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Bankgeheimnisse

Bankgeheimnisse

Titel: Bankgeheimnisse Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne Sievers
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Kind auch so ein Ding besessen zu haben. Er sprach ihn von hinten an. »Da bin ich«, sagte er ohne Umschweife.
    Micky schob die Kinder zur Seite, kam zu ihm. »Wurde auch Zeit. Hast du’s dabei?«
    Fabio klopfte auf die Brusttasche seiner Jeansjacke. »Was zum Teufel soll das alles? Wozu brauchst du soviel? Hat es was mit dem Zeug hinter deinen Büchern zu tun?«
    »Hat sie dir davon erzählt?«
    »Ja, sie hat es mir erzählt. Ich hatte allerdings offen gestanden meine Schwierigkeiten, diese Schote zu glauben.«
    »Glaub es, oder glaub es nicht. Gib mir einfach das Geld, und ich bin weg.«
    Fabio holte einen Briefumschlag aus der Brusttasche, machte aber keine Anstalten, ihn Micky zu übergeben. »Sie glaubt, jemand aus der Bank hat es getan.«
    »Mir doch egal, wer’s getan hat. Jedenfalls hat Klingenberg es nicht selbst getan. Und der, der’s war, rechnet damit, daß es rauskommt. Deswegen soll auch gleich ein passender Mörder mit einem passenden Motiv und dem passenden Gift da sein, damit die Bullen erst gar nicht anfangen, in der Bank oder sonstwo rumzuschnüffeln.«
    »Ist dir schon mal der Gedanke gekommen, daß der, der’s getan hat, auch etwas gegen deine Schwester haben könnte?«
    Micky starrte ihn mit schmalen Augen an. »Nein«, sagte er langsam.
    Fabio erwiderte seinen Blick unverwandt. »Stell dir vor, es wäre so. Stell dir vor, jemand, dem auch ihr Gesicht nicht paßt, sitzt in der Bank und wartet nur auf eine Gelegenheit. Klingenberg mußte vielleicht deshalb sterben, weil er zuviel wußte. Der Mörder könnte auf die Idee kommen, daß Johanna eventuell auch zuviel weiß. Schließlich war er ihr Freund.«
    »Wovon zuviel weiß?«
    »Wovon auch immer. Es gefällt mir nicht, wie diese Sache läuft. Mir gefällt nicht, daß sie jeden Tag in die Bank geht.«
    »Ist sie bei der Polizei gewesen?«
    »Nein. Ob sie’s noch vorhat, weiß ich nicht. Ich traue ihr zu, daß sie auf eigene Faust anfängt zu schnüffeln. Auch eine Sache, die mir nicht gefällt. Man sollte sie davon abhalten, sobald sie wieder da ist.«
    »Wo ist sie denn?«
    »In Paris, geschäftlich.«
    »Woher weißt du das?«
    »Ich habe ihre Sekretärin angerufen, weil sie heute früh nicht in ihrer Wohnung war.«
    In Mickys Augen glitzerte unverhüllter Haß. »Laß sie in Ruhe. Du hast genug Weiber. Halt dich aus ihrem Leben raus. Sie hat auch so genug Sorgen.«
    »Ja, und du bist eine davon. Als ich neulich gehört habe, daß du draußen bist, habe ich versucht, dich zu finden. Um dir nahezulegen, dich endgültig aus dem Staub zu machen. Sie wäre ohne dich besser dran.«
    »Ohne dich auch. Komm ihr nicht zu nahe, hast du verstanden?«
    »Willst du mir drohen?«
    Micky zuckte die Achseln. »Nenn es, wie du willst.«
    Fabio lächelte bösartig. »Ich habe den Eindruck, daß du unsere Abmachung vergessen hast.«
    »Scheiß auf diese Abmachung. Der Anwalt, den du mir damals besorgt hast, hat nicht viel getaugt. Und das Geld hat nicht lange gereicht. Ich habe nicht das Gefühl, daß ich dir gegenüber noch zu irgendwas verpflichtet bin. Jetzt nicht mehr. Schon gar nicht, wenn du sie nicht in Ruhe läßt. Ich denke, sie sollte endlich wissen, mit wem sie es bei dir zu tun hat. Ja, wieso eigentlich nicht. Sicher interessiert es sie brennend, was du alles...«
    »Wenn du es ihr erzählst, bringe ich dich um«, unterbrach ihn Fabio kalt.
    »Ja«, zischte Micky. »Dazu bist du der Typ. Warum tust du’s nicht gleich? Dann bist du mich für alle Zeiten los, ich muß meine Schwester nie mehr mit meinem Anblick belasten, und du brauchst mir auch kein Geld mehr dafür zu geben, daß ich den Mund halte!«
    »Überspann den Bogen nicht«, warnte ihn Fabio.
    »Natürlich müßtest du Leo auch noch aus dem Weg räumen. Oder ist er schon endgültig aus ihrem Leben verschwunden? Dann hast du ja freie Bahn.« Micky starrte Fabio an, sah, wie es in dessen Gesicht arbeitete. »Du elender Mistkerl!« brüllte er plötzlich. »Du hast es getan! Du hast es bei ihr probiert! Hast du sie schon rumgekriegt?« Er krallte beide Hände in die Kragenaufschläge von Fabios Jeansjacke und zerrte ihn zu sich heran, bis sie einander Auge in Auge gegenüberstanden. »Du hast es mir versprochen!« schrie er ihn an. »Du verdammter Schweinehund! Du wolltest sie in Ruhe lassen! Du hast es mir versprochen!«
    Fabio musterte den jungen Mann unbewegt, ohne einen Versuch zu machen, sich aus dem Klammergriff zu befreien. Das Gesicht vor ihm zeigte eine Mischung aus Verzweiflung

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