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Baphomets Bibel

Baphomets Bibel

Titel: Baphomets Bibel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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will es nicht ausschließen. In früheren Zeiten haben sich die Menschen immer Geheimgänge geschaffen, wenn sie bestimmte Ziele unentdeckt erreichen wollten. Das kann auch hier der Fall gewesen sein.«
    Ich wollte mich nicht an der Theorie festhalten und alles genau wissen. Zuvor riet ich Jaques, sich die Steigeisen noch mal genau anzuschauen. Ich prüfte sie selbst nach und presste meine Hand auf das erste Eisen. Meiner Ansicht nach saß es fest in seiner Verankerung. Es ließ sich zwar leicht bewegen, aber das war nicht weiter tragisch. Auch andere waren schon in den Brunnen gestiegen. Es gab in der Mitte der Steigeisen blanke Stellen.
    »Sie machen den Anfang, John?« Der Pfarrer konnte ein Zittern in seiner Stimme doch nicht ganz unterdrücken.
    »Ja.« Ich schaute ihm in die Augen. »Und – äh – Sie wollen es sich nicht noch mal überlegen?«
    »Nein.« Seine Stimme klang fest. »Ich käme mir dabei zu feige vor.«
    »So habe ich Sie auch eingeschätzt, Jaques.«
    Nach dieser Antwort begann ich mit dem Abstieg...
    ***
    Ich hatte mich breitbeinig hingestellt, und meine Füße hatten auf dem harten Boden genügend Halt gefunden. Sie waren nicht bis zu den Knöcheln im feuchten Schlamm eingesunken, und das war gut so. Den Kopf hatte ich nach hinten gedrückt und schaute zu, wie der Pfarrer Eisen für Eisen hinter sich ließ und sich mir immer mehr näherte.
    Ich wartete, bis er das drittletzte Steigeisen erreicht hatte und hob meinen Arm. Er zuckte leicht zusammen, als er meine Berührung spürte.
    »Es ist alles okay«, beruhigte ich ihn.
    »Wenn Sie das sagen...«
    Wenig später stand er neben mir. Jetzt sah ich, dass er doch ziemlich zitterte. Schweiß lag auch auf seiner Stirn. Er wischte ihn mit dem Ärmel weg.
    »Geschafft!«
    »Nur Teil zwei.«
    »Und wie geht es weiter?«
    Ich hatte mich zuvor schnell im Schein der Taschenleuchte umgesehen und auch die große Öffnung entdeckt. Sie war so hoch, dass zumindest der Pfarrer aufrecht gehen konnte.
    Er schüttelte den Kopf. »Es tut mir wirklich leid, aber ich weiß nicht, wohin dieser Stollen führt. Der ist für mich völlig neu. Da bin ich ehrlich.«
    »Was meinen Sie denn, wenn Sie über die Richtung nachdenken?«
    »Nun ja...« Er überlegte. »Hier hat alles mit der Kathedrale Verbindung. Ich denke schon, dass wir unter der offiziellen Fläche landen werden.«
    »In einer geheimen Kammer.«
    »Möglich. Diese uralten Grundrisse kenne ich nicht. Wir müssten dann einen Bereich erleben, den es vor dem letzten Brand gegeben hat. Der also sehr, sehr alt ist.«
    »Das denke ich auch.«
    »Und was denken Sie weiter?«
    »Dass es dort auch genügend Verstecke gibt und wir genau dort jemanden finden.«
    »Der Dolmen? Das alte Grab?«
    »Ist auch möglich.«
    »Oh je, das wäre dann ja mehr als eintausendfünfhundert Jahre alt.«
    »Sie sagen es.«
    »Dann sollten wir gehen.«
    Das war bei mir zumindest der Fall. Ich wies den Pfarrer noch einmal auf die Gefahren hin, aber damit konnte ich ihm nicht kommen. Auch wenn er in diesem Brunnen nicht mehr so forsch war wie noch an der Oberfläche, er wollte keinen Rückzieher machen.
    »Aber ich gehe vor.«
    »Gern, John.«
    Ich musste meinen Kopf einziehen, als ich den Stollen betrat und schon bald wieder stehen blieb. Ich lauschte in die Dunkelheit hinein, aber es war nichts zu hören, und ich sah auch kein Licht.
    So ging ich weiter. Rechts und links sah ich die dunklen Wände, über die nur hin und wieder der Lichtkegel meiner Lampe huschte, denn ich leuchtete auch vor meine Füße.
    Im Laufe der langen Zeit hatte sich so einiges an Schutt und Steinen angesammelt. Wir mussten auch damit rechnen, dass der Stollen an einer Stelle eingestürzt war. Deshalb schaute ich immer wieder zur Decke, ob ich irgendwelche Anzeichen entdeckte, aber das war nicht der Fall.
    Es regnete kein Staub herab, auch keine kleineren Steine, und so kamen wir gut voran.
    In dieser Tiefe herrschte absolute Stille. Da war wirklich nichts zu hören. Abgesehen von den Geräuschen, die wir hinterließen.
    Es gab keine Kurven, kein Gefälle und auch keinen Anstieg. Der Stollen führte schnurgerade in eine bestimmte Richtung, und plötzlich hörte ich die leise Stimme des Pfarrers.
    »Der Weg führt genau bis unter die Kathedrale.«
    »Und wo könnte er enden?«, fragte ich leise zurück.
    »Das weiß ich auch nicht genau. Wahrscheinlich unterhalb des Mittelschiffs.«
    »Gibt es dort etwas Besonderes aus alten Zeiten?«
    »Keine Ahnung, John. Wenn

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