Barbarossa, Botticelli und die Beatles
erweitert das Weltbild der bislang nach innen gerichteten chinesischen Kultur. Indische Kaufleute bringen beispielsweise den Buddhismus in das Reich der Mitte.
Han Wudi ist wie seine Landsleute, die seit Jahrhunderten keine Götter verehren, sondern dem Magischen und der Fabelwelt mit ihren Drachen verbunden sind, ein Anhänger des Okkulten. Wie sein großer Vorgänger Qin Shi Huangdi sendet er erfolglos Expeditionen aus, um die Inseln zu suchen, auf denen man Unsterblichkeit erlangt.
5. Das Römische Reich dehnt sich aus
Hannibal stemmt sich gegen Rom
Hannibal lebt von ca. 246 bis 183 v. Chr.
Die Stadt Karthago wird vermutlich im 9. oder 8. Jahrhundert v. Chr. an der Küste des heutigen Tunesien gegründet. Etwa drei Jahrhunderte später ist sie mit rund 400 000 Einwohnern die reichste Stadt des westlichen Mittelmeerraums. Schließlich geraten die Karthager, die von den Römern Punier genannt werden, mit dem zur Großmacht aufsteigenden Rom in Konflikt.
Im Ersten Punischen Krieg von 264 bis 241 v. Chr. verliert der karthagische Staatsmann und Feldherr Hamilkar Barkas gegen die römische Militärmaschinerie. Karthago muss seine Gebiete auf Sizilien, später auch auf Korsika und Sardinien abtreten. Die Stadt versucht die Verluste unter Führung von Hamilkar Barkas und seinen Söhnen Hannibal und Hastrubal durch Machtausdehnung auf der Iberischen Halbinsel wettzumachen.
Hannibal ist neun Jahre alt, als er seinem Vater in einem feierlichen Akt schwören muss, ewig ein Feind Roms zu bleiben. Er wird den Schwur halten und zu einem der größten Militärstrategen der Geschichte aufsteigen.
Der Zweite Punische Krieg entbrennt, nachdem Hannibal im Oktober 218 v. Chr. in Spanien die Stadt Sagunt erobert, die laut Vertrag mit Rom zu Karthagos Machtbereich gehört. Rom erklärt den Krieg. Hannibal sammelt ein Expeditionsheer mit über 40 000 Fußsoldaten, fast 9000 Reitern und 37 Kriegselefanten und überquert die Pyrenäen und die Alpen. Drei Monate später kommt es an der Trebia zur ersten größeren Schlacht in Italien, in der Hannibal die römischen Truppen schlägt. Ein halbes Jahr später siegt er auch am Trasimenischen See und im Sommer 216 v. Chr. in einer der berühmtesten Schlachtender Weltgeschichte, der sogenannten Umfassungsschlacht von Cannae.
In den nächsten Jahren zieht Hannibals Heer durch Italien, doch sein Kriegsglück schwindet. Keine Schlacht verliert er, aber manche endet mit einem Patt. Nach und nach besiegen römische Expeditionsheere die Karthager in Sizilien und in Spanien. Dann setzt der römische Feldherr Scipio Africanus, der Ältere, mit seinen Truppen nach Karthago über. Hannibal eilt hinterher und unterliegt 202 v. Chr. in der Entscheidungsschlacht bei Zama.
Innenpolitisch setzt sich Hannibal für Reformen ein. Das nutzen seine Gegner, um ihn in Rom der Konspiration zu verdächtigen. Hannibal muss fliehen, versucht noch einmal erfolglos, Verbündete gegen Rom zu gewinnen, und nimmt sich schließlich in Kleinasien mit Gift das Leben.
Tiberius und Gaius Gracchus: die Widersprüche Roms
Tiberius und Gaius Gracchus leben von 162 bis 133 v. Chr. bzw. von 153 bis 121 v. Chr.
Was die Geschichte Roms betrifft: Gegründet wird es laut Marcus Terentius Varro im Jahr 753 v. Chr. Historisch gesichert aber ist die Republik erst ab etwa 490 v. Chr., als die Bürger der Stadt den letzten König der Etrusker vertreiben, die seit 1000 v. Chr. von dem nordwestlich an Rom grenzenden Etrurien aus das Land dominierten. Die Römer übernehmen nun selbst die »öffentliche Angelegenheit« ( res publica ). Sie gründen die Republik.
Die Brüder Tiberius Sempronius Gracchus und Gaius Sempronius Gracchus sind noch im jugendlichen Alter, als Rom 146 v. Chr. im Dritten Punischen Krieg Karthago zerstört und zur unangefochtenen Macht im Mittelmeerraum aufsteigt.
Die Römische Republik wird im Wesentlichen von der Grund besitzenden Oberschicht der Patrizier regiert. In der gesellschaftlichen Pyramide darunter steht die sehr heterogene Menge der Plebejer: Bürger, Bauern, Handwerker. Sie stellen Soldaten und haben Stimmrechte. Dem Senat als zentralem Entscheidungsgremium gehören Angehörige des Adels an und vom Volk gewählte Volkstribune, die als Gegengewicht der Plebejer zu den Patriziern fungieren.
Tiberius und Gaius stammen aus einer Plebejerfamilie, jedoch aus einer vornehmen und hoch angesehenen. Ihre MutterCornelia ist eine Tochter des Hannibalbezwingers Scipio Africanus. Tiberius,
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