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Barakuda der Wächter 04 - Die Gipfel von Banyadir

Barakuda der Wächter 04 - Die Gipfel von Banyadir

Titel: Barakuda der Wächter 04 - Die Gipfel von Banyadir Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gisbert Haefs
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und ließ sich Tee in den Becher gießen. »Das ist ein guter Gedanke. Wahrscheinlich hat er ihnen irgendwas von einer Chance erzählt, in Banyadir Unruhe zu stiften. Vielleicht eine Schatzkammer zu plündern oder sogar ein kleines Bergreich zu errichten, wo man nicht dauernd von Banyashil und Cadhrassi behelligt wird. So was wird es wohl sein.«
    »Wie weit ist es bis zu den Höhlen?« fragte Bondak.
    »Morgen nachmittag werden wir sie erreichen. Wir und die anderen.« Gortahork spuckte aus.
     
    Sie ritten im Morgengrauen los, als die Posten meldeten, daß »Die Anderen« aufbrachen. Der Plan war einfach, aber er beruhte auf vielen Unbekannten. Wenn die gesamte Truppe Shevshans nach Banyadir einzudringen versuchte, wollten die Shil bis zum Paß folgen und diesen dann sperren. »Gegenseitig umbringen dürfen sie sich gern da oben«, hatte Gortahork gesagt. Wenn Shevshan versuchen sollte, mit einer kleinen Gruppe in die Höhlen zu gelangen, wollten sie ihn daran hindern. Der Vorsprung der AVs und Banditen war klein; eigentlich war es mehr ein Sicherheitsabstand, den die Banyashil einhielten, um nicht in ein neues Gefecht mit dem dreifach überlegenen Gegner verwickelt zu werden. Zum Glück waren die Schweber auf »Folgen« programmierbar; sie blieben knapp hinter Barakuda. Reittiere waren kein Problem; es gab schon zu viele Pferde mit leeren Sätteln seit dem vergangenen Mittag. Sehr zu Dantes Beruhigung verfügten alle Shil über Karabiner, die sie in den vergangenen Jahren Steppenbanditen oder Gardistinnen von Pasdan abgenommen hatten.
    Shevshan schien mehr von Tempo als von Heimlichtuerei zu halten; die Truppe jagte ohne Suche nach Deckung nordwärts, über die alte Karawanenstraße zwischen den Hügeln.
    Gegen Mittag wurde das Gelände unübersichtlich. Die Berge rückten näher, die Hügel wurden mehr und höher, und Tremughati, die knapp hinter der Vorhut an der Spitze des Haupttrupps ritt, stellte sich in den Steigbügeln auf und stieß einen langen schrillen Triller aus.
    »Wir sollten vorsichtiger sein«, sagte sie, als Dante und Gortahork neben ihr waren. Die Banyashil und die Leute aus Cadhras nutzten die Pause, um im Sattel sitzend zu essen.
    Dante sah sich um. »Toyami«, rief er.
    Die frühere Agentin kam zu ihm. »Ja?«
    »Ich brauche eine Freiwillige. Am liebsten dich, weil du von uns die leichteste bist.«
    Toyami grinste flüchtig. »Ich melde mich freiwillig«, sag te sie. »Worum geht es?«
    Barakuda wies auf die Schweber, und Toyami nickte.
    Sie entluden eine der kleinen Plattformen. Der Durchmesser betrug kaum mehr als einen Meter; am Rand der Scheiben gab es vorstehende Haltegriffe. Toyami kauerte auf dem kleinen Fluggerät, stellte noch zwei oder drei Fra gen zur Bedienung der Steuerelemente, dann hob sie die rechte Hand und ließ den Schweber steigen. Nach fünf Minuten kam sie wieder herab.
    »Du hast recht, Fürstin.« Sie deutete nach Norden. »Ungefähr drei Meilen voraus haben sie eine Falle vorbereitet. Die Hügel sind da völlig unübersichtlich. Ich schätze, es sind etwa hundert Leute zurückgeblieben; die anderen reiten weiter.«
    »Können wir die Falle umgehen?« fragte Gortahork.
    »Ja. Sie haben die Hügel rechts und links der Straße besetzt. Wir können einen Bogen reiten.«
    »Aber ist das nicht ein bißchen leichtsinnig?« Bondak meldete sich. »Dann haben wir hundert Mann im Rücken, wenn wir weiterreiten.«
    Gortahork lächelte. »Keine Sorge, mein Freund.« Er winkte einigen Shil und gab Anweisungen.
    Die Vorhut, die ebenfalls angehalten hatte, ritt weiter; alle anderen verließen die Nordroute und hielten sich westlich. Nach kurzer Zeit hörten sie rechts Schüsse; die Vorhut hatte sich dem Hinterhalt genähert und beschäftigte nun die dort liegenden Leute.
    Dante sah, daß Tremughati, die etwa zwanzig Meter vor ihm ritt, zu Gortahork hinüberschaute. Sie wechselten Blic ke; Gortahork nickte nach kurzem Zögern. Tremughati galoppierte noch ein Stück nach vorn, wo die von Gortahork ausgesuchten Unterführer ritten. Dort zog sie den krummen Säbel halb aus der Scheide neben dem Sattel. Einer der Leute wiederholte die Geste und hob die rechte Hand; dann ließ er sie fallen. Gortahork pfiff.
    Etwa hundert Banyashil schwenkten nach Osten. Dante sah hinterher und seufzte. Sie würden den Hinterhalt von hinten und von der Seite aufrollen, schnell und lautlos. Natürlich hatte Tremughati recht, aber er war froh, nicht dabeizusein.
    Timoara trieb sein Pferd neben Dantes, so gut

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