Band 6 - Blutnacht
Stiefel ab. »Ich dachte, du wärst Marshai.«
»Ahm, nein. .«, sagte er langsam und fragend.
Ich klemmte mir das Telefon zwischen Schulter und Ohr und hob meinen anderen Fuß. »Nur jemand, den ich in Mackinaw kennengelernt habe«, erklärte ich. »Er zieht nach Cincinnati und kommt zum Essen vorbei, damit keiner von uns al ein essen muss.«
»Gut. Es wird auch Zeit«, antwortete er mit einem kurzen Lachen, und als ich mich warnend räusperte, fuhr er fort: »Ich habe die neuen Berichte durchgesehen. Es gibt eine Flut von interessanten Vorfäl en auf den kleineren Friedhöfen.«
Ich öffnete gerade einhändig den nächsten Schnürsenkel, aber jetzt wurden meine Finger langsamer. Man konnte so gut wie al e Teile, die man für schwarze Magie brauchte, in Zauberläden kaufen, aber die Zutaten wurden überwacht, und oft sammelten Leute einfach ihre eigenen.
»Grabschändung?«
»Tatsächlich. .« Ich hörte das Rascheln von Papier. ». .weiß ich es nicht. Dafür müsstest du dich an die I.S. wenden, aber es gibt eine statistisch auffäl ige Zunahme von Schäden auf kleineren Friedhöfen, also würde ich mal ein Auge auf deinen eigenen halten. Bis jetzt hat es nur aktive getroffen. Schäden an Grabsteinen, aufgebrochene Tore, geknackte Schlösser, Furchen auf den Grabfeldern. Es könnten einfach Jugendliche sein, aber jemand hat auch die Ausrüstung gestohlen, um die ruhigen Toten zu stehlen. Ich vermute, dass sich jemand auf eine längere Aktion vorbereitet, entweder, um schwarze Hexen und Dämonenbeschwörer auf kommerziel er Basis zu beliefern, oder einfach nur für sich selbst. Du sol test mal bei deinem FIB-Kerl nachfragen. Ich würde von Grabschändung nichts erfahren, außer es wurde etwas beschädigt oder gestohlen, da wir die wirklich Toten nicht versichern.«
»Danke, David«, sagte ich. »Ich habe schon mit Glenn gesprochen.« Meine Augen wanderten zu den vier Berichten auf meiner Kommode, eingeklemmt zwischen Parfümfla-schen. »Ich werde ihn fragen, ob irgendwelche Leichen weggeschafft wurden. Danke für deine Mühe.« Ich zögerte und schüttelte den zweiten Stiefel vom Fuß. »Du hast aber keinen Ärger bekommen, oder?«
»Dafür, dass ich vor Hal oween arbeite?« Er lachte schal end. »Kaum. Aber ich habe noch was, bevor ich dich in Ruhe lasse. Ich habe eine Meldung über einen geringfügigen Schaden bei einer Frau, die knapp außerhalb der Hol ows lebt. Ich bin eigentlich nicht der zuständige Sachbearbeiter für den Fal , aber wenn ich tauschen kann, wil st du mitkommen und es dir anschauen? Eine ganze Kel erwand neigt sich von Wasser nach außen. Es könnte auch ein Tippfehler sein, aber normalerweise biegen sich Wände bei Wasserschaden nach innen, nicht nach außen, und außerdem hatten wir seit Monaten nicht besonders viel Regen.«
Ich lehnte mich zu meiner Kommode und zog die FIB-Berichte heraus. »Wo ist das?«
Ich hörte wieder ein Rascheln. »Ahm, warte kurz.« Nach einem kurzen Schweigen sagte er: »Neun einunddreißig Pal adium Drive.«
Ein Kribbeln entstand in meiner Magengrube, als ich die Berichte durchblätterte und mir eine Adresse entgegen sprang. Bingo! »David, besorg dir diesen Schaden. Ich schaue gerade auf die Traueranzeige des Kerls, dem das Haus gehörte. Und pass auf: Während seiner Col egezeit ist er wegen Grabschändung verurteilt worden.«
Davids Lachen war tief und erwartungsvol . »Rachel, mein Boss sol te dir etwas zahlen, bei al der Kohle, die du ihm sparst. Der Schaden wurde von einem Dämon verursacht?«
»Wahrscheinlich.« Verdammt, das passte einfach zusammen. Ich hatte mir eine freie Nacht verdient. Und wenn ich in meiner Kirche blieb, würde ich sie auch überleben.
Bitte, lass das nicht Nick sein.
»O-kay«, meinte David dann mit angespannter Stimme.
»Versprich mir, dass du heute Nacht nichts unternimmst. Ich kümmere mich um den Fal , und dann machen wir weiter.
Brauchst du irgendwas? Eis? Popcorn? Ich wil , dass du in deiner Kirche bleibst.«
Ich schüttelte den Kopf, obwohl er es nicht sehen konnte.
»Mir geht's gut. Lass mich wissen, wenn du bereit bist, loszuziehen. Je eher desto besser.«
Mit den Gedanken offensichtlich schon woanders knurrte er noch einen Abschiedsgruß. Ich war nicht viel besser und murmelte nur etwas, bevor ich auflegte und in Richtung Küche ging. Ich trat gerne Leute in den Arsch, aber fast genauso gut war es, Zauber vorzubereiten, die es leichter machen, Leuten in den Arsch zu treten.
Ich war tief in Gedanken,
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