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Banyon, Constance - HG 032 - Bittersüße Jahre der Sehnsucht

Banyon, Constance - HG 032 - Bittersüße Jahre der Sehnsucht

Titel: Banyon, Constance - HG 032 - Bittersüße Jahre der Sehnsucht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Constance Banyon
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Dowager Duchess ein und die Unterhaltung mit Alissa.
    „Sie bedeuten mir sehr viel, Preston, und ich werde jeden Abend für Sie beten, daß Ihnen nichts zustoßen möge.“
    „Sie sollen nicht für mich beten. Sie sollen meine Frau sein, Royal. Ich liebe Sie, ich begehre Sie.“
    Sie wandte sich ab. Wie gern hätte sie ja gesagt, wie gern sich in seine Arme geworfen und ihm die zärtlichen Gefühle gestanden, die sie für ihn hegte. Mußte das nicht Liebe sein, was ihr das Herz zusammenzog?
    „Nein, Preston, ich kann Ihren Antrag nicht annehmen, nicht gegen den Willen Ihrer Mutter.“
    In seinen Augen blitzte Argwohn auf. „Das also ist es! Meine Mutter hat mit Ihnen gesprochen und von Ihnen verlangt, daß Sie mich zurückweisen, nicht wahr?“
    Royal wagte nicht ihn anzusehen, um sich nicht zu verraten. „Sie hat nur ausgesprochen, was wir beide wissen, Preston. Eines Tages werden Sie der Duke of Chiswick sein, und meine einzige Verwandte ist eine Schauspielerin. Nicht, daß ich mich Tante Arabellas schämte. Aber können Sie sich vorstellen, daß sie unter Ihren Freunden an unserer Hochzeitstafel säße?“
    Er verzog den Mund. „Ihre Tante ist eine berühmte Heroine und eine sehr schöne Frau. Gewiß würde mancher festliche Anlaß durch ihre Anwesenheit an Reiz gewinnen.“
    „Machen Sie keine Scherze, Preston. Mir ist wahrhaftig nicht danach zumute“, mahnte Royal.
    „So sind Sie entschlossen, mich wegzuschicken, ohne mir die geringste Hoffnung zu machen?“
    „Sagen Sie nicht noch mehr, was Sie später bereuen könnten“, bat sie. „Wir beide dürfen uns nicht verhehlen, daß nichts anderes zwischen uns sein kann als Freundschaft.“
    Er faßte Royals Hand, schob das Leder zurück und drückte die Lippen auf das Gelenk. „Es ist aber viel mehr als nur Freundschaft, was ich für Sie empfinde, Royal. Vielleicht habe ich den Fehler begangen, mit Ihnen jetzt schon über Heirat zu sprechen. Sie sind noch so jung.“
    Mit der freien Linken streichelte Royal die Wange des jungen Lords. „Sie sind der beste Mann, den ich kenne, und Ihr Gefühl für mich ehrt mich. Ich werde diese Stunde hier mit Ihnen mein ganzes Leben lang in schönster Erinnerung bewahren, selbst wenn ich steinalt werden sollte.“ Eine einzelne Träne löste sich von den Wimpern und rollte langsam über die Wange. „Nie werde ich den hinreißend gutaussehenden englischen Lord vergessen, der mein Leben so einschneidend berührt hat.“
    „Liebste, mein Herz wird leer und tot sein ohne Sie und Ihre Liebe“, sagte Preston Seaton rauh. Er wirkte müde und traurig, so als graute ihm vor diesem Gedanken. Er schwang sich vom Rücken des Pferdes, streckte ihr die Arme entgegen und hob sie aus dem Sattel. Sie legte den Kopf an seine Schulter und spürte das rauhe Tuch des Reitrockes an der Wange, als Preston Seaton sie an sich drückte. Eine Weile standen sie aneinander gelehnt, schweigend, verzagt, gedankenverloren.
    Endlich besann sich Royal, daß der Trost, den sie in der Nähe Lord Prestons empfand, trügerisch war. Lord Preston war mit einer anderen Frau verlobt. Royal schüttelte den Bann ab, der sie in eine Wolke von Zärtlichkeit und Liebe hüllen wollte, und schaute zu Preston auf.
    „Vielleicht hätte es in einer anderen Welt, zu einer anderen Zeit einen Weg für uns beide geben können, aber nicht hier und nicht jetzt. Wir können einander nicht lieben, Preston.“
    Er warf den Kopf in den Nacken, sah so strahlend und hübsch aus in dem blauen Reitanzug, der sich vom helleren Azur des Himmel leuchtend abhob, und zog sie näher zu sich.
    „Ich weiß, Sie sind an Vernunft Ihren Jahren weit voraus, Royal. Aber Sie kennen mich nicht, wenn Sie etwa annehmen, ich würde Sie so schnell und leicht aufgeben.“ Mit dem Finger hob er sanft ihr Kinn und verschloß ihren Mund mit einem zärtlichen Kuß.
    Eine Welle von Empfindungen, beglückend und nie gekannt, durchflutete Royal. Es war auf einmal so selbstverständlich, daß Preston der erste Mann war, der sie küßte. Als er sich endlich von ihr löste, ging sein Atem schwer, und in seinen Augen lag ein seltsamer Glanz. Er wandte sich ab und strich sich mit der Hand durchs Haar.
    „Wenn es diesen Krieg nicht gäbe und meine Mission, so würde ich Sie auf der Stelle entführen und irgendwo heimlich heiraten, ob Sie es wollten oder nicht. Sie ahnen wohl nicht einmal, welchen Aufruhr der Gefühle Sie in einem Mann erregen können, oder?“
    Royal schüttelte den Kopf.
    „Natürlich nicht,

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