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Barbarossa, Botticelli und die Beatles

Barbarossa, Botticelli und die Beatles

Titel: Barbarossa, Botticelli und die Beatles Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Helge Hesse
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es das Wissen um das Nichts, das dem Menschen den Weg zur Erkenntnis öffnet. Aristoteles und Kant haben die Welt der Dinge nach »Kategorien« geordnet, Heidegger nennt die Grundbestimmungen des Daseins »Existenzialien«, Begriffe wie »Verstehen«, »Rede«, »Befindlichkeit« vereinigen sich für ihn zur »Sorge«. Der »sorgende« Mensch, im Sinne von »versorgen« und »besorgen«, setzt sich auseinander mit der Vergangenheit, dem Jetzt, der Zukunft, mit anderen, dies tut er in der Zeit selbst.
    Um seine Gedanken vom sorgenden Menschen darzulegen, bedient sich Heidegger einer einfachen Wortwahl. Doch aufgrund des neuen Sinns, den er manchen Begriffen gibt, ist die Lektüre seines Werkes oft sperrig, wirkt hermetisch. Heideggers Sprache entspricht seinem Geist. Das Ausufernde ist ihm zuwider, er sucht die Konzentration, verbringt viel Zeit im Schwarzwald, wandert. Er liebt das Landleben, verachtet die Stadt und hasst die Moderne. Der Alltag der modernen Gesellschaft, die Technik, Normen und der Zeitgeist halten nach seiner Ansicht den Menschen in der »Uneigentlichkeit«. Erst existenzielle Fragen, so Heidegger, stoßen den Menschen auf das »Eigentliche«.
    Für Heidegger ist es nicht wichtig, wie der Mensch sich entscheidet, sondern dass sich der Mensch entscheidet. Er, der Antimodernist, sympathisiert anfangs mit dem Nationalsozialismus. Heidegger, der die Ideen von Kierkegaard und Nietzsche aufgreift, wird zu einem der wichtigen Philosophen der Existenzphilosophie, obwohl er diesen Begriff für seine eigene Philosophieablehnt. Er beeinflusst Jean-Paul Sartre, der durch die Lektüre von Sein und Zeit den Ausgangspunkt des eigenen Denkens findet.
Alexander Fleming und die Rettung durch Schimmelpilze
    Alexander Fleming lebt von 1881 bis 1955
    Marie Curie betonte, welch wichtige Ergebnisse eine Forschung liefern kann, die nicht an irgendeinen Nutzen gebunden rein mit Wissensdurst arbeite. So stieß sie auf ihre bahnbrechenden Entdeckungen in der Chemie und Physik. Ein weiterer und oft übersehener Erfolgsfaktor der Wissenschaft ist der Zufall.
    Es ist Zufall, als Alexander Fleming im September 1928 das Penicillin entdeckt, was fortan vermutlich Millionen Menschenleben retten wird. Bei seinen Experimenten mit Staphylokokken, Krankheitserregern, die etwa bei einer Lungenentzündung vorkommen, entdeckt er, dass sich auf einer der Proben Schimmelpilze ausgebreitet haben. Er will sie schon wegwerfen, doch plötzlich fällt ihm auf, dass überall dort, wo die Schimmelpilze sich festgesetzt haben, die Krankheitserreger verschwunden sind und sich auch nicht wieder ausbreiten. In einer Reihe weiterer Versuche findet Fleming heraus, was unter seinem Mikroskop vorgeht. Die Schimmelpilze töten verschiedene Bakterienarten, greifen aber weder die roten Blutkörperchen an noch sind sie giftig.
    Der Sohn eines schottischen Farmers hat die Schule bereits mit 13 Jahren verlassen und zunächst als Büroangestellter in London gearbeitet, wo sein Stiefbruder als Arzt tätig ist. Als Fleming 1901 eine kleine Erbschaft macht, beginnt er mit einem Stipendium sein Medizinstudium an der St. Mary’s Hospital Medical School in Paddington (London), schließt 1906 sein Studium ab, wird 1921 stellvertretender Leiter und ab 1946 Direktor des Instituts, das 1948 in Wright-Fleming-Institut umbenannt wird.
    1921 isoliert er das Enzym Lysozym, das im Eiweiß des Hühnereis und in zahlreichen menschlichen Körpersekreten wie Tränen oder Speichel vorkommt und Bakterien zerstören kann. Dann die Zufallsentdeckung von 1928: Fleming gelingt es jedoch nicht, den entdeckten Wirkstoff – das Stoffwechselprodukt des Schimmelpilzes – zu isolieren.
    Obwohl er seine Erkenntnisse veröffentlicht, finden diese zunächst kaum Resonanz. Erst als die Forscher Ernst B. Chain und Howard W. Florey in mehrjähriger Arbeit daraus bis 1940 das Medikament Penicillin und damit die Voraussetzung für die modernen Antibiotika entwickeln, wird die Tragweite von Flemings Arbeit erkannt. Mit dem neuen äußerst wirksamen Mittel können bis dahin unheilbare Krankheiten erfolgreich bekämpft werden. Gemeinsam mit Fleming erhalten Chain und Florey 1945 den Nobelpreis für Medizin.
Konrad Zuse: Vater des Computers
    Konrad Zuse lebt von 1910 bis 1995
    Weil ihn bei seiner Arbeit als Statiker bei den Henschel Flugzeugwerken die ewig gleichen Berechnungen langweilen, hat er die Idee, ein mechanisches Gehirn zu bauen. Es ist 1935 und der 25-jährige Konrad Zuse bittet seinen

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