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Bannsänger

Bannsänger

Titel: Bannsänger Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alan Dean Foster
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Jon-Tom konnte sich nicht im mindesten vorstellen, für welche Art von Wesen sie konstruiert waren, bis er sieh an die Vögel erinnerte. Eine Hand konnte nur schlechten Gebrauch von solchen Griffen machen, für eine flexible Flügelspitze aber waren sie bestimmt ideal.
    Einige hochfliegende Augenblicke lang war es ihm gelungen zu vergessen, daß dies eine Welt gewohnheitsmäßiger Gewalt und schnellen Todes war. Er beugte sich über die Theke, die den rückwärtigen Teil des Raums vom Rest abtrennte, und betrachtete etwas, das an eine Frisbee-Scheibe mit Rasierklingen erinnerte. Ihn schauderte, und er sah sich nach Mudge um.
    Der Otter war um die Theke herum gegangen und hinter einer Art Bambusvorhang verschwunden. Gerade als Jon-Tom daran dachte, nach ihm zu rufen, kehrte er, mit dem Eigentümer plaudernd, zurück. Der gedrungene, muskulöse Waschbär trug nur eine Schürze, Sandalen und ein rotes Stirnband mit zwei Federn hinter dem linken Ohr. Er roch – wie der hintere Teil des Verkaufsraums – nach Kohlenrauch und Stahl.
    »Das ist also derjenige, der eine Waffe braucht?« Der Waschbär schürzte die Lippen und musterte Jon-Tom über eine schwarze Nase hinweg.
    »Mudge, ich halte nichts davon. Ich habe immer nur mit dem Mund gekämpft und sonst nicht.«
    »Ich verste'e, Kumpel«, meinte der Otter freundlich. »Aber es gibt gewichtige Argumente 'ier, und es gibt gewichtige Argumente da.« Er hob einen großen Streitkolben hoch, um seinen Standpunkt zu illustrieren. »Auch wenn du keinen von diesen Pieksern und Kitzlern benutzt, is es verdammt besser, einen davon vorzuführen, wenn du nich zeigen willst, daß du 'n einfaches Opfer bist.
    Also, kannst du eins von diesen Spielzeugen benutzen?«
    Jon-Tom begutachtete das verwirrende Aufgebot an Verstümmelungswerkzeugen. »Ich kann nicht...« Er schüttelte benommen den Kopf.
    Der Waffenschmied griff ein. »Es ist offensichtlich, daß er keine Erfahrung hat.« Sein Ton war mißbilligend, aber geduldig.
    »Woll'n mal sehen. Mit seiner Länge und Reichweite...« Er ging nachdenklich zu einer Wand, vor der Piken und Speere wie stählerner Weizen aus dem Boden wuchsen. Er rieb sich mit der rechten Pfote an der Nase.
    Dann hob er mit beiden Händen eine Axt von der Wand, deren Klinge größer war als sein Kopf. »Wo Können und Kunstfertigkeit abwesend sind, ist es vielleicht das beste, von den anderen Extremen Gebrauch zu machen. Überhaupt kein Kampf- oder Waffentraining, junger Freund?
    Jon-Tom schüttelte den Kopf und sah den Schmied betont lustlos an.
    »Wie steht es mit Sport?«
    »Ich bin nicht schlecht in Korbball. Ziemlich guter Sprungwerfer, und ich kann...«
    »Mist!« Mudge versetzte dem Boden einen Tritt. »Was, beim Hintern des Teufels, is das? Hat es vielleicht irgendwie! auch mit Stoßen und Schlagen zu tun?« fragte er hoffnungsvoll.
    »Weniger«, gab Jon-Tom zu. »Hauptsächlich mit Rennen und Springen, schnellen Bewegungen...«
    »Na, das war doch was.« Mudge sah den Waffenschmied an.
    »Irgend etwas weniger Bulliges als dieses Schlachterbeil, das du da ‘ast. Was würdest du empfehlen?«
    »Einen schnellen Rückzug.« Der Schmied wandte sich, mürrisch an den Schnurrhaaren zupfend, einem anderen Gestell zu. »Falls der Mensch allerdings ehrlich eine gewisse Gewandtheit für sich beanspruchen kann, sollte es etwas geben.« Er legte die schwere Axt ab. »Vielleicht können wir ihm ein wenig behilflich sein.«
    Er nahm etwas zur Hand, das wie ein einfacher, aus dem ; polierten Hauptast eines Baumes gefertigter Speer aussah. Doch anstelle einer Speerspitze verbreiterte sich das obere Ende zu einem dicken Knauf mit Höckern und dunklen Vertiefungen. Die Waffe war größer als Mudge und reichte bei einem Schaftdurchmesser von etwa fünf Zentimetern bis zu Jon-Toms Ohren.
    »Nur ein Knüttel?« Mudge begutachtete die Waffe unsicher.
    »Er ist das Längste, was ich im Geschäft habe.« Der Schmied fuhr mit einem Nagel über den Schaft. »Das ist Rammholz. Es wird in keinem Kampf brechen. Mit seiner großen Reichweite kann dein Freund ihn benutzen, einen Gegner fernzuhalten, wenn er nicht sonderlich daran interessiert ist, ihn endgültig zu beseitigen. Und wenn es problematisch wird und er immer noch Angst vor Blut hat, nun, eine hübsche Kopfnuß mit dem dicken Ende macht jeden genauso tot, als ob man ihm den Schädel spaltete. Nicht so sauber wie die Axt, aber genauso wirksam.« Damit überreichte er dem zögernden Jon-Tom den Knüttel.
    »Gibt außerdem

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