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Barakuda der Wächter 03 - Die Freihändler von Cadhras

Barakuda der Wächter 03 - Die Freihändler von Cadhras

Titel: Barakuda der Wächter 03 - Die Freihändler von Cadhras Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gisbert Haefs
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sinnvoller als hier herumsitzen und auf das En de warten.«
     
    Eine halbe Stunde später meldete sich Terence Learoyd. »Ich habe den Wagen gebremst«, sagte er. »Ich gehe jetzt hinein. Ich melde mich dann wieder. Das muß ja keine durchgehende Live-Übertragung werden, oder?«
    Sarela rief »Stopp, Terence!«
    »Ist das die Chefin?«
    »Ja, Terence. Bevor du in den Wagen steigst, solltest du noch etwas wissen.«
    Learoyd lauschte der knappen Zusammenfassung. Am Ende knurrte er: »Nun ja, dann kann ich beruhigt in den Wagen steigen, wenn ich ohnehin angesteckt bin.«
    Das war alles; mit einem trockenen Knacken schaltete er sein Gerät ab.
    Die anderen warteten. Sie warteten sehr lange, fast eine Stunde. In Cadhras war die Stimmung hektisch; T’unga hör te immer wieder unverständliche Gesprächsfetzen. In der Gol git-Station verteilte Bintiq die 200 Frauen aus Pasdan und 100 Männer auf die verfügbaren Wagen. Die Atmosphäre war ruhig, gelassen, fatalistisch. Wie lange noch, fragte sich T’unga. Er vermied es, in sich hineinzuhorchen.
    »Learoyd hier.« Die Stimme kam wie aus weiter Ferne, wie aus einer Zukunft, in der Terence Learoyd nur ein vergessener Schatten und die Welt ein Trümmerhaufen war. »Der Kranke … Das ist – das war Vlad Oubou. Er konnte kaum sprechen und hat sich nur an wenig erinnert. Sie haben ihn mit der Taggabahn von Bu’ndai nach Gashiri gebracht und zu Experimenten verwendet.«
    T’unga und Sarela schwiegen.
    Nach einer Weile sprach Terence weiter, müde. »Von Ba rakuda hat er nichts gewußt.«
    Sarela dachte an den dürren alten Soldaten. Ruhig, zuverlässig, ein guter Freund, Mitglied von Bondaks legendärer »Bande«. Ein aufgequollenes Ungeheuer mit berstenden Beulen, aus denen grünliche Flüssigkeit troff. Die Seele eines Menschen in einem unmenschlichen, von unsäglichen Qualen gepeinigten Körper.
    T’unga versuchte, nicht zu denken.
    Bintiq kam zu ihm. »Fertig zum Aufbruch«, sagte er.
    T’unga nickte. Mit schwacher Stimme sprach er ins Mikrofon des Funkgeräts. »Terence, hörst du? Wir brechen gleich auf.«
    Learoyd antwortete nicht.
    Eine neue Stimme klang aus den Geräten. »Hier ist Lydia Hsiang. Agent T’unga und Obmann Bintiq, hören Sie mich?«
    T’unga warf dem Obmann einen Blick zu; der Shil nickte. »Ja, Exzellenz.«
    Die Gouverneurin klang beherrscht und kühl, wie immer. »Ich mache ungern davon Gebrauch, daß mir laut Shilgat-Abkommen auch das Recht zusteht, Obleuten und Fürsten der Shil Befehle zu erteilen. Aber es muß wohl sein. Sie werden die Station nicht verlassen. Ich schicke so bald wie möglich einen Gleiter mit Medikamenten. Haben Sie verstanden?«
    Bintiq beugte sich über T’ungas Schulter vor. »Herrin von Shilgat«, sagte er, und es klang durchaus nicht ironisch, »Mutter der Völker. Dies ist Bintiq, der Obmann. Ich habe gehört und werde nicht gehorchen.«
    Tunga nickte. »Ich ebenfalls nicht, Exzellenz.«
    Die Stimme der Gouverneurin klang unverändert. »Das habe ich befürchtet. Kann ich Sie wirklich nicht umstimmen?«
    T’unga übernahm die Antwort. »Nein, Exzellenz. Sollen wir hier wie Schlachtvieh auf den unsichtbaren Henker war ten? Lieber unternehmen wir noch etwas.«
    »Gut so. Ich fahre langsam los.« Das war Learoyds Stimme.
    »Ich wünsche Ihnen Glück und ein langes Leben«, sagte die Gouverneurin ernst. »Halten Sie Funkkontakt. Wir werden die erste Ladung Medikamente losschicken, sobald wir sie zusammenstellen können. Wir schicken sie dorthin, wo Sie dann sind.«
    »Danke, Exzellenz«, sagte T’unga. »Wir melden uns.«
    »Leben Sie wohl. Learoyd, bitte dran bleiben. Ich möchte mit Ihnen noch reden. Allein.«
    T’unga schaltete sein Gerät ab. Der Obmann legte ihm ei ne Hand auf die Schulter; sie gingen zu den Wagen. Gegenverkehr war nicht zu erwarten.
    Learoyd wartete, bis er das Knacken des Ausschaltens vernommen hatte. Dann räusperte er sich. »Exzellenz?«
    Die Gouverneurin klang plötzlich müde. »Lassen Sie die Förmlichkeiten, Terence. Niemand hört uns, nicht einmal Sarela. Was war mit Oubou? Ist er tot?«
    Terence zögerte. Dann sagte er tonlos: »Sie haben ihn nicht gesehen, Lydia. Und seine Schreie nicht gehört. Er … er hat mich gefragt, ob ich eine Pistole habe. Seine Finger, verstehen Sie? Er konnte nichts mehr anfassen, so dick.« Er verstummte.
    Lydia Hsiang schwieg. Nach einer langen Weile sagte sie leise:
    »Es ist gut, Terence. Sie sollten wissen, daß ich an Sie denke. Fahren Sie wohl, mein

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