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Baphomets Bibel

Baphomets Bibel

Titel: Baphomets Bibel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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ja, werden wir es sicherlich finden.«
    »Das hoffe ich auch.«
    Ich hatte nicht auf die Uhr geschaut, wie lange wir schon in dieser Stille unterwegs waren, aber ich behielt die Lampe eingeschaltet und merkte, dass das Ende des Strahls nicht mehr weiterwanderte. Es hatte ein Ziel gefunden.
    »Was ist das denn?«, flüsterte Jaques, der ebenfalls etwas bemerkt hatte.
    »Ein Hindernis. Mehr weiß ich auch nicht.«
    Das änderte sich in den folgenden Sekunden, denn da sah ich, was uns wirklich aufhielt.
    Es war eine Tür. Bis zur Decke reichend, sehr alt, bestimmt Hunderte von Jahren, doch sie stammte nicht aus der Frühzeit, dessen war ich mir sicher.
    Ich trat dicht an die Tür heran und nahm den alten, feuchten Holzgeruch wahr. Dann stellte ich fest, dass sie nicht ganz geschlossen war. An der linken Seite stand sie einen Spalt offen. Gerade so breit, dass sich ein normaler Mensch hindurchdrücken konnte.
    Sicherheitshalber löschte ich das Licht. Der Pfarrer und ich standen im Dunkeln. Keiner von uns sprach ein Wort. Jeder lauschte.
    Nichts drang an unsere Ohren. Die Stille blieb auch weiterhin bestehen. Wenn sich Ives Blanc tatsächlich hier unten mit dem Unbekannten getroffen hatte, dann verhielten sich die beiden sehr still. Möglicherweise hatten sie auch den Lichtschein meiner Lampe gesehen. Davon war ein Teil durch die Öffnung gedrungen.
    »Gehen wir weiter, John?«
    »Auf jeden Fall.«
    »Das dachte ich mir auch.«
    Ich machte noch kein Licht, als ich die Tür berührte. Ich stützte mich gewissermaßen daran ab und bewegte mich auf die Öffnung zu. Es traf mich keine kältere Luft, ich sah auch nichts. Es war einfach nur finster hinter der Tür.
    Doch ich war davon überzeugt, dass vor mir ein uraltes Heiligtum lag. Möglicherweise aus dem vierten oder fünften Jahrhundert. Später hatten Menschen dann diesen Stollen verschlossen, in dem die Luft mehr als schlecht war.
    Ich hatte die Kante der Tür erreicht. Jetzt war ich gespannt, ob ich sie weiter aufdrücken musste oder mich so hindurchschieben konnte. Es klappte auch so.
    Meine Kleidung schabte am Holz entlang. Das Geräusch ließ sich einfach nicht vermeiden, aber es wurde auch nicht darauf reagiert. So gelangte ich unangefochten auf die andere Seite der Tür und war zunächst froh darüber. Licht machte ich noch immer nicht. Da ich ebenfalls im Dunkeln stand, war ich zumindest keine Zielscheibe.
    Dann hörte ich die gleichen Schabgeräusche, die ich hinterlassen hatte. Ein Zeichen, dass sich der Pfarrer durch den Spalt gezwängt hatte.
    Er berührte mich und flüsterte: »Ich bin da.«
    »Gut.«
    »Und jetzt?«
    »Werden wir uns mal ein wenig umschauen. Ich bin gespannt, ob sich der Tunnel fortsetzt.«
    »Das glaube ich nicht.«
    Der Meinung war ich auch, denn ich hatte bei meinem Sprechen den leichten Nachhall der Stimme gehört. Wir konnten davon ausgehen, dass wir uns in einer Höhle befanden oder zumindest in einem Raum, in dem die Wände weiter auseinander standen.
    »Machen Sie Licht?«
    »Sicher.«
    »Gut.« Ein schwerer Atemzug. »Dann bin ich gespannt.«
    Das war ich auch. Ich wollte nicht noch weiter nachdenken und sehen, wo wir uns befanden.
    Ich machte Licht!
    Der Strahl stach nach vorn. Wie ein helles Schwert ohne Spitze. Und erwischte auch ein Ziel, dessen Anblick uns den Atem raubte. Das war das alte Grab, der alte Steinaltar, der möglicherweise von den Druiden stammte und den sie zu einer Kultstätte erhoben hatten.
    Zwei Steine standen senkrecht vom Boden her hoch. Auf ihnen lag ein dritter Stein waagerecht. Er bildete so etwas wie ein Dach. Die gleiche Anordnung war auch in Stonehenge zu sehen, da natürlich vervielfacht. Hier gab es nur einen Dolmen.
    »Tatsächlich, das uralte Grab. Der Altar, der...«, die Stimme des Pfarrers versickerte in einem Gemurmel.
    Ich hatte nicht auf ihn geachtet, denn ich ließ das Licht meiner Lampe wandern. Es floss für einen Moment über den Boden hinweg, bevor es hüfthoch genau in das Grab hineinleuchtete.
    Unter dem Steindach lag etwas Dunkles auf dem Boden. Dunkel und zusammengekrümmt.
    Es war ein Mensch!
    Ich zuckte zusammen. Ives Blanc hatte ich nie im Leben gesehen, allerdings der Pfarrer. Er schaute ebenfalls hin. Es dauerte seine Zeit, bis er die gesamte Tragik des Anblicks begriffen hatte.
    »Gütiger Himmel, das ist Ives Blanc...«
    ***
    Der Geistliche hatte sehr leise gesprochen, doch jedes Wort war für mich zu verstehen gewesen. Ich ging zudem davon aus, dass Ives Blanc nicht mehr

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