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Bannsänger

Bannsänger

Titel: Bannsänger Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alan Dean Foster
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während ihre alten Bosse ihre Herren bleiben. Und von daher werden sie (ihren Erfolg vorausgesetzt) der unerbittlichsten Klasse von Kapitalisten zum Aufstieg verhelfen, die die Welt je kannte: einer Klasse von Bossen über Bosse.« Falameezars Stimme hallte mit Lawinengewalt über das Wasser: »Das darf nicht geschehen!«
    »Da stimme ich dir zu.« Jon-Toms Aufmerksamkeit hatte sich in der letzten Stunde immer mehr auf die Uferlinie gerichtet, wo sich jetzt anstelle flacher Strande Hügel erhoben; linkerhand waren sie sogar in fast hundert Meter hohe Felswälle übergegangen. Der Drache schwenkte jetzt langsam nach rechts.
    »Stromschnellen voraus«, erklärte er. »Ich bin nie über diesen Punkt hinaus gereist. Mir gefällt es nicht zu laufen, und ich schwimme viel lieber, wie es sich für einen Flußdrachen gehört. Aber für die Sache«, erklärte er tapfer, »werde ich natürlich alles wagen; also erklimme ich auch die Schnellen.«
    »Natürlich«, murmelte Jon-Tom.
    Es wurde dunkel. »Wir kampieren an der ersten Stelle, wo du problemlos an Land klettern kannst, Genosse Falameezar. Mit etwas Glück sollten unsere Jäger«, – er warf einen angewiderten Blick auf Mudge und Caz, die hinter ihm auf einer flachen Rückenplatte mit Würfeln spielten -, »etwas anderes außer Fisch zum Essen finden. Schließlich«, murmelte er mit bösem Grinsen, »muß jeder zum Wohlergehen des Ganzen beitragen.«
    »Nur zu wahr«, sagte der Drache und fügte höflich hinzu: »Nicht, daß es mir etwas ausmachen würde, euch Fisch zu fangen.«
    »Das ist es nicht.« Jon-Tom genoß den Gedanken, daß die beiden schläfrigen Spieler durch den Schlick kriechen mußten, um genügend Fleisch für den unersättlichen Drachen zu finden.
    »Es ist an der Zeit, daß ein paar von uns wirkliche Arbeit für dich leisten. Du hast verdammt viel für uns getan.«
    »Gut gesagt, Genosse. Wir müssen uns den gesellschaftlichen Anstandsformen beugen. Eine Abwechslung vom Fisch würde mir gefallen.«
    Das hügelige Ufer begrenzte eine Landschaft aus verfilztem Unterholz und vereinzelten Bäumen mit niedrigen dicken Stämmen. Trotz seiner Erklärung, Wasser mehr zu mögen als Land, hatte der Drache keine Probleme, sich durch das Bollwerk des dichten Grüns zu quetschen, welches das Wasser säumte.
    Bald war eine kleine Lichtung in der Nähe des Wassers gefunden. Man bereitete das Lager im Licht des aufgehenden Mondes. Flußaufwärts rauschte das unablässige und beruhigende Dröhnen der Stromschnellen, die Falameezar am nächsten Tag überwinden mußte.
    Jon-Tom ließ eine Ladung Holz neben das Feuer fallen, wischte sich Borke und Schmutz von den Fingern und fragte Caz: »Wie werden Schiffe, die weiterfahren wollen, mit den Stromschnellen fertig?«
    »Die meisten sind so konstruiert, daß sie sie gefahrlos passieren können, wenn sie Richtung Glittergeist fahren«, erklärte der Hase. »Wenn sie flußaufwärts reisen, müssen sie über eine Landbrücke geschafft werden. Es gibt Stellen, die sich dazu eignen. Dort liegen runde Klötze auf uralten gut bekannten Pfaden. Darauf werden die Schiffe dann unter Zuhilfenahme eines primitiven groben Zellulose-Schmiermittels entlanggezogen, bis ruhigeres Wasser erreicht ist.« Er deutete neugierig mit dem Kopf auf den Drachen, der selbstzufrieden, den Schwanz um die Kiefer gewickelt, auf der anderen Seite der Lichtung lag.
    »Wie ist es dir nur gelungen, das Ungeheuer dazu zu bewegen, uns auf seinem Rücken statt in seinem Bauch zu transportieren? Ich verstand weder etwas von dem Rätsel und deiner Antwort noch von dem langen Gespräch, das ihr anschließend führtet.«
    »Mach dir nichts draus!« sagte Jon-Tom und schürte das Feuer mit einem Ast. »Ich kümmere mich um die philosophischen Debatten. Du mußt nur versuchen, so wenig wie möglich zu ihm zu sagen.«
    »Keine Angst, mein Freund! Er ist nicht das, was ich mir unter einem geistvollen Gesprächspartner vorstelle. Und ich habe auch kein Verlangen danach, als irgend jemandes Mittagsmahl zu enden, nur weil ich ein, zwei falsche Worte gesagt habe.« Er schlug Jon-Tom auf den Rücken und grinste.
    Trotz der gewissen Zurückhaltung, die der Hase manchmal zeigte, mochte ihn Jon-Tom irgendwie. Caz verfügte über eine ihm eigene Liebenswürdigkeit und hatte sich bereits als freundlich und gefälliger Begleiter erwiesen. Hatte er sich nicht völlig freiwillig zur Teilnahme an etwas entschlossen, das sich wahrscheinlich als gefährliche Reise erweisen würde? Um

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