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Barakuda der Wächter 04 - Die Gipfel von Banyadir

Barakuda der Wächter 04 - Die Gipfel von Banyadir

Titel: Barakuda der Wächter 04 - Die Gipfel von Banyadir Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gisbert Haefs
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das im Galopp zwischen den Hügeln möglich war. »Heißt es das, was ich denke?« schrie er herüber. Sein Gesicht verriet nichts.
    Barakuda nickte. »Es sind Massenmörder, und was sollen wir mit Gefangenen machen?«
     
    Zwei Stunden später brachte Toyami das Kunststück fertig, vom galoppierenden Pferd auf die kleine Scheibe umzusteigen. Learoyd ergriff die Zügel, damit das Tier nicht zurückblieb. Toyami schwebte bis in etwa hundert Meter Höhe, dann ließ sie den Schweber sinken und gab Zeichen. Gortahork sah die Handbewegung und ließ halten.
    »Sie teilen sich«, sagte Toyami. Keuchend kletterte sie auf ihr Pferd. »Ungefähr zwanzig reiten nach links, wo die Höhle sein soll. Die anderen kommen gleich in die Berge.«
    Tremughati richtete sich wieder in den Steigbügeln auf und winkte. Die drei Heiler, die weiter hinten geritten wa ren, kamen näher, zwei Männer mittleren Alters und eine alte Frau. Barakuda wunderte sich, daß sie dieses Tempo hatte mithalten können; aber dann sagte er sich, daß sie wie alle Banyashil von Kindesalter an auf Pferden gelebt hatte.
    »Mutter der Stämme?« sagte die alte Frau.
    Tremughati wies nach vorn zu den Bergen, die fast schon über ihnen aufzuragen schienen. »Sie trennen sich«, sagte sie. »Du, Tarzhati, wirst zusehen, daß sie nicht mehr aus dem Paß zurückkehren. Wenn die anderen nachkommen« – sie wies hinter sich, dorthin, wo Shevshans Leute den Hinterhalt hatten legen wollen –, »schick einige zu den Höhlen, um sie zu bewachen. Keiner soll eindringen. Vielleicht können wir verhindern, daß überhaupt jemand eindringt.«
    Toyami sagte laut: »Nein, Fürstin. Ihr Vorsprung ist zu groß.«
    »Vielleicht. Ilahuan, du kommst mit uns.«
    Einer der beiden Heiler nickte. Die Trennung war abgesprochen; weitere Anweisungen brauchten die Banyashil nicht.
    Tremughati, Gortahork, der Heiler, zehn Jäger und Barakuda mit seinen Leuten rasten weiter. Drei der Jäger hielten die Zügel gesattelter Ersatzpferde. Wieder wechselten die ehemaligen Fürsten der Banyashil Blicke.
    Barakuda begriff, was geplant war. Die Reittiere waren ausdauernd und in bester Verfassung, aber nach dem bisherigen Ritt konnten sie nicht mehr lange durchhalten. Es mochte um Sekunden gehen, wenn sie noch eine Chance haben wollten, Shevshans Leute vor den Höhlen zu stellen.
    Im Galopp wechselten zwei Jäger und Gortahork von ih ren Pferden auf die nicht mehr frischen, aber bisher reiterlosen Tiere; sie gewannen schnell einen Vorsprung vor den anderen. Dante knirschte mit den Zähnen; dann kam ihm der vielleicht rettende Einfall.
    »Halt!« schrie er; er riß den Arm hoch.
    Tremughati wandte sich um, schüttelte den Kopf und trieb ihr Pferd voran; lediglich die Leute aus Cadhras zugehen ihre Tiere. Barakuda sprang ab, zog den Karabiner aus der Gewehrtasche am Sattel und legte ihn auf einen der Schweber. Mit fliegenden Händen begann er, die Plattform zu entladen. Die anderen begriffen sofort und halfen.
    Die Entscheidung, wer fliegen sollte, mußte schnell gefällt werden. T’unga und Toyami waren jung und beweglich, aber schlechte Schützen; der alte Bondak hielt sich gut im Sattel, lehnte aber den Flug auf kleinen Schwebern ab. »Ich werde steif. Wenn’s nicht sein muß …« Ähnliches galt für Shulamit as-Sabah, deren Beweglichkeit unter der Verletzung bei den Golzain-Katarakten gelitten hatte. Und Kara Kikuyo war nicht schwindelfrei.
    Sekunden später schwebten Dante Barakuda, Terence Learoyd und Sten Timoara los. Sie lagen mit dem Oberkörper auf den Schwebern; die Beine baumelten. Sie beschleunigten, näherten sich Tremughatis Trupp, überholten ihn. Hinter ihnen kamen die anderen mit den Pferden nach. Dan te winkte Tremughati zu, die aufschaute, wie von einem sech sten Sinn alarmiert. Sie hob die rechte Hand mit aufgestelltem Daumen.
    Gortahork war weit voraus, aber Shevshans Leute noch weiter. Die Schweber waren nicht für schnelle VerfolgungsJagden konstruiert; es kam Barakuda unendlich lang vor, bis sie endlich über Gortahork schwebten. Auch der Fürst blick te auf, bleckte die Zähne.
    Unter ihnen lag ein weites Geröllfeld, übersät mit Felsbrocken von Hausgröße. Eine zerklüftete Steilwand kam ihnen entgegen; sie schob fünf oder sechs schartige Ausläufer wie Tentakel ins Land. Die zwanzig Reiter galoppierten zwischen zwei dieser kahlen gezackten Wände hinein. Sie schienen den Weg genau zu kennen. Barakuda war sicher, daß Shevshan dabei war, und daß es sich bei den

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