Barbarossa, Botticelli und die Beatles
Bonpland sein monumentales Werk Voyage aux Régions équinoxiales du Nouveau Continent ( Reise in die Äquinoktial-Gegenden des Neuen Kontinents ), das ab 1805 in 30 Bänden erscheint.
Ab 1827 lehrt er als Professor an der durch seinen Bruder Wilhelm von Humboldt gegründeten Berliner Universität. Nachdem er 1829 noch eine Expedition nach Russland unternommen hat, fasst Humboldt in hohem Alter sein gesamtes Wissen über die Erde in dem in fünf Bänden erscheinenden Werk Kosmos zusammen.
Ludwig van Beethoven: Von der Klassik zur Romantik
Ludwig van Beethoven lebt von 1770 bis 1827
Schillers Ansicht, dass der Mensch erst durch ästhetische Erziehung Verstand und Gefühl zu vereinen lerne und die Freiheit richtig zu nutzen verstehe, verarbeitet Beethoven in seiner 3. Sinfonie (auch Eroica ). Wie Schiller begeistert sich Beethoven zunächst für die Französische Revolution. Wie den Dichter stößt ihn schließlich der Terror ab. Als Napoleon die revolutionären Wirren beendet, begrüßt der Musiker ihn als Wiederhersteller staatlicher Ordnung.
Beethoven will die 3. Sinfonie zunächst Napoleon widmen. Doch als er erfährt, dass dieser sich gerade in Frankreich zum Kaiser hat krönen lassen, zerreißt er die Widmung mit den Worten, Napoleon sei nun »auch nichts anders wie ein gewöhnlicher Mensch«, der alle »Menschenrechte mit Füßen treten, seinem Ehrgeiz frönen und zum Tyrann« werde.
Der Vater ist ein aus Flandern stammender Musiker und will, beeindruckt von dem jungen Mozart, auch seinen Sohn zu einem Wunderkind machen. In stundenlangen Klavierübungen entwickeln sich die musikalischen Fertigkeiten des jungen Ludwig van Beethoven. Mit 14 Jahren wird er in seiner Heimatstadt Bonn kurfürstlicher Hoforganist, drei Jahre darauf reist er 1787 für einige Monate nach Wien, wo er Mozart mit seinem Talent beeindruckt. Durch das Studium bei Haydn erfährt Beethoven schließlich »Mozarts Geist durch Haydns Hände«, wie Freunde ihm prophezeien.
1795 spielt der virtuose Pianist erstmals am Burgtheater. Es folgen erste Klavierkompositionen und erfolgreiche Konzertreisen durch Europa. 1800 führt Beethoven erstmals eine Sinfonie auf.
Er ist Ende zwanzig, als sich sein Gehör verschlechtert. Verzweifelt verfasst der 32-Jährige sein Heiligenstädter Testament und komponiert zugleich seine von Lebensfreude sprudelnde 2. Sinfonie. Beethoven tritt zwar noch einige Zeit erfolgreich auf, doch bald wird das Ohrenleiden so unerträglich, dass er sich ausschließlich der Komposition zuwendet. Seine Oper Fidelio wird in ihrer Urfassung von 1805 zunächst nicht begeistert aufgenommen, tritt aber in der dritten Fassung ab 1814 ihren Siegeszug über die Bühnen an.
Seit etwa 1819 völlig taub, kommuniziert Beethoven mit seiner Umwelt fast nur noch über seine »Konversationshefte«. Er wird zunehmend unzugänglicher, vereinsamt.
Seine Sinfonien, Klaviersonaten und Streichquartette beschreiten neue Wege in der Klassik und sind vollendet ausgearbeitet. Beethoven führt die Wiener Klassik auf einen Höhepunkt und an ihr Ende – und bereitet der Romantik den Weg. Seine Vertonung von Schillers berühmter Ode an die Freude im letzten Satz der 9. Sinfonie, die er wenige Jahre vor seinem Tod komponiert, ist eine ergreifende Hymne an die Lebensfreude und den Zusammenhalt der Menschheit.
Napoleon I.: Expansionsdrang, Rechtsordnung, Nationalbewusstsein
Napoleon I. lebt von 1769 bis 1821
Er wird im korsischen Ajaccio als Napoleone Buonaparte geboren. Als Zehnjähriger geht der Sohn eines Advokaten zur Kadettenausbildung auf das französische Festland. Weil viele adelige Offiziere während der Französischen Revolution flüchten oder getötet werden, ist die Zeit günstig für ehrgeizige junge Offiziere. Rasch wird man auf den jungen Napoleon aufmerksam. Schon Ende 1793 erobert er als Artilleriehauptmann Toulon. Unmittelbar danach ernennt man den 24-Jährigen zum Brigadegeneral.
Nach dem Sturz der Schreckensherrschaft des von Robespierre geführten Wohlfahrtsausschusses arrangiert Napoleon sich mit den neuen Machthabern, dem fünfköpfigen Direktorium, und schlägt 1796 einen royalistischen Aufstand nieder. Man ernennt ihn zum Oberbefehlshaber der französischen Truppen in Italien gegen Österreich. Fortan nennt er sich nicht mehr Buonaparte, sondern Bonaparte. Der Italienfeldzug wird zum Triumph, und nach seinem Sieg in der Schlacht an der Brücke von Lodi glaubt er, er sei ausersehen, nicht nur Frankreich, sondern womöglich die
Weitere Kostenlose Bücher