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Barakuda der Wächter 04 - Die Gipfel von Banyadir

Barakuda der Wächter 04 - Die Gipfel von Banyadir

Titel: Barakuda der Wächter 04 - Die Gipfel von Banyadir Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gisbert Haefs
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alles wußten, Shevshan richtig einschätzten; wenn der ehemalige AV-Führer tatsächlich mit den alten Maschinen die Welt zerstören wollte, um auf diese Weise zu erreichen, was ihm mit den Seuchenerregern nicht gelungen war – welchen Sinn hätte dann eine Finte oder Falle der mûnaks ?
    Auf dem Weg zum Feuer, um das Sättel und Hocker plaziert wurden, drängte Tremughati sich dicht an ihn. In sehr verwaschenem Taggashilgu, wie es im Hinterland von Bu’ndai gesprochen wurde, flüsterte sie: »Die Oberen freuen sich; mehr kann ich nicht lesen.«
    »Ich will Ihnen offen sagen, was wir wissen«, begann der supremo . Sie saßen um das größte der Feuer und tranken süßen Tee aus kräftigen Hochlandkräutern. Unübersehbar war der Großauditor nicht einverstanden, aber in der Mystarchie der mûnaks gab es niemanden über dem Oberen von Namenloser-Allgott.
    Er berichtete knapp und ohne überflüssige Details von den Vorgängen aus der Sicht der Mönche. Grenzer hatten wie üblich kleine Patrouillen ins Land vor den Bergen entsandt und die Annäherung zunächst von Leuten aus Gashiri, Banditen und Shil, dann auch von Banyashil gemeldet. Die Zeit hatte nicht gereicht, größere Grenzereinheiten zum Südpaß zu verlegen, so daß man die etwa 800 Leute starke Bande eindringen lassen mußte. Sie war auf dem nächsten Hochplateau nordöstlich des Passes gestellt und vernichtet worden; einige AVs hatten noch etwas »aussagen« können. So hatten die mûnaks von den alten Anlagen erfahren, und davon, daß einer namens Shevshan aus der Führungsschicht der untergegangenen Anarchovegetarischen Union der Ungläubigen Transzendentalisten hoffte, mit Hilfe der Anlagen Shilgat vom Planeten zum Asteroidenschwarm zu machen.
    »Seit Tagen suchen wir nach einer Möglichkeit, in diese uns bisher völlig unbekannte Unterwelt einzudringen. Das, na, sagen wir Feuerwerk auf dem Ba’nzheyadar hat uns die grobe Richtung angegeben, und im nahen Kloster Eurydits fanden sich Aufzeichnungen über Vermessungen, wonach diese Schlucht der vermutlich tiefste Punkt von ganz Banyadir ist. Und sie liegt fast genau auf der geraden Linie vom Südpaß zum Ba’nzheyadar. Wir haben also hier ein Tunnelsystem gefunden, nicht wahr? Kann man durch diese Tunnels möglichst schnell unter den Ba’nzheyadar gelangen? Oder sind sie jetzt unpassierbar? Gibt es einen anderen, schnelleren Weg? Die Oberfläche scheidet wohl aus; der Berg ist nach unserem Wissen von außen nicht zu erreichen. Und selbst wenn – es würde Monate dauern, über die umgebenden Massive zu kommen.«
    Barakuda zögerte noch immer. Tremughati nickte langsam. Dante holte tief Luft. »Also gut. Da wir im gleichen Boot sitzen, um Ihre Metapher zu verwenden, möchte ich zuerst sicher sein, nicht über Bord zu gehen, sobald ich Ih nen neue Ruder geschnitzt habe.«
    »Was wollen Sie hören?«
    Dante überlegte. »Eine Zusicherung – einen Schwur – ach was, wenn es Ihnen nicht paßt, brechen Sie ihn ja doch. Unerhellten und Feinden gegenüber ist alles erlaubt, oder?«
    Der supremo lächelte. »Das stimmt, aber ich bin trotzdem bereit, Ihnen und der Fürstin zuzusichern, daß wir, wenn Sie uns einen Weg zeigen oder verraten können, diesen Weg mit Ihnen bis zum Ende gehen werden. Wir werden Sie nicht vorher ausbooten.«
    Barakuda zuckte mit den Achseln. »So gut wie jeder andere Eid. Oder so schlecht. Also schön.« Er erläuterte das Tunnelsystem, soweit es ihm bekannt war. »Es wird aber nicht möglich sein, in die Halle zu kommen; oder wenn, dann nur nach sehr langer und vorsichtiger Schaufelei. Ich nehme aber an, daß es in Abständen weitere Hallen oder Schächte zwischen den Tunnels gibt. Wir sollten im oberen Tunnel nach Nordosten gehen, so schnell wie möglich. Und bei nächster Gelegenheit versuchen, in den mittleren Tunnel zu gelangen. Ich glaube nicht, daß die AVs überall angehalten und alle Wagen zerstört haben.«
    Großauditor und supremo schauen einander an; dann gab der Obere irgendwem weiter entfernt ein Zeichen. »Sehr schön«, sagte er. »Dann wollen wir aufbrechen. Zuvor will ich Ihnen aber noch eine Frage beantworten, die Sie nicht gestellt haben.«
    Barakuda blinzelte. »Welche Frage?«
    »Sie haben sich doch sicher gewundert, daß ich hier auftauchte, so weit von Namenloser-Allgott entfernt, oder? Ich befand mich auf einer Rundreise zu den Klöstern und war gerade in Galadriel, als die Ereignisse begannen.«
    »Die Rundreise«, sagte Barakuda heiser, »diente sicher

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