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Barakuda der Wächter 03 - Die Freihändler von Cadhras

Barakuda der Wächter 03 - Die Freihändler von Cadhras

Titel: Barakuda der Wächter 03 - Die Freihändler von Cadhras Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gisbert Haefs
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Sitzgelegenheit. »Nein«, sagte er. Er schüttelte mehrfach heftig den Kopf, ohne mit dem Grinsen aufzuhören. »Nein, hätte es nicht. Auch kein Bares in Papier. Nein. Wenn schon denn schon.«
    »Nicht schlecht für ein halbes Jahr«, sagte Kakoiannis.
    »Wenn jeder seine Einlage zurückbekommt, wie vereinbart, und der Rest gleichmäßig aufgeteilt wird, sind das immer noc h fast fünfzigtausend pro Nase.« Bondak faßte sich ins Gesicht, als wolle er das genannte Objekt prüfen.
    »Wir haben ja schon ein paar Möglichkeiten gefunden, neue feine Dinge zu tun«, sagte Begheli. »Aber selbst wenn wir nichts tun – Shontar ist gepachtet, wir haben ein Dach über dem Kopf und einen Gemüsegarten, und unter diesen Umständen kann man mit fünf Drachmen pro Tag mehr als luxuriös leben. Also, irgendwann in den nächsten zehn Jahren wird uns bestimmt noch was einfallen.«
    »Eh, sirján «, sagte Kakoiannis. »Ich hab’ den Mund gehalten, als du das ausgehandelt hast, aber jetzt wüßte ich doch gern, was die Gashiri-Sache soll.«
    Bondak nickte und wurde ernst. »Später«, knurrte er.
    Sie hielten vor der Commonwealth-Bank an der Plaza Tokman. Bondak und Kakoiannis wuchteten die Kiste vom Wagen und schleppten sie ins Bankgebäude. Bis auf weite res würde das Gold nutzlos in einem Tresor liegen; bis eine Vollversammlung der aufgelösten TraPaSoc entschied, was zu tun war.
    »So. Was jetzt?«
    Begheli deutete auf das gegenüberliegende, gediegene Hotel Centro. »Heute können wir uns das leisten«, sagte sie. »Ich könnte ein zweites Frühstück vertragen. Zum Beispiel mit importiertem Champagner.«
    Als die livrierten Kellner aufgetragen und den abgetrennten Raum wieder verlassen hatten, kam Bondak zur Sache. »Eine Idee, die ich schon länger hatte«, murmelte er. Er starrte Begheli durch den hauchdünnen, transparenten Phar lit-Kelch an. »Wegen Dante und den anderen.«
    Die junge Frau nickte; ihr Gesicht wurde ernst.
    Kakoiannis’ gute Manieren brachen wieder durch; er warf Bondak einen mißbilligenden Blick zu, als der ehemalige Sergeant sein Frühstück mit stoßbereitem Messer überfiel.
    »Was hat diese Idee mit Dante zu tun?«
    »Ganz einfach. Saravyi ist immer da, wo Unheil droht, und jetzt ist er an der Südgrenze von Gashiri. Die AVs schicken Handelsdelegationen aus; seit sie hier waren, hat es viele Fehlgeburten gegeben. Dante, Terence und Vlad wer den in Bu’ndai überfallen; Terence behauptet, er hätte einem, der aussah wie ein besonders brauner AV, zwei Finger abgeschnitten. Tremughati reist zu den Korallkorsaren, und Gortahork ist mit Schiffen aus Hastamek und Golazna nach Gashiri unterwegs. Da, finde ich, sollten wir nicht zurückstehen.«
    »Du meinst, all das hat mit Dingen zu tun, die die AVs ausbrüten?«
    »Hast du eine andere Erklärung? – Jedenfalls: Wenn die AVs uns Handelsdelegationen schicken, können sie keine Einwände haben, wenn wir auch zu ihnen kommen.«
    Die Freie Handelskommission war darauf eingegangen; die defunkte TraPaSoc würde die Kosten für den Schiffs charter übernehmen, Händler der Kommission würden Wa ren zur Verfügung stellen, und nach Abzug der Unkosten würde man den erhofften Gewinn teilen – 35% für die TraPaSoc, den Rest für die Kommission.
    »Und wie soll das genau aussehen?« fragte Kakoiannis. Er gab sich keine Mühe, die Skepsis nicht zu zeigen.
    Bondak hustete. »Ich denke mir das so«, sagte er.
    Die Erklärung nahm eine Weile in Anspruch; schließlich, nach vielen Reden und Gegenreden, seufzte Begheli und hielt ihren leeren Kelch hoch. Kakoiannis goß aus der Magnumflasche nach.
    »Und du glaubst, Sarela spielt mit, die Garnison spielt mit, das Gouvernement spielt mit, und die AVs spielen mit? Ganz zu schweigen davon, daß unsere Leute im Norden sind und nicht morgen hier in Schiffe klettern können.«
    Bondak grinste. »Ja. Das habe ich alles bedacht. Ich wer de gleich einen Spaziergang zur Garnison machen und mit dem Chef reden. Dann sehen wir weiter.«
    »Hier«, sagte Bondak. Er deutete auf die große Karte des Südkontinents. Der mächtige Gashigar durchzog von Süd westen nach Nordosten das Gebiet der Anarchovegetari schen Union der Ungläubigen Transzendentalisten. Die Hauptstadt Gashir lag etwa 100 km südlich der Mündung. »An der Mündung sind zwei gegenüberliegende Forts, mit Schnellseglern und Ordnertruppen und riesigen Katapulten. Wir segeln dorthin und verhandeln. Wenn wir Glück haben, las sen sie uns flußauf zur Hauptstadt

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