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Barakuda der Wächter 03 - Die Freihändler von Cadhras

Barakuda der Wächter 03 - Die Freihändler von Cadhras

Titel: Barakuda der Wächter 03 - Die Freihändler von Cadhras Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gisbert Haefs
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Richtungen erlaubt. Dann wird er hineinklettern.«
    Sarela schwieg. Als sie sprach, klang ihre Stimme brü chig. »Ich habe eben, noch während du geredet hast, versucht, Terence zu erreichen. Er meldet sich nicht.«
    T’unga hustete. »Er hat sein Funkgerät im Beutel, der hängt links von ihm. Wahrscheinlich hört er bei dem Fahrtwind das Piepsen nicht.«
    »Du meinst, er läßt ohnehin nicht mit sich reden, nicht wahr, und überhört es absichtlich?«
    T’unga schwieg.
    »Hör zu, T’unga, merk dir jedes Wort; es ist wichtig, aber es wird weh tun. Wir wissen seit ein paar Stunden, was da in Gashiri ausgebrütet worden ist.« Sie gab ihm eine knappe, schonungslose Zusammenfassung.
    T’unga lauschte. Er hatte bemerkt, daß inzwischen der Obmann wieder zu ihm getreten war und alles anhörte, und er wußte, daß Bintiq genug Galaktein verstand.
    Schließlich sagte Sarela: »Ihr habt vier Tage; wenn ihr euch schont, kann es ein wenig länger dauern. Wahrscheinlich beginnen die ersten Symptome innerhalb von zwei Tagen – Schwellungen und Fieber. Wer immer den Kranken in den Wagen geschoben hat, hat auch den Wagen berührt; damit sind alle, die in der Nähe des Wagens waren, angesteckt, ob ihr ihn direkt berührt habt oder nicht.«
    Bintiq beugte sich über die Schulter des hockenden Mischlings vor. »Wächterin von Cadhras«, sagte er. »Dies sagt Bintiq, Obmann der freiwilligen Kämpfer von Golgit. Ich habe das gehört. Aber sag mir eines – werden auch die sterben, die den Kranken in den Wagen gesetzt haben? Werden alle Leute aus Gashiri sterben, die die Stationen besetzt haben?«
    Sarela schwieg einige Sekunden lang. »Nein, Obmann«, sagte sie dann. »Es gibt ein Gegenmittel aus dem gleichen Stoff wie die Krankheit. Aber wir haben bisher sehr wenig davon. Wir sind sicher, daß Gashiri das Gegenmittel ebenfalls hat. Wir versuchen alles, was wir können. Bleibt in der Station, laßt keinen weg und keinen zu euch. Sobald wir können und genug Mittel haben, schicken wir einen Gleiter und mediks . Habt ihr verstanden?«
    T’unga machte klickende Geräusche mit der Zunge. »Wie lange kann man das Mittel anwenden?« fragte er.
    Sarela seufzte. »Wenn die Schwellungen zu Beulen werden, wird es kritisch. Wenn die Beulen zu platzen beginnen, ist es zu spät. Der Kranke im Wagen ist, so wie du ihn beschrieben hast, nicht mehr zu retten. Er hat vielleicht noch einen oder zwei Tage zu leben. Keine schönen Tage. Die Schmerzen sind schlimm.«
    Bintiq räusperte sich. »Wächterin«, sagte er, »das alles kommt für uns zu spät. Eben sind einige hundert Leute zu uns gekommen. Sind diese auch schon infiziert?«
    »Ja, Obmann.«
    Bintiq nickte nachdenklich. »Dann werden wir tun, was wir tun müssen«, sagte er. »Wir können nicht alle hier blei ben, es gibt nicht genug Platz, Wasser und Nahrung. Die Station ist auf eine Besatzung von zehn Leuten eingerichtet.«
    »Was wollt ihr tun?«
    »Hier stehen elf Wagen. Wir werden einen Teil der Leute zurücklassen und mit den anderen dorthin fahren, wo wir niemanden anstecken können. In die nächsten, von Gashiri besetzten Stationen.«
    T’unga nickte. Laut sagte er: »Chef, der Obmann hat recht. Wir sind die letzte Station, die etwas unternehmen kann. Die Königin von Kelgarla kann nicht nahe genug an die Bahn herankommen; die Gashiri-Trupps kontrollieren ja alle Pässe. Wenn da überhaupt etwas zu tun ist, muß es von hier aus geschehen. Oder aus der Luft.«
    Sarela klang einen Moment wie verzweifelt. »Wir können noch nicht angreifen«, sagte sie. »Wir haben im Moment nicht einmal genug Mittel, um auch nur einen Teil der Garnison zu impfen. Wir würden die Frauen und Männer in den sicheren Seuchentod schicken.« Ihr war klar, was sie den infizierten Männern gerade gesagt hatte.
    Bintiq wandte sich ab. T’unga sah hinter ihm her. »Der Obmann geht«, sagte er leise. »Er wird jetzt die Wagen vollpacken.«
    Sarela seufzte wieder. »Was soll ich sagen?«
    »Nichts, Chef. Das ist jetzt eine Sache zwischen uns, den Infizierten, und denen, die uns und den anderen das angetan haben. Ich glaube, ich würde keine Befehle entgegenneh men, Chef.«
    Sarela schwieg einen Moment. »Ich werde dir keine ertei len«, sagte sie dann langsam. »Ich bleibe am Gerät, bis Terence sich meldet.«
    Einer der anderen Agenten kam zu T’unga. Leise stellte er ein paar Fragen; schließlich sagte er: »Sie halten sich gut. Keine Panik bisher; alle wissen Bescheid. Ich glaube, jetzt etwas tun ist

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