Schalthebel benutzte wie ein Ral eyfahrer, würde ich trotzdem niemals etwas tun, was dem mobilen Symbol meiner Unabhängigkeit schaden würde. Besonders nicht, nachdem ich meinen Führerschein zurückbekommen hatte und die Del e hatte reparieren lassen, von der ich mich nicht erinnern konnte, wann ich sie hineingefahren hatte.
    Glücklicherweise lag die Kirche in einem ruhigen Wohngebiet, und nur die sechzig Jahre alten Eichen sahen meine schlechte Laune.
    Ich trat auf die Bremse und mein Kopf wurde nach vorne gedrückt. Ein perverses Gefühl der Befriedigung erfül te mich. Der Kühlergril war gerade mal zehn Zentimeter von der Wand entfernt. Perfekt.
    Ich schnappte mir meine Tasche vom Rücksitz, stieg aus und knal te die Tür zu. Es war fast zwei. Ceri schlief wahrscheinlich noch, nachdem Elfen, wenn sie konnten, denselben Schlafrhythmen folgten wie Pixies. Doch ich musste trotzdem mit ihr reden.
    Ich hörte das trockene Klappern von Pixieflügeln, als meine Füße den Gehweg berührten, und warf meine Haare nach hinten, um Platz zu machen für wen auch immer. Ich tippte auf Jenks; er hatte sich angewöhnt, mit den wenigen Kindern im Wachdienst wach zu bleiben und dann ein paar Stunden zu schlafen, wenn al e anderen wach waren.
    »Rache«, sagte Jenks zur Begrüßung und flog eine schwungvol e Kurve, um auf meiner Schulter zu landen, nur um im letzten Moment abzudrehen, als er meine finstere Miene sah. Stattdessen

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