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Barbarossa, Botticelli und die Beatles

Barbarossa, Botticelli und die Beatles

Titel: Barbarossa, Botticelli und die Beatles Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Helge Hesse
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Igor Strawinski und Max Reger.
    Schon der späte Franz Liszt und Alexander Skrjabin streifen die Atonalität, die Schönberg, um einem Chaos vorzubeugen, in die von ihm 1921 entwickelte Zwölftontechnik überführt. Fortan komponiert Schönberg, wie er schreibt, »mit zwölf nur aufeinander bezogenen Tönen«. Damit überwindet er auch die traditionelle Dur-Moll-Tonalität, in der ein Grundton das Zentrum einer Tonleiter bildet.
    Die Zwölftontechnik entzweit die Welt der Musik. Kritiker wenden ein, die Atonalität berge die Gefahr, Töne eher sinnfrei aneinanderzureihen. Die Tonalität hingegen beruhe in ihrer Struktur auf den Grundprinzipien der Natur, wie es in der Naturtonreihe, der Intervallordnung mit ihren hörbaren Abständen der Tonhöhen, dokumentierbar sei, auch in den Schwingungsprinzipien einer Saite, die bereits Pythagoras beschrieb. Dennoch, die Zwölftontechnik wird zu einem fundamentalen Ordnungssystem der modernen Musik, auch der seriellen und der elektronischen, und findet später sogar Eingang in die Filmmusik. Die vielfältigen Richtungen der Neuen Musik des 20. und 21. Jahrhunderts bauen auf Schönbergs Arbeiten auf oder reiben sich daran, so die Arbeiten des Deutschen Karlheinz Stockhausen, des österreich-ungarischen Klangsetzers György Ligeti und des Amerikaners Philipp Glass.
Marcel Duchamp, Surrealismus und Dada
    Marcel Duchamp lebt von 1887 bis 1968
    Der Dadaismus, von Hugo Ball und Hans Arp in Zürich begründet, ist in der Kunst die Revolte gegen das Wertesystem der Gesellschaft, begreift sich als nicht definierbar, als Nichtideologie, als Befreiung von Korsetts. Marcel Duchamp steht ihm nahe.
    Der Vater der Konzeptkunst und des Surrealismus wird im französischen Blainville bei Rouen als Sohn eines Notars und der Tochter eines Malers und Schiffsmaklers geboren. Wie drei seiner fünf Geschwister ist er musisch außergewöhnlich begabt. Der ältere Bruder macht sich als Maler unter dem Pseudonym Jacques Villon einen Namen, die Schwester Suzanne Duchamp reüssiert im gleichen Metier und sein Bruder Raymond Duchamp-Villon wird ein bedeutender Bildhauer des Kubismus.
    Zunächst arbeitet Marcel als Bibliothekar und erlernt den Beruf des Druckers, doch schon bald macht er als Maler auf sich aufmerksam. Bis 1910 malt er im Stil des Fauvismus, dann wendet er sich dem Kubismus zu. 1912 entsteht das Ölgemälde Akt, eine Treppe herabsteigend Nr.   2 , das ihn 1913 in der Armory Show in New York auf einen Schlag berühmt macht. Im gleichen Jahr beginnt Duchamp mit seinen Ready-mades: Er nimmt Gebrauchsgegenstände des Alltags und verleiht ihnen Titel, die sie in einen völlig anderen Bedeutungszusammenhang setzen. So wird Duchamp auch zum Meister des Objet trouvé , des »gefundenen« Objektes, wie Fahrrad-Rad (1913), Der Flaschentrockner (1914) oder Fountain , ein hingelegtes Urinal.
    1915 geht er nach New York, wo er an seinem Hauptwerk Die Neuvermählte, von ihren Junggesellen entkleidet arbeitet, einer großen Glasfläche mit aufmontierten Blechgebilden. Als er 1919 nach Paris zurückkehrt, macht er die Bekanntschaft André Bretons, des Vordenkers des Surrealismus, und verkehrt mit den Schriftstellern Paul Éluard und Louis Aragon. Ab 1942 wieder in New York, gibt er mit Breton und Max Ernst die surrealistische Zeitschrift VVV heraus.
    Marcel Duchamp, Wegbereiter von Dada, Surrealismus und eines erweiterten Kunstbegriffs, übt tiefen Einfluss auf die nach dem Zweiten Weltkrieg entstehende Pop-Art und die Fluxus- und Happeningkunst aus. 1964 führt Joseph Beuys in der ihm eigenen Ironie die Aktion Das Schweigen von Marcel Duchamp wird überbewertet durch.
Martin Heidegger und das Sein
    Martin Heidegger lebt von 1889 bis 1979
    Ein Jungstar der Philosophie. All seinen Vorgängern wirft er vor, nur nach dem Seienden gefragt zu haben, aber dabei das Sein selbst vergessen zu haben. Diese »Seinsvergessenheit« sei nur zu überwinden, indem man auch das Nichts bedenkt.
    Geboren wird Martin Heidegger in der badischen Provinz. Sein Vater ist Küfermeister und Küster. Tief katholisch erzogen, studiert Heidegger zunächst Theologie und wendet sich erst dann der Philosophie zu. Der große Philosoph Edmund Husserl, Begründer der transzendentalen Phänomenologie, wird in Freiburg sein Lehrer, Heidegger sein Assistent und 1923 Philosophieprofessor in Marburg. Rasch genießt er den Ruf eines herausragenden jungen neuen Denkers. Sein 1927 erscheinendes Buch Sein und Zeit macht Epoche.
    Für Heidegger ist

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