Barbarossa, Botticelli und die Beatles
japanische Gesellschaft der späten Edo-Zeit in allen ihren Facetten ab. Es ist Hokusai, der den Begriff Manga populär macht, der heute im Allgemeinen für die japanischen Comics steht. Manga bedeutet sinngemäß »Skizzen«. Hokusais »Skizzen« jedoch sind bis ins kleinste Detail fertig durchkomponiert. Die weltweit bekanntesten Werke sind die Grafiken aus der Bilderserie der 36 Ansichten des Berges Fuji , entstanden zwischen 1830 und 1836, darunter das wohl berühmteste japanische Bild Die große Welle vor Kanagawa .
Edward Jenner besiegt die Pockenkrankheit
Edward Jenner lebt von 1749 bis 1823
Bereits im alten Ägypten leiden die Menschen unter der von Viren verursachten Infektionskrankheit der Pocken. Die Römer kennen und fürchten sie. Als die europäischen Eroberer nach Amerika kommen, tötet die Krankheit, die sich sehr leicht von Mensch zu Mensch überträgt, Millionen der Ureinwohner, die weit weniger resistent sind als die Europäer.
Jenner ist der Sohn eines Landpfarrers in der Grafschaft Gloucestershire. Mit 13 Jahren beginnt er eine Lehre bei einem Wundarzt und studiert danach in London. Mit 24 Jahren eröffnet er in seinem Heimatort eine Landarztpraxis, beginnt mit naturwissenschaftlichen und medizinischen Studien, forschtüber die Angina pectoris und zum Brutschmarotzertum des Kuckucks.
In jenen Tagen gibt es bereits Verfahren der Pockenimpfung, zum Beispiel in der Türkei mit Pockenviren. Die von Mary Wortley Montagu in England eingeführte Prozedur ist allerdings sehr riskant. Da erfährt Jenner in seiner Praxis, dass Melkerinnen, die sich mit Kuhpocken infiziert haben, gewöhnlich gegen die eigentlichen Pocken resistent zu sein scheinen.
Am 14. Mai 1796 wagt er ein Experiment an einem Menschen: Er impft den achtjährigen James Phipps, Sohn seines Gärtners, mit dem Erreger der Kuhpocken. Dafür schneidet er eine Pustel einer Melkerin auf, die an den Kuhpocken leidet, und überträgt die Flüssigkeit über einen kleinen Ritz in der Haut in den Arm des Jungen. Der erkrankt nur an den harmlosen Kuhpocken. Als er wieder gesund ist, infiziert Jenner den Jungen auf gleiche Weise mit den für den Menschen gefährlichen Pockenerregern. Das Kind bleibt gesund, weil sein Körper offensichtlich eine Abwehrfunktion gegen das Virus aufgebaut hat. Von nun an nennt man diese Form der Impfung Vakzination von dem lateinischen Wort für Kuh: vacca .
1798 veröffentlicht Jenner seine Erkenntnisse in einem Buch, das rasch über England hinaus Verbreitung findet. Anfangs noch von Vertretern der etablierten Medizin heftig angegriffen, stirbt Jenner, einer der Helden im Kampf gegen die Geißeln der Menschheit, hochgeehrt.
Alexander von Humboldt, der wahre Entdecker Amerikas
Alexander von Humboldt lebt von 1769 bis 1859
Schon als Knabe zeigt der Spross eines alten preußischen Offiziersgeschlechts seine außergewöhnliche Intelligenz und früh hat er lebhaftes Interesse an der Naturwissenschaft. Mit 21 Jahren bereist er England und Frankreich und lernt dabei Georg Forster kennen, den Begleiter James Cooks auf dessen zweiter Reise. Forster begeistert ihn für die Tropen.
Humboldt studiert Geologie, Botanik und Geografie. Nach dem Studium an der Bergakademie in Freiberg wird er 1795 Oberbergmeister in fränkischen Minen und erfindet eine nicht verlöschende Grubenlampe. Im Jahr darauf quittiert er denDienst, besucht Goethe und Schiller und beginnt mit der Vorbereitung seiner Südamerikareise, die er 1799 mit dem französischen Botaniker Aimé Bonpland als Reisebegleiter antritt.
Man nennt Humboldt den eigentlichen Entdecker Südamerikas, denn er kommt nicht mit den Absichten eines Eroberers, sondern mit denen eines Forschers. Und er setzt sie konsequent in die Tat um. Humboldt erkundet das Orinoco-Gebiet, bereist Kuba, 1801 ist er in Bogotá. Im Jahr darauf trifft er in Quito ein, und er besteigt den Chimborazo in Equador bis zu der damaligen alpinen Rekordhöhe von 5759 Metern. In Guayaquil weist er durch Messungen der Temperatur die später nach ihm benannte Meeresströmung nach. Danach bereist er Mexiko und die USA, bevor er 1804 als gefeierter Wissenschaftler wieder in Europa eintrifft, im Gepäck über 60 000 Pflanzen. Zunächst in Paris arbeitend, geht er im Spätherbst 1805 nach Berlin, um schließlich nach der militärischen Niederlage Preußens gegen Napoleon 1806 als Berater einer preußischen Gesandtschaft wieder nach Paris zurückzukehren. Dort verfasst er in den nächsten 20 Jahren zusammen mit
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