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Bann der Ewigkeit: Roman (German Edition)

Bann der Ewigkeit: Roman (German Edition)

Titel: Bann der Ewigkeit: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Elisabeth Naughton
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ihn seine Wächter von ihrer Patrouille zurückrufen, egal, wo sie sind. Und keine Ausflüchte. Ich will sie hier, ausnahmslos. Ist das klar?«
    Die Arme vor der Brust verschränkt, runzelte Casey die Stirn und trat näher an sein Bett. Nicht nur war sie mit ihrer ärmellosen weißen Bluse und der schwarzen Hose vollkommen anders gekleidet als Isadora; im Gegensatz zu ihrer Schwester hatte Casey auch keinerlei Hemmungen, ihn in seine Schranken zu verweisen. »Oh ja, ich werde zu Theron gehen und ihm genauestens berichten, was du vorhast, keine Bange.« Als sie glaubte, nahe genug zu sein, dass er sie einigermaßen erkennen konnte, tippte sie sich an den Kopf. »Das geht nach hinten los, wie dir hoffentlich bewusst ist.«
    Der König schnaubte verächtlich und blickte stur geradeaus.
    »Ja, wird es«, bekräftigte sie, beugte sich hinunter und küsste ihn auf die faltige Wange. »Glaub mir, Dad, Isadora wird nicht ruhig dasitzen und dich über ihr Leben bestimmen lassen.«
    »Doch, wird sie«, murmelte er. »Weil sie nicht so ist wie du.«
    Casey richtete sich wieder auf, und obwohl sie unverkennbar in Rage über das war, was mit ihrer Schwester angestellt wurde, sah Callia in den Zügen des Halbbluts auch Mitgefühl mit dem lange verloren geglaubten Vater. Ein Mitgefühl, von dem Callia wünschte, sie könnte es für ihren eigenen Vater empfinden.
    »Du hast recht«, sagte Casey. »Ist sie nicht. Sie ist stärker als ich, stärker als wir alle. Und schon bald wirst auch du das erkennen. Wie jeder andere.«
    Der König antwortete nicht. Weder als Casey sich abwandte und hinausging, noch als Callia ihre Tasche aufnahm und ihr folgte. Doch als sie an der Schwelle war, meinte Callia beinahe sicher, den alten Ándras murmeln zu hören, »Ich hoffe, du hast recht. Und um unser aller willen hoffe ich, dass sie endlich beweist, wie unrecht ich habe.«

Zweites Kapitel
    Zander war blutig und zerschunden. Ein Hieb in die Nieren zwang ihn beinahe in die Knie zu gehen, doch er fiel nicht. Wenn überhaupt, stählte die Wunde nur seine Entschlossenheit. Schwungvoll drehte er sich zu dem Dämon um und versenkte sein Parazonium tief in der Brust des Gottlosen. »Nimm dies, du elendes Stück Dreck!«
    Die Bestie brüllte und kippte nach hinten. Mit einem schmatzenden Geräusch glitt die Klinge aus seiner Brust. Doch ehe Zander seitlich ausholen und das Monster enthaupten konnte, auf dass seine Seele für immer gen Hades fuhr, stürzte sich von hinten ein anderer Dämon auf ihn und versenkte seine Zähne tief in Zanders Schulter.
    Er schrie auf, als ihm der Schmerz bis in den Schädel fuhr, schaffte es jedoch, das Ungeheuer abzuwerfen. Alles färbte sich rot, als er um sich trat, ausschlug und seinen Dolch nach links und rechts hieb. Blut spritzte, traf ihn in die Augen, lief ihm über die Wangen. Sein Rücken tat weh, seine Lunge brannte, und seine Schulter stand nachgerade in Flammen, wo die Bestie ihm durch die Jacke die Haut zerbissen und Muskeln zerrissen hatte. Trotzdem gab er weder auf, noch rief er nach Hilfe. Dies hier war genau, was er wollte. Adrenalin pumpte durch seine Adern, befeuert von Jahren aufgestauter Wut, und verlieh ihm die Kraft, immer wieder zum Schlag auszuholen, bis ein weiterer Dämon erledigt war. »Kommt schon!«, schrie er. »Ist das alles, was ihr zu bieten habt?«
    Die zwei, die er Sekunden zuvor niedergeschlagen hatte, griffen aus einem anderen Winkel erneut an. Pfeifend schwang er seine Klinge, um die beiden abzuwehren. Dabei entging ihm nicht, dass die anderen sich für die nächste Runde bereitmachten. Er hielt sich gut, doch diesen Kampf konnte er nicht gewinnen; nicht allein gegen sechs.
    »Zander! Wir müssen gehen. Sofort!« Titus sprang mitten ins Getümmel, sein Schwert durch Fleisch und Knochen treibend, und dezimierte die Angreifer. Zander hörte Schreie und Kreischen, Ächzen und klatschende Fausthiebe auf Haut. Verdammt, ihm blieben nur Sekunden, bis Titus diese Schlacht für sie entschied, und noch war er nicht ausreichend verwundet.
    Zorn regte sich tief in seiner Brust – wie so oft. Und dann fiel es ihm ein, als er gerade zwei weitere hässliche Kreaturen niedermetzelte. Die Lösung war so einfach.
    Hör auf zu kämpfen.
    Titus konnte sich selbst schützen. Auf diesem Berg gab es keine Halbblute zu schützen, niemanden, den sie in Sicherheit bringen mussten. Falls es brenzlig wurde, konnte Titus ein Portal öffnen und sich zurück nach Argolea retten. warum also kämpfte Zander hier,

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