Barbarossa, Botticelli und die Beatles
Erbtochter des gerade verstorbenen Karl des Kühnen. Als Hochzeitsgeschenk erhält er die Niederlande und Burgund, aber auch jahrzehntelange Kämpfe um beide Länder. Nach dem frühen Tod Marias heiratet er, nicht standesgemäß, die Nichte Ludovico Sforzas. Allerdings beschert dies dem wegen seines ausschweifenden Hoflebens notorisch in Geldnöten steckenden Maximilian eine sehr hohe Mitgift, dem Onkel der Braut im Gegenzug den Herzogtitel von Mailand. Später verheiratet Maximilian seinen Sohn Philipp den Schönen mit Johanna von Kastilien. Ihr Sohn, Kaiser Karl V., erbt später ein Weltreich.
Schon 1486 in Aachen zum römisch-deutschen König gekrönt, tritt Maximilian nach dem Tod seines Vaters 1493 dessen Nachfolge an. Als Maximilian 1508 zum Kaiser des Heiligen Römischen Reiches gewählt wird, stimmt der Papst der Wahl zu, krönt ihn aber nicht, was nur ein Beispiel dafür ist, dass auch Maximilian sich dem Machtkampf stellen muss, den das Reich seit seiner Gründung durch Otto I. mit dem Papsttum ausficht.
Unter den weltlichen Mächten ist, wie schon bei den Auseinandersetzungen um Burgund und auch Italien, Frankreich Maximilians größter Gegner. In Italien ist er trotz jahrelanger Feldzüge und finanzieller Unterstützung von Jakob Fugger zu Zugeständnissen an die Reichsstände gezwungen. In der Folge fällt 1499 die Eidgenossenschaft ab, die Schweiz wird unabhängig.
Die Zeit Maximilians ist eine Epoche dramatischer Umbrüche. Das Kaisertum beginnt sich vom Papsttum zu emanzipieren. In der Kriegsführung kommen zunehmend Handfeuerwaffen und Kanonen zum Einsatz. Maximilian selbst wird oft der »letzte Ritter« und »Vater der Landsknechte« genannt, da er verstärkt Söldner einsetzt. Durch Vergabe von Aufträgen fördert er bedeutende Künstler wie Albrecht Dürer, Albrecht Altdorfer und Lucas Cranach, den Älteren. Auch Maximilian selbst wird künstlerisch tätig und ist vermutlich der Autor weiter Teile der ritterlichen Dichtung Theuerdank .
Christoph Kolumbus stößt auf Amerika
Christoph Kolumbus lebt von 1451 bis 1506
Leif Eriksson und andere Isländer waren schon 500 Jahre vor ihm da. Aber in Europa hat es niemand gemerkt.
Christoforo Colombo, bekannt als Christoph Kolumbus, ist der Sohn eines genuesischen Wollwebers. Mit 14 Jahren fährt er als Schiffsjunge zur See. Von Portugal aus, der maritimen Großmacht jener Zeit, unternimmt er mehrere Fahrten, die ihn bis nach England und Guinea führen. Nachdem er sich 1479 in Lissabon niedergelassen hat, verdient er sein Geld mit dem Zeichnen von Landkarten und geht der Idee nach, die Ostküste Asiens durch eine Fahrt nach Westen zu erreichen. Er will neue Wege für den Gewürzhandel erschließen.
Selbstbewusst stellt Kolumbus dem portugiesischen König Johann II. seinen Plan vor. Doch er findet kein Gehör. Daraufhin wendet er sich in Spanien an Königin Isabella I., die ihn ebenfalls jahrelang immer wieder abweist. Am 30. April 1492 erteilt sie ihm doch noch die Vollmacht, neue Länder zu entdecken und sie für Spanien in Besitz zu nehmen. Mit den beiden Karavellen Pinta , Niña , der Karacke Santa Maria als Flaggschiff und 100 Mann macht Kolumbus sich am 3. August 1492 auf die ungewisse Reise über den Atlantik.
Nach langer Fahrt, bei der die Mannschaft fast schon gewaltsam die Rückreise erzwingen will, wird am 12. Oktober Land gesichtet. Kolumbus tauft die Insel, die heute zu den Bahamas gehört, San Salvador. Auch Kuba und Haiti entdeckt er. Dann macht er sich mit Gewürzen, Gold, Schmuck und Einwohnern der Inseln auf die Heimreise. Am 15. März 1493 zurück in Spanien, wird er mit Ehren überhäuft. Mit der Aussicht auf unermessliche Reichtümer bricht Kolumbus abermals mit 17 Schiffen und 1500 Mann zur zweiten Reise auf. Drei Jahre später ist er wieder in Spanien. In der Karibik hat er mittlerweile eine Terrorherrschaft über die Eingeborenen errichtet.
Kolumbus unternimmt noch zwei weitere Reisen. Auf der ersten davon erreicht er erstmals das amerikanische Festland und sieht die Orinoco-Mündung. Doch als er 1504 von seiner vierten und letzten Reise an die Küste Mittelamerikas zurückkehrt, ist seine Gönnerin Isabella verstorben. Kolumbus muss um seine Privilegien kämpfen und stirbt verbittert.
Als Entdecker hat Kolumbus ein neues Zeitalter eingeläutet. Bis zuletzt glaubt er, er habe Indien erreicht, weshalb die Einwohner der neuen Welt Indianer genannt wurden. Das einsetzende Zeitalter der Konquistadoren mit rücksichtslosen
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