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Bannsänger

Bannsänger

Titel: Bannsänger Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alan Dean Foster
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Skrritch einen solchen Schrecken versetzt, daß sie vielleicht zögern oder ihren Angriff verschieben wird, denn sie war es, die wir in jenem letzten Augenblick sahen.
    Wir können unsere Reise jetzt in dem sicheren Wissen fortsetzen, daß wir einen regelrechten, umfassenden Krieg zu erwarten haben, bei dem die Kaiserin der Gepanzerten ihr Volk höchstpersönlich führen wird. Das müßte einige der Wirrköpfe in Polastrindu auf unsere Seite ziehen.«
    »Ich hoffe, wir müssen das nicht mehr allzu oft durchmachen«, murmelte Flor. »Santa Cecila hat vielleicht nicht mehr viele Segnungen für mich übrigbehalten.«
    »Kein Grund zur Sorge, Kind!« versicherte ihr der Hexer.
    »Ich werde es nicht wieder versuchen. Eine derartige Zitation kann nicht mehr als einmal in einem Lebensalter vollbracht werden. Ich habe Beschwörungen eingesetzt, die ich nie wieder einsetzen werde, Worte gesprochen, die ich fürderhin nicht mehr sicher werde sprechen können.
    Von jetzt an wird jeder Tag der Erde um ein Zweiundzwanzigtausendstel kürzer sein, denn um den Unsterblichen aus den Tiefen seiner Reise herauszuziehen, mußte ich mir die Seelenkraft der Erde selbst zunutze machen.«
    Jon-Tom ging in die innere Ellipse. Jedes Blatt, jeder Halm innerhalb des markierten Umrisses waren verdampft. Mit der Erde darunter war dasselbe geschehen. Verblieben war nur eine perfekte Ellipse geschmolzenen Steins. Der weiße Granit war verdreht und verzogen worden, als bestünde er aus Karamelmasse.
    »Sie sprachen von seiner Reise, und es selbst auch. Ich... ich habe es gehört.«
    »Hast du gesehen, wie ungestüm und wütend es hochstieg, wie wild und beständig es galoppierte und sich doch nicht über meine Eingrenzung hinausbewegte?« Jon-Tom nickte.
    »Es war unverzüglich hier bei uns, wurde von seiner Reise zurückgehalten.« Clodsahamp überprüfte die Schubladen in seinem Brustpanzer, um sicherzugehen, daß sie alle noch fest verschlossen waren. »Falls die Legenden der Hexer und die Ermahnungen der Nekromanten zutreffen, hat der Geist M'nemaxa etwa ein Dreizehntel seiner Reise zurückgelegt. Sie begann mit dem Anfang des ersten Lebens, Leben, das M'nemaxa im Verlauf seiner Reise auf die Welt ausstreut, die er hinter sich zurückläßt.
    Er galoppiert entlang dem Umkreis des Universums. Es heißt, wenn er sich selbst entgegenkommt, wird er Sinn und Zweck auslöschen. Dann kann er endlich ruhen. Es ist keine Überraschung, daß er über unsere Unterbrechung verärgert war. Wenn man eine Reise von mehreren Billionen Jahren vor sich hat, ist selbst eine kleine Unterbrechung unwillkommen.
    Und doch: Die Formel hat trotz alledem gewirkt. Die Ellipse hielt.« Er schien vor Stolz leicht zu erglühen. »Er war eingegrenzt, und er antwortete, als er gerufen wurde.« Er blinzelte und setzte sich langsam wieder zurück ins Gras. »Ich bin ganz plötzlich ein bißchen müde.«
    »Ich glaube, wir sind alle ein bißchen müde«, sagte Jon-Tom mit Bedacht.
    »Jawohl, dagegen werde ich nichts sagen, Kumpel.« Das Nachbild des ungeheuren geflügelten Flammenpferdes hing noch in den mißhandelten Netzhäuten des Otters. »Ich glaube, wir alle könnten 'n bißchen Schlaf vertragen.«
    Alle stimmten zu. Nach einer kurzen gegenseitigen Untersuchung, die sicherstellte, daß keine Verletzungen zurück geblieben waren, begann jeder, sein Lager herzurichten.
    Schließlich kam der Schlaf, aber bei allen wechselten feurige Bilder mit Visionen eines hoch aufragenden schwarzgrünen Schreckens und riefen keineswegs angenehme und freundliche Träume hervor.
    Weit oben und weit weg flammte im Kosmos kurz ein nadelpunktgroßes Licht auf. Der winzige Ausbruch verging schnell. Er kam aus der näheren Nachbarschaft von NGC 187, wo M'nemaxa ärgerlich ein, zwei Sterne beiseite stieß, als er dorthin zurückraste, wo er sein ewiges Rennen um die unendliche Blase des Seins unterbrochen hatte...

XIV
    Panik herrschte in der Feste Cugluch.
    Die Kunde von den Schwierigkeiten sickerte von den Leibdienern zu den Bediensteten, zu den Arbeitern und selbst zu den niedrigen Arbeitslehrlingen, die sich in den tiefsten Höhlengräben plackten und sich unaufhörlich mühten, den allgegenwärtigen Schlamm daran zu hindern, die Untertunnelungen zu überfluten.
    Gerüchte kamen auf. Die Arbeiter flüsterten von einem Flammenregen, der aus dem Himmel gefallen war und Hunderte von Brutplattformen zerstört hatte. Oder sie erzählten von Tonnen sorgfältig gehorteter Nahrung, die durch

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