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Band 6 - Blutnacht

Band 6 - Blutnacht

Titel: Band 6 - Blutnacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kim Harrison
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Zwiebeln«, bestätigte er, und dann hörte ich, wie jemand im Hintergrund seinen Namen rief. »Ich hasse es, das immer wieder sagen zu müssen, aber ich melde mich, wenn ich hier fertig bin.«
    »Marshai, ich habe dir doch gesagt, mach dir keine Gedanken. Es ist ja nicht so, als wäre das ein Rendezvous.«
    Ich erinnerte mich an Kistens ruhige Akzeptanz, wenn ich unsere Verabredungen absagte, weil ich im letzten Moment einen Auftrag bekommen hatte. Er war nie wütend geworden, weil er immer daran geglaubt hatte, dass ich genauso reagieren würde, wenn er mal dasselbe tun musste.
    Es hatte funktioniert, und inzwischen konnte ich eine Menge Absagen schlucken, bevor es mich fertigmachte. Marshai hatte angerufen. Er schaffte es nicht. Akte geschlossen.
    Außerdem war es ja nicht so, als wären wir. . irgendwas.
    »Danke, Rachel«, sagte er erleichtert. »Du bist was Besonderes.«
    Ich blinzelte mehrmals, weil ich mich daran erinnerte, dass Kisten oft dasselbe gesagt hatte. »Okay, ahm, ich sehe dich dann später. Tschüss, Marshai«, sagte ich und stel te dabei sicher, dass meine Stimme mich nicht verriet. Ich löste meine Finger aus meinem rechten Oberarm, beendete das Gespräch mit einem Knopfdruck und schloss das Handy, zerrissen zwischen dem guten Gefühl, das Marshals letzte Worte ausgelöst hatten, und Depression bei der Erinnerung an Kisten.
    Lass das, Rachel, dachte ich, holte einmal tief Luft und warf meine Haare nach hinten.
    »Tschüüüüß, Marshai«, spottete Jenks von der Sicherheit meines Schreibtisches aus, und ich drehte mich um -gerade rechtzeitig, um zu sehen, wie Matalina ihn auf die Schulter schlug.
    »Jenks«, sagte ich müde und rappelte mich auf. »Halt den Mund.«
    Matalina hob ab und ihre Flügel hatten eine sanfte Pinkfärbung. »Jenks, Liebster«, sagte sie steif. »Kann ich dich einen Moment im Schreibtisch sprechen?«
    »Was. .«, beschwerte er sich und jaulte dann auf, als sie ihn in den Flügel kniff und ihn durch den Spalt im Rol schreibtisch nach innen zog. Seine Kinder jubelten und ihre älteste Tochter schnappte sich die Hand der Jüngsten und flog das Kleinkind weg vom Schreibtisch zu irgendeiner Pixieablenkung.
    Ich lächelte bei dem Gedanken an einen erfahrenen Krieger, der von seiner mindestens ebenso gefährlichen Frau herumkommandiert wurde. Dann streckte ich meine Beine aus, die wehtaten, weil ich so lange unbeweglich auf dem Holzboden gesessen hatte. Ich musste wirklich ein paar Dehnübungen machen, und ich fragte mich, ob Marshai wohl lief. Ich wäre bereit, ihm einen Frühläufer-Pass für den Zoo zu besorgen, einfach um Gesel schaft zu haben. Ohne Erwartungen, ohne Hintergedanken, einfach nur jemand, mit dem man etwas unternahm. Kisten war nie mit mir gelaufen.
    Viel eicht würde es helfen, wenn ich mal andere Dinge unternahm - aus anderen Beweggründen.
    Ich hob meine Tasche hoch und wanderte Richtung Küche und meiner Berichte. Meine Stimmung wechselte zu überraschender Vorfreude, als ich meine Nacht plante.
    Marshai konnte mir al es über seine Bewerbungsgespräche erzählen, und ich konnte ihm al es von meinem Todes-mal eines Dämons erzählen. Interessante Gespräche über einer Schale Reis. Und fal s ihn das nicht verschreckte, dann verdiente er al es, was auf ihn zukam.
    Nachdenklich und nicht gerade gut gelaunt klopfte ich mir den restlichen Pixiestaub ab, als ich in den Flur trat.
    Der Staub leuchtete kurz auf, als er von mir herabrieselte, und erhel te den dunklen Raum. Ich ging an den ehemaligen Damen- und Herrentoiletten vorbei, die jetzt auf Ivys Seite in ein normales Bad und auf meiner Seite in ein Bad mit Waschraum umgebaut waren. Unsere Schlafzimmer waren früher Kleriker-Büros gewesen, und der Teil der Kirche, der jetzt die Küche und das Wohnzimmer bildete, war später angebaut worden, um der schon lange nicht mehr vorhandenen Gemeinde einen Raum zu geben, in dem sie Kirchenessen vorbereiten und servieren konnte.
    Ich lehnte mich gerade in mein Zimmer, um meine Tasche aufs Bett zu werfen, als mein Handy erneut klingelte. Ich grub es wieder hervor, setzte mich auf mein Bett, um meine Stiefel auszuziehen, und öffnete das Telefon. »Schon fertig?«, fragte ich und ließ einen Teil meiner Vorfreude in meiner Stimme hörbar werden. Viel eicht war Marshai ja wirklich fertig.
    »Sicher, ich musste ja nur die Berichte von drei Tagen durchgehen«, antwortete Davids vol e Stimme.
    »Oh! David!«, meinte ich, löste einen Schnürsenkel und schüttelte meinen

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