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Barbarossa, Botticelli und die Beatles

Barbarossa, Botticelli und die Beatles

Titel: Barbarossa, Botticelli und die Beatles Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Helge Hesse
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Freiheit«, stellt Keynes 1926 fest. 1929 kommt es in New York zum Börsenkrach, der kurz darauf nicht nur die USA, sondern die ganze Welt in eine Wirtschaftskrise reißt.
    Keynes veröffentlicht 1936 sein Buch The General Theory of Employment, Interest and Money. Es wird eines der einflussreichsten Werke des 20. Jahrhunderts und gilt als Bibel der nach seinem Verfasser benannten Denkschule des Keynesianismus. Der Staat, so Keynes, müsse in Zeiten der Krise investieren, um die Marktteilnehmer wieder zu ermuntern. Die Idee, dass freie Märkte politisch zu steuern sind, ist geboren.
    Die Schöpfer der sogenannten Wohlfahrtsstaaten nach dem Zweiten Weltkrieg in Schweden oder in Großbritannien werden sich auf Keynes berufen. Staatsdefizite werden angehäuft, in guten Zeiten aber nicht wieder abgebaut wie von Keynes angemahnt.
Emmeline Pankhurst und die Rechte der Frau
    Emmeline Pankhurst lebt von 1858 bis 1928
    Seit Jahrhunderten kämpfen Frauen für die Gleichberechtigung. Während der Französischen Revolution unternimmt Olympe de Gouges den Versuch, das Motto »Freiheit, Gleichheit, Brüderlichkeit« auch für das Verhältnis der Frau gegenüber dem Mann durchzusetzen, und verfasst 1791 die Erklärung der Rechte der Frau und Bürgerin . Sie stirbt durch die Guillotine. Zur Wende zum 20. Jahrhundert versuchen die Sufragetten um Emmeline Pankhurst das Wahlrecht für die Frauen zu erstreiten.
    Pankhurst wird als Emmeline Goulden geboren und entstammt einer radikalliberalen englischen Mittelklassefamilie. Die Familie kämpft gegen Sklaverei, die Getreidezölle und für das Frauenwahlrecht. Emmeline wird schon in ihrer Jugend politisch aktiv und heiratet den 24 Jahre älteren Anwalt Richard Pankhurst, mit dem sie fünf Kinder bekommt. Als ihr Mann 1898 stirbt, muss sie sich und die vier überlebenden Kinder mit dem kärglichen Lohn einer Standesbeamtin durchbringen.
    Mit ihrer Tochter Christabel gründet Emmeline Pankhurst 1903 die Women’s Social and Political Union. Zunächst orientiert sich die Bewegung in ihren Aktionen an einer von Pankhurst entwickelten Theorie des gewaltlosen Widerstands. Schließlich aber gehen die Suffragetten (von dem englischen und französischen Wort suffrage , »Wahl«, so genannt wegen ihres Kampfes für das Wahlrecht der Frau) doch zur Gewalt über. Aktivistinnen verüben Brand- und Bombenanschläge. 1913 muss sich Pankhurst wegen eines Bombenanschlags auf das Haus des britischen Premierministers David Lloyd George verantworten und wird zu dreieinhalb Jahren Haft verurteilt. Es kommt zu Straßenschlachten, die Aktivistin Emily Davison wirft sich beim Pferderennen in Ascot vor ein Pferd und stirbt.
    Bei Ausbruch des Ersten Weltkriegs stellt Pankhurst sich in den Dienst der britischen Landesverteidigung. Die Bewegung der Suffragetten verliert an Bedeutung. Als deren Begründerin 1928 stirbt, tritt im selben Jahr in Großbritannien das allgemeine Wahlrecht für Frauen in Kraft.
    Erst nach dem Zweiten Weltkrieg entsteht eine weitere Welle der Frauenbewegung, unter anderem beeinflusst von dem Welterfolg des 1949 veröffentlichten Buches Das andere Geschlecht der französischen Philosophin Simone de Beauvoir, das die Sichtweise und den Standpunkt der Frau in den gesellschaftlichen Diskurs einbringt, und dem 1963 erschienenen Buch The Feminine Mystique der Amerikanerin Betty Friedan, das sich gegen die reduzierte Rolle der Frau als Hausfrau und Mutter stemmt. Die Frauenbewegung wird zu einem wichtigen Bestandteil der Bürgerrechtsbewegung und erreicht ab Mitte der Sechzigerjahre die Durchsetzung fundamentaler bisher noch nicht gewährter Bürgerrechte wie neben dem Wahlrecht das Recht auf Bildung, das Recht auf Privateigentum und Erwerbsarbeit. Damit einher geht eine allmähliche Aufweichung der patriarchalischen Strukturen. Die Einführung der Antibabypille im gleichen Jahrzehnt trägt schließlich wesentlich zur sexuellen Selbstbestimmung der Frauen bei.
Sun Yat-sen: Vater des modernen China
    Sun Yat-sen lebt von 1866 bis 1925
    Sun Yat-sen ist der Sohn eines chinesischen Bauern. Er selbst sagt: »Ich bin ein Kuli und der Sohn eines Kulis. Ich habe immer mit dem Kampf des Volkes sympathisiert.«
    Früh, noch bevor er mit dem Medizinstudium beginnt, begehrt er gegen das verkrustete Kaiserreich auf. Bei Auslandsaufenthalten, so bei seinem auf Hawaii reich gewordenen Bruder, erkennt er die Rückständigkeit seines Heimatlandes. 1894 gründet Sun Yat-sen die Vereinigung zur Wiederherstellung

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