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Bannkrieger

Bannkrieger

Titel: Bannkrieger Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bernd Frenz
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geschleppt? «, jammerte Rogge, dem es von allen am meisten davor graute, über das Seil in die Tiefe zurückzuklettern. »Er brauchte uns doch gar nicht für das, was er in Wirklichkeit vorhatte!«
    »Dummkopf!«, bellte ihn Bornus an, aber das brachte den Waffenbruder auch nicht weiter.
    »Weil wir für etwas anderes herhalten sollen«, knurrte Alvin, während sie nach draußen drängten. »Als Sündenböcke, an denen sich der Hass der Greifensteiner entlädt!«
    »Wohl eher als willige Opfer, wie bei den Greifen«, setzte Bornus hinzu. »Ich wusste doch, dass keinem Kerl zu trauen ist, der einen Barden tötet.«
    Alvin nickte zustimmend, obwohl in ihm ein noch größerer, geradezu monströser Verdacht heranwuchs.
    Als sie vor der Kornkammer anlangten, stürmten bereits die ersten Gardisten zu ihnen herauf. Sie mussten im Stockwerk, das unter ihnen lag, postiert gewesen sein, anders war nicht zu erklären, dass sie so schnell zur Treppe gelangt waren. Den blanken Stahl in der Rechten, sprang ihnen Alvin als Erster entgegen.
    »Flieht!«, befahl er seinen Männern. »Kämpft euch zu unseren Linien durch und berichtet allen von Zerbes Arglist!« Mit einem harten Streich schlug er eine herabsausende Hellebarde zur Seite. »Bornus! Du führst sie an!«
    Auf diese Weise verhinderte er, dass der Waffenbruder an seine Seite eilte, wodurch sich nur die Zahl ihrer eigenen Opfer erhöht hätte. Wenn es ihm gelang, die Gardisten wieder bis zur Treppe zurückzudrängen, genügte ein einzelner Mann, sie aufzuhalten. Wild um sich schlagend, heizte er den beiden vorderen ein, die den Weg für die anderen blockierten. Mit dieser heftigen Gegenwehr hatten die Gardisten nicht gerechnet, doch auf Dauer zerrte solch ungestümes Wüten an den Kräften.
    Alvin gelang es, dem Linken die Hellebarde aus der Hand zu prellen. Rasch stieß er sie mit dem Fuß über die Treppe hinaus, bevor er einen Schritt zurücksprang, um sich etwas Luft zu verschaffen. Die Baroser nutzten den Moment, um sich neu zu formieren. Der nun Waffenlose zog sein Schwert, während sein Nebenmann die Hellebarde tiefer fasste, um eine größere Reichweite zu erhalten.
    »Vorwärts!«, brüllten einige tiefer stehende Kameraden, doch die beiden an der Spitze, die aus Schnitten im Gesicht und an den Oberarmen bluteten, waren nicht sonderlich scharf darauf, in Alvins Schwertstreiche zu laufen.
    Der Bleichhäutige ließ ein Lächeln aufblitzen, von dem er wusste, dass es gemein aussah. »Die ersten vier von euch nehme ich mit ins Grab«, behauptete er. »Das garantiere ich euch.«
    Seine Warnung erzielte die gewünschte Wirkung: Die ersten vier Männer zuckten zusammen.
    Alvin nutzte das für einen neuen Vorstoß. Diesmal hieb er nicht nur mit der Klinge auf die vorderen ein, sondern stieß auch mit der Fackel zu. Jaulend wich der Schwertträger zurück, einen pechtriefenden Abdruck im Gesicht, der wie ein Krater vor sich hinloderte. Sein Versuch, die brennenden Reste aus dem Gesicht zu wischen, führte nur dazu, dass auch die Hände Feuer fingen.
    Alvin stieß ihm die Klinge in die Brust, doch die eisernen Glieder des Kettenhemds blockierten den Stich, darum zog er die Spitze nach oben und drückte sie dem Gegner in den Hals. Röchelnd kippte der Sterbende nach hinten, direkt in die nachdrängenden Kameraden hinein.
    Der Hellebardenträger nahm eine Hand von der Waffe und packte Alvin am Ärmel, um ihn in die Tiefe zu reißen. Die auf den Fingern landende Fackel sorgte dafür, dass es bei dem Versuch blieb, doch trotz des Schmerzes trat ein erfreutes Funkeln in die Augen des Gardisten. So eine Reaktion konnte niemand vortäuschen, darum erlaubte sich Alvin einen kurzen Seitenblick.
    Seine Befürchtung, dass etwas nicht mit seinen Männern stimmte, erfüllte sich zum Glück nicht. Die drängten sich weiter an der offenen Querscharte, um nach draußen zu gelangen. Dafür entdeckte er einen Gardisten, der sich an dem im Schacht hängenden Seil heraufgehangelt hatte. Als sich ihre Blicke trafen, zog der andere die Knie an und schwang sich auf die hölzerne Kante, die den Schacht umgab.
    Wenn ihm der Kerl in den Rücken fiel, war alles verloren. Gegen eine erdrückende Übermacht und einen Angriff von zwei Seiten kam auch der beste Schwertkämpfer nicht an. Alvin entschied im Bruchteil eines Lidschlags, was zu tun war. Mit einem großen Satz löste er sich von der Treppe und hetzte auf den neuen Gegner zu, der beide Hände zum Heraufhangeln gebraucht hatte.
    Erschrocken

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