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Bannsänger

Bannsänger

Titel: Bannsänger Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alan Dean Foster
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Schale auftauchte, die mit irgendwelchen fettigen, an der Oberseite versengten Blätterteigküchlein gefüllt war. Obwohl er nicht mehr hungrig war, kostete Jon-Tom eines davon und war bald dabei, sie so schnell in sich hinein zuschaufeln, wie es nur eben ging. Obwohl sie so schwer wirkten, waren sie innen leicht und luftig, voll von Honig mit geraspelten Nüssen und von einer Kruste gebrannten Zimts überzogen.
    Später lehnte er sich in dem kurzen Stuhl zurück und puhlte mit einem Splitter der Tischplatte zwischen den Zähnen, wie er es einigen der Gäste abgeguckt hatte.
    »Nun ja, das mag uns den Rest unseres Geldes kosten, aber es war die beste Mahlzeit, die ich seit Jahren hatte.«
    »Jawohl, nich schlecht.« Mudge hatte die kurzen Beine auf den Tisch gelegt; die Stiefelabsätze ruhten gleichmütig in der Kuchenschüssel.
    Irgendwo hatte eine Band zu spielen begonnen. Die Musik war sowohl leicht als auch fetzig. Jon-Tom entwickelte ein beiläufiges Berufsinteresse daran. Da er die Spieler nicht sehen konnte, mußte er sich mit der Annahme zufriedengeben, daß sie ein oder zwei Saiteninstrumente, Trommeln, Glocken und ein paar sonderbar tief klingende Flöten einsetzten.
    Mudge beugte sich über den Tisch und legte freundlich eine Pfote auf Jon-Toms Handgelenk. »Tut mir leid, dich in deiner Zufrieden'eit stören zu müssen, Kumpel, aber wir. müssen noch über was reden. Clodsa'amp 'at mich beauftragt, auf dein Wohlerge'en zu achten, und ich 'abe die Absicht, die Aufgabe zu Ende zu führen.
    Wenn du weiter so essen willst wie jetzt, müssen wir irgend wie irgend was finden, wovon du leben kannst, wa...?«

V
    Die Wirklichkeit regte sich kräftig in Jon-Toms Magen, vermengte sich unangenehm mit dem Kuchen. »Äh, können wir nicht einfach zurück zu Clodsahamp gehen?« Er kam zu dem Schluß, daß ihm diese Welt zu gefallen begann.
    Mudge schüttelte langsam den Kopf. »Nich, wenn er diesen Goldzauber nich 'inkriegt. Denk immer daran, daß 'Exer, so nett und freundlich der alte Lüstling vor 'n paar Tagen auch schien, gottverdammt launisch sein können. Wenn wir schon jetzt zurückkommen und ihn um Geld ange'en, wird er nich besonders stolz sein auf dich. Ganz zu schweigen, wie seine Meinung über mich ausse'en würde. Du willst doch, daß der alte Gimpel sich weiter für das verantwortlich fühlt, was er dir angetan 'at, Kumpel.
    Oh, er 'at sicherlich irgendwo 'nen 'übsch ordentlichen Vorrat an Silber versteckt. Aber sein Silbervorrat is natürlich begrenzt. Solange diese angebliche Krise seinen schwachen Verstand beansprucht, wird er nich viel Geschäfte machen. Keine Geschäfte, kein Silber. Kein Silber, keine milden Gaben, richtig? Ich fürchte, du wirst arbeiten müssen.«
    »Ich verstehe.« Jon-Tom starrte trübsinnig in seinen geleerten Krug. »Könnte ich nicht mit dir arbeiten, Mudge?«
    »Versteh mich nich falsch, Kumpel. Ich bin gerade soweit, daß ich deine Gesellschaft ertragen kann.«
    »Danke«, entgegnete Jon-Tom beißend.
    »Das is schon in Ordnung, is das. Aber Jagen is 'ne Einzelgängerarbeit. Ich glaube nich, daß ich da draußen viel für dich tun könnte, und du kommst mir nich wie der Typ vor, der sich im Wald auskennt. Du würdest so schnell über 'ne Falle stolpern, wie sie aufgestellt is, glaub ich.«
    »Ich kann nicht bestreiten, daß ich mich zwischen Büchern oder in einer Korbballhalle mehr zu Hause fühle.«
    »Anderweltlicher Sport hilft dir 'ier 'nen Dreck, Kumpel.
    Und was das andere angeht... was wolltest du noch werden?«
    »Ich studiere Rechtsgeschichte, Mudge.«
    »Äh, ein zukünftiger Advokat, wa? 'Ab selbst nie viel Verwendung für diese Burschen ge'abt«, fügte er hinzu, uninteressiert daran, was Jon-Tom von seiner abschätzigen Beurteilung des Juristenstandes halten mochte. »Was 'as du neben den Gesetzen studiert? Die sind 'ier, wie du dir; wohl vorstellen kannst, wahrscheinlich ein wenig anders als die deinen.«
    »Allgemeine Geschichte, Verwaltung, ein wenig Polin"!... ich schätze, das ist hier auch nicht besonders nützlich.«
    »Ich nehme an, wir könnten dich bei einem 'iesigen Advokaten als Lehrling unterbringen«, überlegte Mudge laut. Er kratzte sich in einem Ohr und dann weiter am Rücken.;, »Ich weiß nich, Kumpel. Bist du sicher, daß du nich noch was anderes kannst? 'Ast du jemals mit 'ner Mistgabel gearbeitet oder Möbel gebaut? Metall bearbeitet, Wunden versorgt und Krank'eiten ge'eilt oder 'Äuser gebaut... irgendwas Nützlic h e s ?

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