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Bannsänger

Bannsänger

Titel: Bannsänger Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alan Dean Foster
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keine Spaziergänger mehr draußen. Regenwasser rieselte von Ziegel- und Holzdächern, plätscherte metallisch durch Abflußrohre in Rinnsteine. Manchmal kamen sie an einem lauteren Glucksen, vorbei, wo Tropfwasser in eine Sammeltonne stürzte.
    Sie überquerten mehrere große Kreuzungen, bevor sie wieder in eine Seitenstraße abbogen. Einige Meter weiter im Verlauf der schmalen Gasse begann Jon-Tom ein sonderbares und doch irgendwie vertrautes schnüffelndes Geräusch zu hören. Es klang wie ein betrunkenes Schwein.
    Er stolperte fast über etwas Festes und Schweres, sah nach unten und bemerkte zu seinem Entsetzen, daß es ein übel zugerichteter Arm mit einer offenen Wunde war, aus der ein Knochen hervorragte.
    Mudge und Talea waren genau vor ihm. Der Otter beugte sich über etwas, das auf den Steinen lag, und untersuchte es. Jon- Tom beeilte sich, um sich zu ihnen zu gesellen.
    Zwei Körper lagen verkrümmt auf dem feuchten Pflaster, Rinnsale aus Regenwasser in den Gesichtern. Eines gehörte!
    einem Eichhörnchen, das er nach Kleidung und Putz für weiblich hielt. Das prächtige Faltenkleid der Frau wurde durch eine Reihe von Petticoats aufgebläht wie eine Wolke. Lange gekräuselte Puffärmel bedeckten die graubepelzten Arme. In der Nähe lag, zerbeult und zerrissen, ein breitrandiger Federhut. Sie war etwa fünfzehn Zentimeter kleiner als Talea, und das sorgfältig aufgelegte Makeup war teilweise wie Schlick über die Wangen verschmiert.
    Daneben lag eine fette pelzige Gestalt, von der er zuerst gedacht hatte, daß es sich vielleicht um einen kleinen Biber handeln mochte, die sich dann aber als Bisamratte entpuppte. Ein sonderbar gefalteter Dreispitz ruhte immer noch auf dem Kopf, war aber so vorgerutscht, daß er die Augen verbarg. Ein zerbrochener Kneifer, sehr ähnlich dem von Clodsahamp, reflektierte das Licht der kleinen Pfützen zwischen den Pflastersteinen. Der blau irisierende Seidenanzug, den er trug, war so prächtig, daß er selbst im schwachen Licht der Gasse glänzte.
    Ein Stiefel war von einem strumpflosen Fuß gerutscht und lag schlaff daneben. Sein mit Bergkristall geschmücktes Gegenstück ruhte an der gegenüberliegenden Wand. Talea ignorierte ihn, als sie den Körper mit professioneller Geschwindigkeit durchsuchte.
    »Verflucht, Liebchen, was soll das alles?« Mudges nervöse Aufmerksamkeit war auf den schmalen, von der Straße hereinfallenden Lichtbalken gerichtet. »Ich bin mir nich so sicher, daß wir uns mit derart anrüchigen Geschäften verdächtig machen sollten.«
    »Mist! Ihr seid schon dadurch verdächtig, daß ihr hier steht.« Talea zog an dem schweren Seidenjackett. »Nicht daß dein Ruf darunter litte. Wen belügst du, Mudge: dich selbst, mich oder ihn?« Sie wies kurz mit dem Kopf auf den verunsicherten Jon- Tom. »Du weißt, was die Polente mit dir macht, wenn sie dich hier findet.«
    »Also Talea, Liebch...« setzte er an.
    »Ich glaube, wir haben genug Freundlichkeiten ausgetauscht, Otter. Ich brauche deine Muskeln und kein Gesäusel.
    Also, ich habe nichts gegen einen gelegentlichen Raub, besonders dann nicht, wenn der Apfel geradezu darum bittet, gepflückt zu werden.« Sie rupfte Goldknöpfe von der! Hose der bewußtlosen Bisamratte. »Aber Mord ist nicht mein Stil. Dieser fette kleine Knülch beschloß, sich großzutun und Widerstand zu leisten, und ich will verdammt sein, wenn diese struppige alte Vettel, die er bei sich hatte, nicht versuchte, ihm zu helfen. Sie hatte nicht die Zeit, wählerisch zu sein, also fiel sie einfach in Ohnmacht.«
    Mudge ging zu der gefallenen Dame hinüber, um sie in Augenschein zu nehmen. Während Jon-Tom zusah, kniete der Otter nieder und bewegte ihren Kopf. Auf den Steinen war ein dunkler Fleck und ein entsprechender am Hinterkopf.
    »Die blutet immer noch!«
    »Ich wollte niemanden verletzen.« Talea klang nicht besonders zerknirscht. »Ich hab nur versucht, sie von mir! fernzuhalten. Ich hab dir gesagt, sie fiel in Ohnmacht. Was zum Teufel sollte ich tun? Mich unter sie werfen und ihren Sturz abfangen?«
    Mudge begab sich zu der Bisamratte und unterzog sie einer entsprechenden Begutachtung. »Na, warum hättest du das tun sollen, Liebchen, wo diese freundlichen Steine dir so 'übsch ordentlich ge'olfen 'aben?« fragte er sardonisch, Seine Pfoten glitten über das Gesicht des Rattenmannes. »Atmen beide noch. Du ‘ast verdammtes Glück.« Er sah zu ihr auf.
    »Also dann. Was willst du von uns?«
    Sie beendete endlich ihre

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