Band 6 - Blutnacht
nimmt er den Gegenwert von einem Tag Dämonenschmutz von mir. Ich habe meine Seele bereits von einem ganzen Jahr gereinigt!«
Ich starrte sie an. Sie fertigte freiwil ig Flüche für AI? »Also, das ist wirklich verfickt wunderbar für dich«, blaffte ich.
Ihr Gesicht wurde rot vor Wut. »Es ist der einzige Weg, wie ich den Schmutz loswerden kann«, erklärte sie, und ihre losen Haarsträhnen begannen zu schweben. »Er hat versprochen, dass er dich nicht verfolgen wird.« Sie riss die Augen auf und legte eine Hand auf die Brust. Ihre Laune schlug um wie ein abstürzender Drache. »Sie wol en, dass du ihnen hilfst, ihn zu fangen, Rachel. Stimm nicht zu. Egal, was sie dir anbieten. Wenn AI wirklich zum Verbrecher geworden ist, dann wird er so schlüpfrig und hinterhältig sein wie ein Stachelrochen. Du kannst ihm jetzt nicht mehr vertrauen!«
Als hätte ich das je getan? »Ich kann ihm jetzt nicht mehr vertrauen?«, rief ich. »Was für ein Spiel ist das, wo sich die Regeln ständig ändern?«
Ceri schien vor den Kopf gestoßen und musterte mich von oben bis unten. »Also, hat er dich wirklich verletzt?«
»Er hat mich am Hals hochgehoben und durchgeschüttelt«, schrie ich. Sie verteidigte ihn. Sie verteidigte AI!
»Wenn das al es war, was er getan hat, ist der Wortbruch lediglich Ansichtssache«, erklärte sie scharf. »Er blufft.«
Ich glaube das einfach nicht. Ich kann das verfickt nochmal nicht glauben. »Du ergreifst Partei für ihn!«
»Tue ich nicht«, schrie sie, und auf ihren Wangen bildeten sich hektische rote Flecken. »Ich erkläre dir, wie ihr Rechtssystem funktioniert. Wenn es ein Schlupfloch gibt, werden sie ihm erlauben, es zu nutzen. Und ich habe ihm nur Verkleidungszauber gemacht. Ich würde niemals etwas tun, was dich verletzen könnte.«
»Du arbeitest für AI, und du hast es mir nicht erzählt!«
»Ich habe es dir nicht erzählt, weil ich wusste, dass du wütend werden würdest.«
»Und du hattest Recht«, brül te ich mit rasendem Puls. »Ich habe dich von ihm befreit, und jetzt bist du wieder dabei.
Nur ein weiterer potentiel er Vertrauter, der glaubt, dass er klüger ist als ein Dämon.«
Ceris Gesicht wurde grau. »Verschwinde.«
»Mit Vergnügen.«
Später konnte ich mich nicht einmal mehr daran erinnern, wie ich durch das Haus gekommen war. Ich erinnere mich daran, dass ich hinausgestürmt bin, weil ich zusammenzuckte, als die Fliegentür hinter mir zuschlug.
Keasley saß auf den Stufen und hielt drei Pixies auf der Handfläche. Sie flogen auf, als die Tür zuknal te, und er drehte sich um, um mich anzusehen.
»Ist zwischen euch zwei. . Damen al es geklärt?«, fragte er und riss die Augen auf, als ich an ihm vorbeistampfte und aus dem hinteren Garten ein frustrierter Schrei erklang. Ein donnerndes Geräusch ertönte und die Pixies kreischten, als es zu einer Druckveränderung kam. Ceri hatte einen Wutanfal .
»Glückwünsche, Jih«, sagte ich und blieb kurz am Fuß der Treppe stehen. »Ich würde deinen neuen Ehemann gerne richtig kennenlernen, aber ich glaube nicht, dass ich hier noch wil kommen bin.« Ich drehte mich zu Keasley um. »Fal s du mich brauchst, du weißt, wo du mich findest.« Und ohne ein weiteres Wort ging ich.
Mein Puls raste und ich atmete flach. Ich zog eine finstere Miene, als Jenks sich zu mir gesel te und auf Augenhöhe vor mir flog.
»Ahm, Rache? Was ist los? Geht's Ceri gut?«
»Ceri geht's ab-so-lut prima«, murmelte ich, drückte die Klinke des Gartentors zu schwungvol herunter und riss mir einen Nagel ein. »Ihr geht's immer prima. Sie arbeitet für AI.«
»Sie beschwört ihn aus der Haft!«, quietschte Jenks.
»Nein, sie rührt Aussehenszauber für ihn an, um den Dreck von ihrer Seele zu bekommen.«
Ich stürmte über die Straße, und als er nur schwieg, schaute ich auf. Sein kleines Gesicht war verzogen und er wirkte hin- und hergerissen. »Du siehst da kein Problem?«, fragte ich ungläubig.
»Naja. .«, mauerte er.
Ich konnte es nicht glauben. »So fängt es an, Jenks«, erklärte ich und dachte zurück an meine Tage bei der I.S., wo ich Hexen verhaftet hatte, die böse geworden waren. »Dann ist es ein schwarzer Fluch, von dem man sich schwört, dass man einen guten Grund hat, ihn einzusetzen, und der so viel bietet, dass man nicht widerstehen kann, dann noch einer, dann noch einer, und am Ende findest du dich als Vertrauter wieder. Also, wenn sie ihr Leben wieder wegwerfen wil , ist das nicht mein Problem.«
Jenks flog
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