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Barakuda der Wächter 03 - Die Freihändler von Cadhras

Barakuda der Wächter 03 - Die Freihändler von Cadhras

Titel: Barakuda der Wächter 03 - Die Freihändler von Cadhras Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gisbert Haefs
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paar Gashiri-Foldar. Insgesamt erhielt er so 1000 Drachmen, im Wert von 500 Foldar, 250 Gashiri-Foldar und 350 gemischte Münzen.
    Danach rissen sie die Hütte nieder, bauten aus den Brettern und der Einrichtung einen Scheiterhaufen und legten Shari darauf.
    Einer der Taucher schrieb eine Notiz für das Kundgabe-Brett nahe dem Ratskäfig. Darauf stellte er fest, der Taucher Shari sei, vermutlich von Leuten aus Gashiri, ermordet worden, und empfahl den Lesern, sich bei Geschäften mit den Bewohnern jenes wirren Landes äußerster Vorsicht zu befleißigen.
     
    Learoyd mietete ein kräftiges Pferd, das an steile Wege gewöhnt war, und begann die Umgebung von Bu’ndai zu erkunden. Er war überzeugt, daß Shari den größten Teil seines Schatzes durch Ambra-Handel verdient haben mußte. Die meisten Münzen waren neu; sie konnten nicht lange in der Truhe gelegen haben. Vorsichtig schätzte er, daß Shari etwa die zwanzigfache Menge dessen, was in die schwere Munitionskiste gepaßt hatte, geliefert und verkauft haben mußte. Aber nun stellte sich das Problem des Transports und des Zerfalls. Unter normalem Druck hielt alangra sich nicht lange, und die AVs verfügten nicht über Kisten mit Druckautomatik. Überlegungen, zu welchem Zweck die AVs so viel Ambra gekauft haben mochten, schob er zunächst beiseite. Wenn seine Annahme stimmte, daß das Ambra für Gashiri wichtig genug war, um deswegen Dante Barakuda, Vlad Oubou und (versuchsweise) Terence Learoyd aus dem Weg zu schaffen, war es auch wichtig genug, den Lieferanten zu töten, wenn man verhindern wollte, daß jemand ihm Fragen stellte.
    Er begann im Norden, in den ausgedehnten Basaltfeldern an der Küste. Zwanzig Tage lang bewegte er sich in einem großen Bogen von dort nach Süden, bis zu den steilen, kah len Felswänden oberhalb der Sterbegrotten, aber er fand nichts, was auf ein geheimes Laboratorium oder auch nur einen versteckten Stützpunkt hindeutete.
    Am einundzwanzigsten Tag kehrte er nach Bu’ndai zurück. Am folgenden Morgen sprach er lange mit Xhadruga, dem er einen Teil der geliehenen Foldar zurückgeben wollte, aber der alte Händler weigerte sich.
    Nachmittag und Abend verbrachte Terence mit Lerio in ihrer Wohnung, danach in einigen Tavernen. Die Stimmung war gedämpft, auch deshalb, weil Lerio am Morgen bei ei ner alten Freundin gewesen war, die sich lange vergebens ein Kind gewünscht und nun, endlich schwanger, im dritten Monat eine Fehlgeburt erlitten hatte.
    Morgens verließ er Bu’ndai. Lerio begleitete ihn bis zur Taggabahn.

 
15. Kapitel
     
    Der dickbäuchige Frachtsegler ankerte zwischen den Riedinseln des Losabu-Deltas. Leichter verkehrten zwischen dem Schiff und den Anlegestellen der Taggashil-Dörfer; für größere Segler waren die Untiefen des gemächlichen Losabu unüberwindlich. Lehm- und Sandbänke zwangen selbst kleinere Schiffe mit minimalem Tiefgang zu ständigem Loten, und das Hochseeschiff aus Gashiri hatte sich bis an den äu ßersten Rand des eben noch befahrbaren Wassers gewagt.
    Der zweite Besuch. Vor zehn Zehntagen hatte das gleiche Schiff mit der gleichen Besatzung den Taggashil erstmals Waren angeboten und viele Säcke Schlickreis eingehandelt. Diesmal brachten die Leute aus Gashiri nur wenig, vor allem Flaschen mit ausgezeichnetem Zuckerrohrschnaps, den sie »Rum« nannten, und einige Ballen feinen Tuchs.
    Die Obfrau der Taggashil verhandelte mit einem Mann über den Preis. Es war der gleiche Verhandler wie beim er sten Besuch; Tineti stufte dies als ungewöhnlich ein, da bei den Anarchovegetariern, wie sie wußte, die Kommandofunktionen jeden Tag von anderen Personen eingenommen wurden.
    Er hatte stechend braune Augen und braunes Haar. Tineti mißtraute ihm zutiefst, schob dies aber auf die Umstände. Gashiri lag im Westen, vom Land am Losabu nur durch stei le Berge getrennt. Es hatte nie andere denn blutige Kontakte gegeben.
    Immerhin, Handel bedeutete eine Art von Friede, und Ti neti ignorierte die Abneigung, die sie diesem Shevshan entgegenbrachte.
    »Wir fahren weiter nach Cadhras«, sagte der Sprecher der Anarchovegetarier. Er steckte die rechte Hand in die Tasche seiner braunen Hose. »Deshalb bringen wir euch diesmal nur wenig, und deshalb können wir nichts mitnehmen. Oder fast nichts.«
    Tineti nickte. Sie war alt und ging bereits gebückt, dennoch brauchte sie nicht zu dem Fremden aufzuschauen. »Aber wie sollen wir euch bezahlen?« fragte sie. »Ihr wollt uns doch sicher keine Geschenke machen.«
    Shevshan

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