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Barakuda der Wächter 03 - Die Freihändler von Cadhras

Barakuda der Wächter 03 - Die Freihändler von Cadhras

Titel: Barakuda der Wächter 03 - Die Freihändler von Cadhras Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gisbert Haefs
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Eisenbaumes.
    Schließlich blieb nur der Satz medizinischer Instrumente übrig, die in der Munitionskiste gereist waren.
    »Das ist etwas für Bauchöffner«, sagte Barakuda. Er zeig te dem alten Wipfler die feinen Skalpelle, Scheren, Nadeln, Klammern; die Binden und die elementaren Medikamente gegen Schmerzen, Blutvergiftungen und andere häufige Er krankungen; das Mikroskop.
    Rorino breitete bedauernd die Arme aus und wippte auf seinem Siesta-Ast. »Unser guter Blutlenker ist offenbar von Wipfelhupf {3} erfaßt worden und verschwunden.«
    »Dann werde ich diese feinen Dinge wieder mit mir nach Cadhras nehmen müssen.«
    Rorino machte eine flüchtige Handbewegung. »Laß sie hier. Xhiran wird schon zurückkommen. Ich übernehme sie, aber ich weiß nicht, was ich dir dafür geben soll.«
    Einige Städte der Shil prägten Gold- und Silbermünzen, die auf dem ganzen Planeten gültig waren. »Gib mir Fol dar«, schlug Dante vor.
    Rorino nickte bedächtig. »Wir münzen nicht, aber natürlich haben wir Foldar. Wieviel?«
    Barakuda zuckte mit den Schultern. Der Wert der Instrumente lag bei etwa 500 Drachmen. Eine Drachme war ein halber Foldar. »Tausend Foldar«, schlug er vor.
    Rorino prustete vor Lachen. »Hundert.«
    Nach einer Viertelstunde waren sie bei 500 angekommen, und Dante hatte für die TraPaSoc 100% Gewinn gemacht.
    »Und einen Rat«, bat er.
    Rorino nickte. »Ratschläge und Prophezeiungen sollten immer kostenlos sein, denn meistens sind sie nichts wert. Was willst du wissen?«
    »Ist die ›Schnelle Straße‹ begehbar?«
    Rorino hob die Brauen. »Ich weiß es nicht. Wahrscheinlich. Wenigstens die näheren Teile. Die Händler aus Gashiri sind auf ihr gereist und haben an der letzten Station Tiere gemietet. Also wird sie wohl bis zum Südzipfel von Gashiri in jenem Zustand sein, der für das Bereisen dieses Teils des Chaos notwendig ist.« Dann beschrieb er den Weg zur letzten Station.

 
5. Kapitel
     
    Am Mittag passierten sie eine Brücke. Der Gashigar war hier reißend; die steinigen Ufer lagen nicht so weit auseinander. Eine Gruppe Kommunarden lagerte am Brückenkopf. Der Treideltrupp machte eine Pause und nahm die Einladung zum gemeinsamen Mahl an.
    Es handelte sich um Bewohner einer nahen Landkommune von zehn Dörfern. Toyami unterhielt sich mit jungen Frauen, die alle jene seltsame gelblichbraune Hautfarbe aufwiesen.
    »Die Erfasser sind bei uns gewesen«, sagte eine. »Was du hier siehst sind die besten Ergebnisse.« Sie lachte.
    Nach und nach erfuhr Toyami Genaueres. Die Tests, de nen sie sich in Liolin durch Abreise entzogen hatte, waren in den Dörfern bereits durchgeführt. Man hatte die Besten, in körperlicher wie in geistiger und ideologischer Hinsicht, ausgewählt. Sie hatten Injektionen erhalten und sich dann auf den Weg gemacht.
    »Wir sollen weiter nach Südosten gehen«, sagte eine andere. »Wir wissen nicht genau wohin, aber die Große Union hat sicher wichtige Aufgaben für uns.«
    Ehe Toyami unverfänglich auf die Hautfarbe zu sprechen kommen konnte, trat Tontarg zu ihr. Er lächelte, aber seine Augen lächelten nicht mit.
    »Ich finde, wir sollten weitermachen«, sagte er.
    Toyami verabschiedete sich von den Frauen und stand auf. An diesem Tag hatte sie das Kommando.
    Die Treidler kämpften fast eine Stunde, ehe sie die Enge überwunden hatten und der Strom wieder träge wurde. Als Toyami Zeit fand, zurückzuschauen, war die Brücke nicht mehr zu sehen. Abends, beschloß sie, würde sie Cadhras über die Begebenheit informieren.
     
    Sie stand vom Feuer auf. Die Nacht war kühl und klar; das Band der Milchstraße zog sich über den Himmel wie die Schleimspur einer gashirischen Phosphorschnecke. Ein Ast knackte im Feuer; ein Schläfer ächzte und warf sich hin und her. Die Übrigen lagen in ihre Decken gerollt. Im Herzen von Gashiri bestand keine Notwendigkeit, nachts Posten aufzustellen.
    Etwas raschelte in den niedrigen Bäumen, als Toyami die Böschung hinabglitt. Nachtvögel. Sterne spiegelten sich im Wasser des breiten Gashigar; zwischen Treidelpfad und Lastkahn gluckerten und plätscherten winzige Wellen.
    Vorsichtig kletterte Toyami über die schlaffen Taue, die den Kahn mit zwei Bäumen verbanden. Die Pferde grasten oberhalb der Böschung, wo auch die Treibschaft schlief.
    Sie ging geräuschlos flußaufwärts. Ein Klatschen ließ sie zusammenfahren; der Leib eines großen Raubfischs, der nachts jagte. Sekunden später schnellte weiter entfernt ein anderer Fisch aus dem

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