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Banyon, Constance - HG 032 - Bittersüße Jahre der Sehnsucht

Banyon, Constance - HG 032 - Bittersüße Jahre der Sehnsucht

Titel: Banyon, Constance - HG 032 - Bittersüße Jahre der Sehnsucht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Constance Banyon
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London bleiben werden. Erst wenn er sicher sein kann, daß Ihre Rückreise keinerlei Gefahr mehr birgt, werden wir das Nötige veranlassen.
    Seien Sie nicht zu sehr enttäuscht. Mr. Webber und seine Gattin werden alles tun, Ihnen den verlängerten Aufenthalt so angenehm wie möglich zu gestalten.
    Fassungslos blickte Royal auf diese Zeilen. Bisher hatte der Krieg in den Kolonien Royal nichts bedeutet, als daß er ein gefräßiges Untier war, das die Leben zahlloser junger Männer verschlang. Nun auf einmal sah sie im Geist Truppenverbände, die in Savannah einmarschierten und durch die vertrauten Straßen zogen. Ob Damon Routhland gegen die Briten kämpfte? Sie konnte ihn sich nicht als feindlichen Offizier vorstellen. Dennoch war es ganz natürlich, daß er in die Kolonialarmee eingetreten sein mochte. Er war nicht der Mann, tatenlos danebenzustehen, und schon gar kein Anhänger des englischen Königs.
    Ihre Verwunderung verstärkte sich, als Royal begriff, daß sie nach Hause wollte. So überhörte sie ganz, daß hinter ihr nach einem leisen Klopfen die Tür aufgegangen war, und drehte sich erst um, als jemand schluchzte. Bestürzt blickte Royal auf Lady Alissa. Was konnte sie hier wollen? Royal streckte ihr beide Hände entgegen.
    „Alissa? Ich glaubte dich auf Chiswick Castle. Wie kommst du hierher? Was ist geschehen? Und warum weinst du?“
    „Es ist wegen Preston. Etwas Entsetzliches ist ihm zugestoßen. Mutter sitzt unten im Empfangssalon und läßt dich bitten, gleich zu ihr zu kommen. Du bist der einzige Mensch, der uns überhaupt helfen kann, Royal.“
    Angst überfiel sie. Der Raum drehte sich um Royal. Atemlos flüsterte sie: „Nein, alles, nur das nicht. Preston darf nicht … sag mir, daß er nicht …“
    „Nein, Preston ist nicht tot, wenigstens hoffen wir, daß er noch lebt. Aber sie haben ihn gefangengenommen, und Mutter will, daß er in die Heimat entlassen wird.“
    „O nein, das darf nicht wahr sein!“ rief Royal entsetzt. „Wann ist es geschehen?“
    Lady Alissa ergriff ihre Hände und zog Royal mit sich. „Erst gestern kam die Nachricht vom Premierminister. Mutter wird dir alles erzählen, was sie weiß. Sie ist unten und ganz außer sich vor Sorge. Sie will dich unbedingt sehen.“
    „Beruhigen Sie sich, Mama“, drängte der Duke of Chiswick. Die Dowager Duchess lehnte bleich und verstört auf einer Chaiselongue, während die junge Duchess der Meinung war, daß man diese ganze Sache um Preston unnötig aufbauschte. Mrs. Fortescue hielt sich im Hintergrund des Salons, um zur Stelle zu sein, wenn nach etwas verlangt wurde.
    „Ich will mich nicht beruhigen, ich will meinen Sohn“, stieß die Duchess hervor.
    Royal trat ein, eilte auf sie zu und kniete neben ihr nieder. „Bitte, verlieren Sie nicht den Mut, Durchlaucht. Es hätte noch viel schlimmer kommen können. Wenigstens ist Lord Preston am Leben.“
    Die verwitwete Duchess drückte das Spitzentaschentuch an die Augen. „Gewiß, wir müssen dafür sehr dankbar sein. Aber es hat uns alle wie ein Schlag getroffen, mein liebes Kind. Man hat von Seiten der Regierung alles mögliche unternommen, Preston zu finden, doch er blieb bisher verschwunden.“
    „Ich bin sicher, wer auch immer Lord Preston in der Gewalt hat, wird ihn mit äußerster Ehrerbietung behandeln, Durchlaucht.“
    „Das wollen wir hoffen.“ Die Dowager Duchess blickte zu ihrem Ältesten auf.
    Der Duke schnippte ein unsichtbares Stäubchen vom Ärmel. „Es war doch vorauszusehen, daß es so kommen würde, Mama. Aber Preston mußte ja immer seinen Willen haben.“
    „Ja doch“, sagte die junge Duchess gehässig. „Sie haben ihn von Anfang an zu sehr verwöhnt und immer zu nachsichtig behandelt. Er war gewohnt, seinen Kopf durchzusetzen.“
    Prestons Mutter schien die Worte nicht zu hören. „Alissa ist sozusagen das Herz unserer Familie, aber Preston ist die Seele. Ich will meine Kinder alle unter unserem Dach haben.“
    Obwohl Royal die Angst um Preston kaum ertragen konnte, versuchte sie, die alte Dame zu beruhigen. „Es wird ihm nichts Böses geschehen, Durchlaucht. Sie dürfen den Mut nicht sinken lassen.“
    Mit zitternder Hand strich sie über Royals Wange. „Wir haben uns Ihnen gegenüber schändlich benommen, Royal. Ich kann nur hoffen, daß Sie es uns trotzdem nicht nachtragen“, sagte sie leise.
    Jetzt erst fragte sich Royal im stillen, warum die Seatons überhaupt zu ihr gekommen sein mochten. „Keineswegs, Durchlaucht, warum sollte ich?“
    Nun

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