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Barakuda der Wächter 03 - Die Freihändler von Cadhras

Barakuda der Wächter 03 - Die Freihändler von Cadhras

Titel: Barakuda der Wächter 03 - Die Freihändler von Cadhras Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gisbert Haefs
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befinde; Maqari und seine Leute, die sich mit den Robots plagten; die 30 Freiwilligen auf den TraPaSoc-Schiffen vor der Nordküste von Gashiri; der Rest beschäftigt mit Hilfsun ternehmungen zur Unterstützung der Gendarmerie und mit Gleiter- und Beibootflügen über dem Meer zur Sperrung des Seegebiets vor Gashiri – es durfte nichts mehr passieren, denn die Kräfte des Protektorats waren zerstreut.
    In einer halbwegs ruhigen Minute betrachtete Sarela ihre Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, danach ihre Fingerspitzen. Sie holte frischen Kaffee und ging zum Drucker des Rech nerterminals, der in diesem Moment begann, die Auswertung der Satellitenaufnahmen auszuspeien. Sie nahm sie und ging wieder zu ihrem Tisch. Der Text des Rechners ließ keinen Zweifel daran, daß genau das geschehen war, was nicht hat te geschehen dürfen. Sie verbrühte sich den Mund mit heißem Kaffee, zog eine Grimasse und rief die Gouverneurin an.
    »Ja?« Lydia Hsiang war ebenso erschöpft wie alle ande ren, und sie war kurz angebunden. Es war nicht die ideale Zeit für Höflichkeiten.
    »Tut mir leid, daß ich Sie stören muß«, sagte Sarela. Ihre Zunge prickelte. »Ich habe eine neue Hiobsbotschaft.« Sie hielt die Bilder vor das Aufnahmegerät. Mit einem Stift deu tete sie auf die entscheidenden Punkte.
    »Hier«, sagte sie. »Die AVs haben offenbar erfahren, daß die Königin von Kelgarla anrückt und das getan, was für sie militärisch sinnvoll ist, nämlich vorgelagerte Pässe besetzt. Und Stationen der Taggabahn. Damit ist die Südgrenze von Gashiri für Bodentruppen nicht mehr erreichbar. Die Pässe sind so eng, daß ein paar gute Bogen- oder Armbrustschützen sie gegen eine ganze Armee halten können.«
    Die Gouverneurin rieb sich die Augen. »Wunderschön. Damit haben wir, was wir nun gar nicht gebrauchen können, nicht wahr? Wir sind zu wenige.«
    Sarela nickte stumm.
    Plötzlich lachte Lydia Hsiang. Es klang wie ein fröhliches Lachen, und Sarela McVitie kniff die Augen zusammen. Brach die Selbstdisziplin der Gouverneurin zusammen? ›Si cher ein interessantes Phänomen‹, kommentierte ein Teil von McVities Gehirn, ›aber der schlechteste Zeitpunkt.‹
    »Wissen Sie, was das bedeutet?« fragte Lydia. Sie lächel te tatsächlich. »Bisher hatten wir nichts als Verdachtsmomen te, die keine Aktion unsererseits zulassen. Das da« – sie deutete auf den Schirm und meinte offenbar die Satellitenbilder – »ist eine militärische Aktion, und die ist laut Shilgat- Abkommen durch das Protektorat und das Gouvernement sofort zu unterbinden. Wie weit ist Maqari?«
    Aber Maqari war noch nicht sehr weit. Desaktivierte Kampfroboter waren umzurüsten; ihre Programme mußten von Raum- auf Bodenkampf, von kleinen Gruppenleitstellen auf ein zentrales Kommando umgestellt werden, und von Strahl- auf Lähmwaffen. Dafür hatte Maqari nur eine Handvoll Leute. »Sechs Tage«, sagte er mürrisch. »Aber nur, wenn wir nicht zwischendurch schlafen.«

 
26. Kapitel
     
    Viele Tage später erreichte Learoyd die Station von Golgit {7} , die vorletzte vor jener, die auf einem Zipfel des Territoriums von Gashiri lag. An jeder Station hatte er die Bahn verlassen und Dörfer und Städte aufgesucht, aber ohne Erfolg. Niemand wußte etwas von Barakuda, niemand erinnerte sich, braunhäutige Menschen aus Gashiri gesehen zu haben. Zwischendurch hatte Learoyd sich per Funk mit Cadhras in Verbindung gesetzt, mehrfach; er hörte, Gortahork sei mit einer Handelsflotte nach Gashiri unterwegs, Tremughati se gle zu den Korallkorsaren, sonst gebe es wenig Neues. Tage später erfuhr er, die Königin von Kelgarla rücke mit Truppen gegen die Südgrenze von Gashiri vor, und seine Freunde hätten die TraPaSoc verkauft, Schiffe gechartert und segelten nach Gashiri, um sich dort umzuschauen. Irgendwie war alles sehr weit weg, und nicht einmal der Verkauf der eben erst gegründeten TraPaSoc berührte ihn. Er hungerte nach Aktionen, aber auch Cadhras konnte ihn nicht über Zusammenhänge aufklären. Allerdings hatte er das Gefühl, daß Sarela McVitie ihm nicht alles sagte, und in kla ren Nächten glaubte er, zwischen den Sternen große Mengen von Raumschiffen zu sehen.
     
    In der Golgit-Station erwarteten ihn zwei Überraschungen. Zunächst wurde er von drei Männern empfangen, die er flüchtig kannte – Agenten des Sekretariats für Sicherheit. Sie nannten ihm die schlechte, die zweite Überraschung.
    »Seit zwei Tagen ist die Bahn blockiert. Gashiri hat die nächsten

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