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Bannsänger

Bannsänger

Titel: Bannsänger Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alan Dean Foster
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fragte sich, welches schreckliche Schicksal dem Rest des immer noch kämpfenden Mobs bevorstehen mochte.
    Dann folgte er der sonderbaren Gestalt und Mudge aus der Tür. Als sie sich umdrehten, um die Tür zuzuwerfen und zu verriegeln, konnte er einen letzten Blick auf den Raum und die Polizei werfen, die jetzt gegen die Raufbolde vorging. Dieses Bild wurde von einem Dufthauch begleitet, so schrecklich, daß er jenseits aller Vorstellung lag, und so konzentriert, daß es über die Kräfte von Mensch oder Tier ging, ihn zu ertragen.
    Ihm wurde so übel, daß er kaum die Kraft hatte, sein noch nicht verdautes Mahl über die gegenüberliegende Wand zu erbrechen. Es tat seinem Stolz, wenn auch nicht seinem Magen gut zu sehen, daß der kurze Geruchseindruck den gleichen Effekt auf Mudge und den kastanienbraun gekleideten Fremden hatte. Während er in der Seitengasse kniete und würgend seine gequälten Innereien entleerte, erinnerte er sich erneut an das Muster, das er bei der eintreffenden; Polizei erkannt hatte.
    Dann waren sie wieder auf den Beinen und rannten stolpernd über das Kopfsteinpflaster der Gasse; der Nebel war' immer noch dicht, und der Geruch des Mülls Parfüm, verglichen mit dem Gestank, der mit gnädiger Raschheit hinter ihnen zurückblieb.
    »Sehr... wirksam, obwohl ich nicht sicher bin, ob ich es human nennen soll, selbst wenn niemand getötet wurde.«! Er umklammerte seinen Stab, setzte ihn als Stütze ein! nachdem sie ein wenig langsamer geworden waren.
    »Genau, Kumpel.« Mudge trabte beständig neben ihm her; der langbeinige Fremde war vor ihnen. Gelegentlich; warf der Otter einen besorgten und angeekelten Blick zurück, um nach möglichen Verfolgern zu suchen. Es tauchten keine auf.
    »Es is obszön. Man wünscht nur, man sei tot. Es is allerdings in jeder Stadt so. Es is sauber und es gibt 'inter'er kein Gekreisch wegen unbeabsichtigter Tötungen oder Polizeibrutalitäten und so. Und doch gibt es Schlimmeres, als 'iri und wieder mal ein Schwert in die Seite zu bekommen. Sicht Totkotzen zum Beispiel.
    Für die Skunks is es allerdings 'ne gute Sache. Ich 'ab keine Stadtgemeinde gese'en, in der einer von diesen! schwarzweißen Mistkerlen nich 'nen guten Job gekriegt 'ate. Sie 'aben so was wie 'ne Bruder- und Schwesternschaft, was gut für sie is, da unter den normalen Lebenden! niemand an ihrer Gesellschaft interessiert is. Sie sorgen für! Frieden und bleiben ansonsten unter sich.« Ihn schauderte.! »Und vergiß nich, Kumpel, daß wir auf der anderen Seite! des Raums waren. Die an der Vordertür werden wahrscheinlich tagelang kein Essen anrühren.« Ein paar kleine Echsen ließen von ihrem Stück faulendem Fleisch ab, huschten in ein Loch in der Wand, als die Flüchtlinge an ihnen vorüberhasteten, und kehrten dann zu ihrer aasfressenden Straßenreinigertätigkeit zurück.
    »'Ab sie selbst auch nie gemocht. Ich mag die Polente nich! und kann keinen, der mit seinem hinteren Ende kämpft, nich ausstehen.«
    Aus der Tiefe der Gasse drangen Geräusche, Spuren jenes garstigen Duftes trieben heran und bohrten sich rücksichtslos in Jon-Toms Nase und Innereien.
    »Sie folgen uns«, erklärte Mudge besorgt. »Nur das nich! Lieber laß ich mich pieksen.«
    »Hier entlang!« drängte die verhüllte Gestalt. Sie schwenkten in einen Nebenpfad der Gasse. Der Nebel bedeckte alles, die feuchten Wände ebenso wie das rutschige Pflaster und den Abfall unter ihren Füßen. Sie stürzten weiter, immer in Gefahr zu straucheln.
    Nach und nach wurde der Geruch schwächer. Jon-Tom war dankbar für die Zeit, die er beim Korbball verbracht hatte, und für seine ungewöhnliche Schrittweite, die es ihm ermöglichte, mit dem überaktiven Mudge und ihrem rasenden, immer noch unbekannten Retter gleichzuziehen.
    »Sie haben den Hauptweg genommen«, sagte dessen Stimme.
    »Hier müßten wir eigentlich ziemlich sicher sein.«
    Sie waren auf einer kleinen Seitenstraße herausgekommen. Der schwache, irrlichternde Schimmer von den warm leuchtenden Kugeln der Straßenlampen fiel auf die Flüchtenden. Ansonsten war es dunkel, und Jon-Tom war sicher, daß der Sonnenuntergang gekommen und vorübergegangen war, während sie im Restaurant gegessen hatten.
    Der Fremde wickelte den Schal ab, der Gesicht und Hals bedeckt hatte, und ließ ihn über die Schultern nach hinten hängen. Umhang, Hemd und Hose waren aus demselben kastanienbraunen, mit wenigen Silberfäden durchsetzten Material. Es war weder Leder noch Baumwolle, sondern irgendein

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