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Bangkok Tattoo

Bangkok Tattoo

Titel: Bangkok Tattoo Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John Burdett
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meine linke Hand auf ihre Vagina legt, die, so teilt sie mir mit, falls ich das noch nicht bemerkt haben sollte, ziemlich feucht ist.
    »Aber die Tätowierungen?«
    »Streichle mich und sag mir, was ich für dich tun soll. Ich arbeite viel besser, wenn ich geil bin.«
    Bei direkten Kontakten dieser Art schickt der männliche Körper unwillkürlich ein Signal an alle seine Teile, daran ist nicht zu rütteln. Da fällt es gar nicht so leicht, die Konzentration von den Lenden ein bißchen weiter nach oben zu verlagern.
    »Kein Problem, du kannst mich gleich hier ficken, wenn du möchtest. Mein Chef ist ein reicher Japaner; er zahlt Schutzgelder an die Polizei. Wir können alles machen, was wir wollen.«
    »Aber das Tattoo?«
    »Frag mich danach, wenn wir’s tun. Ich bin jetzt echt geil.«
    »Ich bin zu schüchtern.«
    »Ach, soll ich dich begleiten?«
    »Nein, ich … ich krieg keinen hoch.«
    »Willst du mich veräppeln? Das ist doch eine Mordsstange.«
    »Ich tu bloß so.«
    Enttäuscht: »Oh.«
    »Tu auch einfach so. Das ist schon in Ordnung.«
    »Was macht dich heiß?«
    »Red einfach nur über die Tätowierungen. Ich zahl dir das gleiche, wie wenn wir’s wirklich machen würden.«
    »Tätowierungen, soso. Und dabei bist du nicht mal Japaner. Ein Kunde wollte, daß ich sie mir machen lasse«, flüstert sie mir ins Ohr, während sie mit einer katzenartigen Bewegung ihren Unterleib durchaus angenehm gegen den meinen drückt. »Natürlich ein Japaner. Er sagte, ihm gefällt mein Körper, aber ohne Tattoos ist er ihm zu nackt. Mit würde er mich mehr begehren und mir das Doppelte zahlen, und da hab ich mich breitschlagen lassen. Es funktionierte tatsächlich. Ohne die Tätowierungen hat er bloß ein paar Minuten durchgehalten, mit wollte er gar nicht mehr aufhören. Immer wenn er müde wurde, mußte ich aufstehen, damit er sie betrachten und sich daran aufgeilen konnte. Das waren die besten Tattoos, die er außerhalb Japans jemals gesehen hatte – der Tätowierer ist ein echter Meister.«
    »Wie heißt er?«
    »Gefällt dir der Drache, der meine Möse von hinten leckt?«
    »Sehr.«
    »Der hat Ewigkeiten gedauert. Der Mann ist eine Woche lang jeden Tag vorbeigekommen, hat zuerst eine Art Skizze gefertigt und das Ganze dann mit Farbe nachgezogen. Er mußte sehr vorsichtig sein – wegen der Infektionsgefahr.«
    »Hat’s weh getan?«
    »Halb so schlimm. Er hat lange Bambusnadeln aus Japan verwendet. Ich hatte schreckliche Angst, aber er war sehr behutsam. Irgendwie hat mich das sogar angetörnt.«
    »Wie heißt er?«
    »Wer, der Kunde?«
    »Nein, der Tätowierer.«
    »Hm. Irgendwas mit Ishy. Ikishy? Witakashi? Vielleicht auch Yamamoto – ich weiß es wirklich nicht mehr. Könntest du vielleicht ein bißchen mitmachen? Ich hab Mühe, mich zu konzentrieren.«
    »Und wie heißt der Kunde?«
    »Honda, vielleicht auch Toshiba.«
    »Na schön, du willst es mir nicht sagen, auch recht.«
    »Tja, so sind nun mal die Regeln. Flüster mir unanständige Sachen ins Ohr, ja?«
    Unanständige Sachen? Angesichts meines Berufs ist es verwunderlich, daß ich diese Kunst nie erlernt habe.
    Außerdem präsentiert sich mir der Sex seit meiner Inkarnation in der großen buddhistischen Klosteruniversität von Nalanda manchmal auf merkwürdige Weise. Bei allem Respekt, farang, ich muß dir sagen, daß du die letzten zweitausend Jahre mit deiner seltsamen Neigung, deine Triebe zu unterdrücken, vergeudet hast. Das war nie der Sinn der Enthaltsamkeit; nein, ganz im Gegenteil: Dabei geht es um Sublimierung. Schüre das Feuer, bis es unerträglich heiß brennt, und laß dich dann davon durch alle Chakras zu der tausendblütenblättrigen Lotusblume in deinem Kopf hinauf geleiten. Ich denke dabei immer an – natürlich buddhistische – Mathematik. In Nalanda benötigte ich lediglich fünf kurze Leben, um mich vom Unberührbaren zum Lieblingsschüler des Mönchs hochzuarbeiten. Und während die mongolischen Horden vor unseren Toren lärmten und in ganz Indien Mönche abschlachteten, arbeiteten fünf von uns gelassen daran, der Null ihre prävedische Würde als numerisches Symbol des Nirwana zurückzugeben (sie ist die Zahl des om, falls das als Erklärung hilft); als solches repräsentiert sie nicht nur das Nichts (eine ziemlich offensichtliche Erkenntnis, die längst nicht so viel Lob verdient, wie die Araber, die sie uns gestohlen haben, dafür fordern), sondern auch das Alles und selbstverständlich sämtliche Schattierungen dazwischen. Ich

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