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Bannsänger

Bannsänger

Titel: Bannsänger Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alan Dean Foster
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ermöglichte. Sie blickte über die Schulter auf Jon-Tom und bedachte ihn mit einem blitzenden, umwerfenden Lächeln.
    »Was für eine wundervolle Art zu reisen! Que magnifi c o! Man kann alles sehen, ohne daß einem das Hinterteil blaugestoßen wird.« Sie sah wieder nach vorn und legte beide Hände auf den Sattelgriff.
    »Heiaaa!« Ihre Hacken schlugen gegen die schuppige Haut.
    Die Schlange bemerkte das unbedeutende Tippen an den Flanken gar nicht; sie achtete nur auf das lenkende Rucken in den empfindlichen Ohren.
    »Möchten Sie, daß ich eine spezielle Route nehme?« fragte Talea ihren Sattelgenossen.
    »Die kürzeste zum Tailaroam«, antwortete Clodsahamp.
    »Dort werden wir Plätze buchen.«
    »Warum bauen wir uns nicht unser eigenes Floß?«
    »Unmöglich. Gegen die Strömung flußaufwärts voran zu kommen, wäre schon schwierig genug. An den Duggakurraschnellen wäre es unmöglich. Wir müssen Fachkräfte anmieten, die das Wissen und die Muskeln haben, um mit solchen Hindernissen fertig zu werden. Ich glaube, wir sollten uns leicht links halten, meine Liebe.«
    Talea zog sanft an den Zügeln, und die Schlange änderte gehorsam die Gleitrichtung. »Das wird uns einen zusätzlichen Tag kosten, wenn ich mich richtig an das Land erinnere. Es ist lange her, daß ich so weit südlich war. In dieser Gegend am Fluß verkriechen sich zu viele unangenehme Typen.«
    »Ich stimme zu, daß wir etwas länger brauchen werden, Um unser Ziel auf diesem Weg zu erreichen, aber auf ihm kommen wir an einer bestimmten Lichtung vorbei. Sie ist von uralten Eichen umgeben und ein Ort vorzeitlicher Macht. Ich werde dort das Risiko einer gefährlichen Beschwörung auf mich nehmen. Sie ist der geeignetste Ort dafür, und es wird unsere letzte Gelegenheit sein herauszufinden, welcher besonderen Natur die Verderbnis ist, der' die Warmlande begegnen müssen.
    Das zu tun wird meine schwachen Kräfte bis zum äußersten anspannen, so daß ich die gesamte magische Unterstützung benötigen werde, die das Netz der Erdmacht mir zur Verfügung stellen kann. Das Netz hat seine Ankerpunkte in Yul, in Koalzina-Mec, in Rinahmundo und in der Lichtung von Triane.«
    »Von den anderen habe ich nie gehört.«
    »Sie sind weit um die Welt verstreut und vereinigen sich im Zentrum der Erde. Die Angelegenheiten aller denkenden Wesen sind in dem Netz verwoben, das Schicksal jedes einzelnen Individuums ist mit ihm durch seinen eigenen, dazu bestimmten Strang verbunden. Ich werde auf einem der vier Ankerpunkte des Schicksals stehen und den Ruf tun, den ich tun muß.«
    »Ruf? Wen werden Sie rufen?«
    Aber Clodsahamps Gedanken schienen abgewandert zu sein.
    »Die Lichtung liegt so nahe am Fluß, daß wir unsere Reitschlange schon vorher zurück lassen und den Rest zu Fuß gehen können.«
    »Warum nehmen wir die Schlange nicht für den ganzen Weg?«
    »Du verstehst nicht.« Sie konnte seinen Blick in ihrem Nacken spüren. »Du wirst es so lange nicht verstehen, bis du das Ergebnis dessen siehst, was ich versuchen werde. So etwas wie das hier«, – er tippte mit dem Fuß gegen die Reitschlange -, »ist nur eine dumpfe Kreatur, die möglicherweise eine Konfrontation von der Art, wie ich sie vorhabe, nicht überleben wird. Sie ist so stark wie dumm, und eine Panik könnte unser aller Ende bedeuten. Also müssen wir ihr einen Tag vorher ihre Freiheit geben.«
    Sie zuckte die Achseln. »Was immer Sie wollen. Aber meinen Füßen wird es nicht gefallen.« Sie trieb die Schlange zu schnellerer Gangart an.
    Mehrere Tage angenehmen Reisens verstrichen, während sie immer weiter nach Süden kamen. Kein Räuber näherte sich der massigen Schlange, und des Nachts machten sie sich nicht einmal die Mühe, Wachen aufzustellen.
    Flores Quintera war eine angenehme Begleiterin, aber was Jon-Tom betrübte, war nicht so sehr, daß sie seinen zögernden Versuchen zu Intimitäten auswich, sondern vielmehr, daß die Aufregungen der Reise sie alles andere gar nicht richtig wahrnehmen ließen.
    »Das ist es, wovon ich als kleines Mädchen träumte.« Sie unterhielt sich mit ihm, als sie um das kleine Kochfeuer saßen. Die Flammen tanzten in ihren Nachtaugen und riefen Gedanken an Obsidian hervor, das aus dem Herzen eines Vulkans gespien wird.
    »Als ich klein war, wünschte ich mir, ein Junge zu sein, Jon- Tom«, erzählte sie ihm leidenschaftlich. »Ich wollte ein Astronaut sein, mit Byrd über die Pole fliegen, mit Kapitän Cook durch den unerforschten Südpazifik segeln. Ich

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