Bank, Zsuzsa
Draht und die Tasche mit den Werkzeugen, die aneinanderschlugen,
als er sie auf den Gartentisch stellte und anfing, das Holz auszumessen und mit
rotem Stift Striche zu zeichnen, wo er es schneiden musste. Obwohl Évi es für
eine Sünde hielt, sonntags zu arbeiten, ließ sie ihn, weil sie glaubte, Karls
Vater müsse die Tage der Woche vergessen haben, überhaupt vergessen haben,
dass man Wochen in Tage, Tage in Stunden teilte, dass sie einen Sinn und einen
Namen hatten. Während sie mit ihrer Rosentasse am Fenster lehnte und wir Kinder
am schiefen Tisch vom Kuchen brachen, den Évi mit einem neuen Gewürz gebacken
hatte, stand Karls Vater unterm Kirschbaum, dessen Blüten bei jedem Windhauch
wie Schnee auf ihn fielen, und baute einen Aufsatz, in den er drei, vier
Kuchenplatten übereinanderschieben konnte, die sich beim Fahren nicht bewegten,
sondern fest in ihrer Halterung steckten, die er öffnete, sobald er vor einem
der Häuser rund um den großen Platz angekommen war, wo man sich jedes Mal über
ihn wunderte, weil er Évis Kuchen ausfuhr, wo er doch früher an einem schrägen
Tisch unter einer breiten Lampe Häuser entworfen, aus Holzstäben als Modell
geleimt und später auf eine Wiese gebaut hatte, einige davon an den schmalen
Wegen, die hinausführten zum Waldsee. Anders als Zigi mit seinen raschen,
springenden Bewegungen war Karls Vater in allem schwerfällig und langsam. Er
brauchte Zeit für alles, was er tat, und wenn er auf seinem schwarzen Fahrrad
ohne Schutzbleche losfuhr, sah er immer aus, als trage er unter seinen Kleidern
einen Gips an Armen und Beinen.
Auch den Unterschied zwischen Tag
und Nacht schien er nicht mehr zu kennen, die Dinge nicht mehr zuordnen zu
können, die nur in die eine oder andere Hälfte des Tages gehörten. Als er
anfing, nachts durch den Garten zu gehen und die Wände abzutasten, ließ Évi
ihn, obwohl er ihren leichten Schlaf durchkreuzte und sie aufwachte davon. In
der Dunkelheit nahm er Maß, und wenn es hell wurde, stand er am Zaun und schien
in Gedanken vorzubereiten, was er an Évis Haus zu tun haben würde. Während er
im Sandsteinhaus die zusammengerollten Pläne und Zeichnungen unter den
Dachschrägen vergaß, die Läden nicht öffnete und die Mauern den Rosen
überlassen hatte, bewegte er sich in Évis Garten, als habe er nie etwas anderes
getan, hier und auf den Straßen, die Évi ihm morgens nannte und die er auf
seinem dunklen Fahrrad abfuhr, in seinem schwarzen Regenmantel, den er bei
jedem Wetter trug, die Kapuze über den Kopf gezogen, als habe er jetzt schon
Angst vor dem nächsten Schauer. Es gefiel ihm, in Évis Nähe zu sein, wir
konnten es sehen, auch wenn er Évi nie ein anderes Zeichen gab, als mit der
rechten Hand über die Spitze seines Barts zu streichen, wenn er sie gehört,
wenn er sie verstanden hatte, und es schien ihm nichts auszumachen, nur wenig
von Évi beachtet zu werden. Manchmal brachte er Schnittblumen und ließ sie auf
dem Gartentisch liegen, als habe er sie dort vergessen, aber als er begriff,
dass Évi im Sommer fast nur in ihrem Garten lebte, wo sie schon am Morgen
Blüten im feuchten Gras sammelte und in eine Schale legte, brachte er bloß noch
Blumen, die sie zu den anderen in die Erde setzen konnte. Er wartete auf den
Stufen vor dem Fliegengitter, im Schatten des Kirschbaums auf der Bank oder vor
dem Lattenzaun auf einem Hocker, den wir zum Klettern unter die Linden
gestellt hatten, bis Évi ihn eines Tages hereinbat und, während sie Springformen
öffnete, einen ihrer schiefen Stühle heranzog, für den er viel zu groß und
breit war und auf dem er aussah, als sitze er auf einem Kinderstuhl.
Auch wenn es Évis Haus war, schien
es mit Zigi eine stille Abmachung zu geben, dass nur er daran etwas ändern
dürfe, und es musste Évi wie ein Betrug vorkommen, wenn sie es jetzt zuließ,
dass Karls Vater mit dem großen Spaten einen Keller grub, unter dem kleinen
Schuppen, hinter dem Verschlag mit den Hühnern, weil er gesehen hatte, wie Évi
hinter den Türen Türme aus Kisten und Schachteln baute, und sie klagen gehört
hatte, zu wenig Platz zu haben. Während es Zigi reichte, nur mit den Augen Maß
zu nehmen, legte Karls Vater Wasserwaagen und Zollstöcke an, auch als er mit
einer Zange die Nägel verschwinden ließ, die Évi für ihre Mäntel und Hüte in
die Wand geschlagen hatte, und eine Garderobe bis unter die Decke baute, obwohl
Évi nicht wohl dabei war, wie sie meiner Mutter am Abend sagte. Aja mochte es
nicht, wenn Karls
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