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Bannkrieger

Bannkrieger

Titel: Bannkrieger Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bernd Frenz
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Tiere gefährlich nah vor seinem Gesicht.
    Sein Auftauchen überraschte Ross und Reiter gleichermaßen. Wiehernd stiegen die Rösser auf ihre Hinterläufe. Damit hatte Rorn gerechnet.
    Furchtlos sprang er den scheuenden Tieren entgegen und ließ das Schwert in seinen Händen kreisen. Blut spritzte auf. Die getroffenen Pferde brachen zur Seite hin aus und prallten dabei gegeneinander. Rorn nutzte den entstehenden Tumult, um einem der Berittenen die ungeschützte Wade aufzuschlitzen. Als er zurücksprang, um mit dem Schwert zu einem Hieb gegen die andere Seite auszuholen, erhaschte er zum ersten Mal einen Blick auf die feindlichen Waffenröcke.
    Verdutzt ließ er das Schwert ein Stück weit sinken.
    Verdammt, das durfte doch wohl nicht wahr sein …
    Auf den Überwürfen der Kerle prangte das Wappen der Fagonischen Garde. Das waren gar keine Iskander! Was waren das nur für Zeiten, in denen sich des Königs Soldaten gegen das eigene Volk wandten.
    Um Fragen zu stellen oder Erklärungen abzugeben war es jedoch zu spät. Rorn hatte bereits Blut vergossen, das würden die Gardisten niemals vergeben. Ob er noch wollte oder nicht, er befand sich nun mitten im Kampf mit ihnen und durfte nicht mehr zurückweichen.
    Vor ihm stieg eine braune Stute mit weißer Stirnblesse auf. Ihr Reiter hatte sie zurückgerissen, damit ihre wirbelnden Vorderläufe Rorn an Kopf oder Brust trafen. Um nicht niedergetrampelt zu werden, sprang der Schmied zur Seite und wandte sich einem anderen Gardisten zu, der sichtlich Mühe hatte, seinen Falben unter Kontrolle zu bringen.
    Rorn stieß ihm das Schwert von unten herauf in die Seite. Da die Fagoner nur leichte Brust- und Rückenharnische trugen, drang die stählerne Spitze knapp unterhalb der Rippen ein. Danach war es ein Leichtes, den rechten Fuß des Getroffenen aus dem Steigbügel zu reißen und in die Höhe zu stemmen. Vor Schmerz und Überraschung kreischend, kippte der Kerl zur anderen Seite und hämmerte kopfüber ins aufgewühlte Erdreich.
    Ehe der Falbe durchgehen konnte, langte Rorn nach den Zügeln und schwang sich behände in den frei gewordenen Sattel. Endlich auf Augenhöhe mit seinen Gegnern, sah er sich noch drei Gardisten gegenüber. Einem von ihnen sickerte Blut aus dem Reitstiefel, das war der, den er an der Wade verletzt hatte.
    Die anderen beiden jagten von zwei Seiten auf Rorn zu und schwangen ihren Stahl drohend über den Köpfen. Rorn hatte keinerlei Erfahrung im berittenen Kampf, aber seine Feinde legten zum Glück auch nicht sonderlich viel Geschick an den Tag. Noch ehe sie mit ihren Schwertern zulangen konnten, trat er dem Falben die Hacken in die Weichen und schoss zwischen den anstürmenden Fagonern hindurch, geradewegs auf den Verletzten zu, der sich eigentlich im Hintergrund halten wollte.
    Mit weit aufgerissenen Augen ließ der Angeschlagene von seiner Wunde ab und hob das Schwert zur Verteidigung. Nur zwei Wimpernschläge später war Rorn auf Schwertlänge heran. Mit einem harten Ruck zügelte er sein Tier. Statt zu einem geschwungenen Hieb auszuholen, stieß er seine Klinge auf gerader Linie nach vorn.
    Der überraschte Gardist, ein junger Kerl, kaum älter als Rorn selbst, riss seinen eigenen Stahl rasch in die Tiefe, trotzdem touchierte ihn der Schmied unterhalb der Achselhöhle. Der Waffenrock mit dem fagonischen Wappen gab mit einem lauten Ratschen nach, doch der Stoß entfaltete leider nicht genügend Wucht, um den darunter getragenen Lederharnisch zu durchdringen.
    Fluchend holte Rorn erneut aus.
    Seine leichtere Klinge erwies sich dabei als Vorteil. Rein aus dem Handgelenk heraus versetzte er dem Gardisten zwei rasche Schläge gegen die Schulter. Danach hing dort nicht nur der Rock mit dem doppelköpfigen Adler in Fetzen, sondern es klaffte darunter auch das Fleisch des Oberarms auf.
    Vor Wut und Schmerz jaulend, warf sich der Gardist zur Seite, um weiteren Treffern zu entgehen. Dabei hing sein Schwertarm schlaff in die Tiefe, als könnte er ihn nicht mehr bewegen. Rorn hätte nun bequem einen Streich gegen den Hals des Gegners führen können, doch hinter ihm wurde Hufschlag laut.
    Er ahnte, was das zu bedeuten hatte. Die beiden unverletzten Reiter hatten ihre Pferde herumgerissen und wollten ihm in den Rücken fallen.
    Rasch ließ er den Falben antraben, riss ihn aber, als sie an dem Verletzten vorbei waren, hart auf der Hinterhand herum. Auf diese Weise brachte er den in der Bewegung stark eingeschränkten Gardisten zwischen sich und dessen herbeieilende

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