Barbarossa, Botticelli und die Beatles
lebt und Marcus Antonius stirbt in ihren Armen. Kleopatra gerät in die Gefangenschaft Octavians, wo sie dann doch nach einigen Tagen Selbstmord begeht. So endet das jahrtausendealte Pharaonenreich.
Augustus gründet das römische Kaiserreich
Augustus lebt von 63 v. Chr. bis 14 n. Chr.
Mit dem Sieg Octavians über Marcus Antonius und Kleopatra und der Einverleibung Ägyptens in das Römische Reich enden der Hellenismus und auch der Bürgerkrieg, der Caesars Ermordung folgte.
Octavian, Großneffe und Schützling Caesars, hält sich im illyrischen Apollonia im heutigen Albanien auf, als sein Förderer 44 v. Chr. ermordet wird. Auf dem Weg nach Rom erfährt er, Caesar habe ihn per Testament adoptiert und als Haupterben seines Vermögens eingesetzt.
In der Hauptstadt aber hat sich bereits Marcus Antonius an die Spitze der ehemaligen Gefolgsleute Caesars gesetzt, die nun gegen die republikanisch gesinnten Attentäter Cassius und Brutus vorgehen. Marcus Antonius weigert sich, Caesars Vermögen an Octavian herauszugeben, worauf Octavian ein Heer aus Caesars Veteranen sammelt und sich erst 19-jährig, unterstützt von Cicero, zum Konsul ernennen lässt. Tatsächlich besiegt Octavian den die Republik bedrohenden Marcus Antonius, verbündet sich dann aber mit ihm und dem wenig bedeutenden Lepidus zum Zweiten Triumvirat. Nachdem Lepidus ausgeschaltet ist, teilen Octavian und Marcus Antonius die Macht im Römischen Reich unter sich auf. Octavian erhält den Westen, Marcus Antonius den Osten. Die Republik besteht nur noch pro forma.
Nach der entscheidenden Seeschlacht vor Actium und der Niederlage sowie dem anschließenden Selbstmord des ehemaligen Verbündeten Marcus Antonius ist Octavian der alleinige Herrscher im Römischen Reich. Im Jahr 27 v. Chr. lässt er sich zum Princeps (»Ersten«) erheben, nimmt den Ehrentitel und Namen Augustus (»Erhabener«) an und begründet damit das römische Kaiserreich.
Flankiert von einem Senat, der nur noch begrenzte Mitsprache hat, schafft es Augustus als Alleinherrscher, Ruhe und Ordnung wiederherzustellen. Damit trägt er der Machtverschiebung von Adel und Senat hin zu den Heerführern der Legionen Rechnung, wahrt aber in gewisser Weise die Tradition der Republik.
Tatsächlich gelingt es ihm, die Bürger Roms in eine Zeit jahrzehntelangen Friedens ( Pax Augusta ) im Innern zu führen. Er dehnt das Reich aus, fördert die Künste und Dichter wie Vergil und Horaz, den Geschichtsschreiber Titus Livius oder den Architekten Vitruv. Auch Ovid und Properz wirken zu jener Zeit.
Es heißt, Augustus habe es nicht hinnehmen wollen, dass ein Monat nach Julius Caesar, aber keiner nach ihm benannt sei. So gibt es heute den August. Und da er nicht weniger Tage als der Juli haben soll, hat auch er einen 31. Tag.
Vitruv und der Goldene Schnitt
Vitruv lebt im 1. Jahrhundert v. Chr.
Das Römische Reich macht Griechenland zu seiner politischen Kolonie. Doch Wissen, Denken, Baukunst, Literatur, Musik und Bildung der Griechen erobern die römische Welt.
Der Philosophie widmen die Römer weniger Aufmerksamkeit. Das Spekulative liegt ihnen nicht besonders. Sie sind dem Praktischen und Greifbaren zugetan, insbesondere allem, was das Alltagsleben verbessert. Auf den Griechen aufbauend, erreichen Rechtspflege, Medizin, Geschichtsschreibung, Literatur und Architektur neue Höhen.
Die Römer selbst sind Meister der Ingenieurskunst und der Architektur. Sie bauen mehrstöckige Häuser, überspannen Flüsse mit kühn konstruierten Brücken, errichten kilometerlange Aquädukte zur Wasserversorgung, kennen in ihren Wohnungen fließendes Wasser und Fußbodenheizung.
Der Bedeutendste der römischen Ingenieure und Architekten ist Vitruv. Er wird als Marcus Vitruvius Pollio vermutlich um 70 oder 60 v. Chr. als Sohn freier römischer Bürger in Kampanien geboren. Nach seiner Ausbildung baut er im Bürgerkrieg für Julius Caesar Kriegsgeräte. Später begleitet er den Feldherrn auf dessen Kriegszügen durch Spanien, Gallien und Britannien. Nach Caesars Ermordung tritt Vitruv in die Dienste Octavians, des späteren Augustus. Nach 33 v. Chr. wirkt er als Architekt und Ingenieur für die Stadt Rom und führt unter anderem neue Rohrnormen für das Abwassersystem ein.
Als Erster beschreibt Vitruv Töne als Bewegungen in der Luft. Sein wichtigstes schriftliches Werk Zehn Bücher über Architektur widmet er seinem Förderer Kaiser Augustus, der ihm im Alter eine lebenslange Pension zuweist. Die Schrift
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