Barbarossa, Botticelli und die Beatles
Eroberungen, Massakern und Plünderungen, angetrieben von Habgier und entschuldigt mit christlicher Missionierung, beginnt mit ihm.
Isabella I. die Katholische eint Spanien und greift nach neuen Welten
Isabella I. die Katholische lebt von 1451 bis 1504
Nach zahlreichen Hofintrigen um den Thron von Kastilien und der Entthronung des Königs Enrique (Heinrich IV.) wird Isabella auf Druck des spanischen Adels per Vertrag 1468 Thronfolgerin. Ein Jahr später heiratet sie den Infanten Ferdinand von Aragón, den späteren spanischen König Ferdinand II., und regiert mit ihm ab 1474 gemeinsam die beiden größten Königreiche der Iberischen Halbinsel. Dies markiert den Beginn der Einigung Spaniens.
Zuerst veranlassen Isabella und ihr Mann Reformen der Finanzen und der Verwaltung. 1478 beginnt während ihrer Regentschaft die Spanische Inquisition unter dem Großinquisitor Tomás de Torquemada. Mit Ketzerprozessen und Folterungen versuchen die Inquisitoren die reine katholische Lehre durchzusetzen. Insbesondere durch Zwang zum christlichen Glauben übergetretene Juden, die sogenannten Conversos , werden zu Tausenden ermordet. Nicht anders ergeht es zahlreichen Muslimen.
Ebenfalls in Isabellas und Ferdinands Regentschaft fällt das erfolgreiche Ende der christlichen Rückeroberung (Reconquista) der spanischen Halbinsel. Am 2. Januar 1492 übergibt Muhammad XII., der letzte Herrscher von Al-Andalus, dem muslimischen Herrschaftsgebiet von 711 bis 1492, die Stadt Granada an die Truppen des Königspaars. Am 31. März des gleichen Jahres unterzeichnen Isabella und Ferdinand das Edikt zur Ausweisung aller Juden aus Spanien. Wenige Wochen später erteilt Isabella Christoph Kolumbus die Vollmacht, neue Länder zu entdecken und für Spanien in Besitz zu nehmen.
Der in Spanien geborene Papst Alexander VI. verleiht Isabella und ihrem Mann den Titel »katholische Könige«. Isabella die Katholische eint Spanien, festigt das von Kriegen verheerte Land und schafft damit die Voraussetzungen für das spanischeWeltreich. Mit der rigorosen Vertreibung und Ermordung von kulturell und wirtschaftlich wichtigen Volksgruppen wie Muslimen und Juden legt sie aber auch den Keim für dessen späteren Niedergang. Spanien erstarrt schließlich in strengem, dumpfem, bildungsfeindlichem Katholizismus und überheblichem Hidalgo-Feudalismus. Seine dennoch lange währende Macht stützt es vor allem auf die Ausbeutung der Kolonialbesitzungen in Amerika.
Hernán Cortés zerstört das Aztekenreich
Hernán Cortés lebt von 1485 bis 1547
Dutzende Konquistadoren fallen nach den Entdeckungen von Christoph Kolumbus über Mittel- und Südamerika her. Verträge mit dem spanischen Königreich versprechen ihnen Ämter und Pfründe, wenn sie mit ihren meist selbst finanzierten Expeditionen neues Land und neue Güter für die spanische Krone sichern.
Hernán Cortés stammt aus dem niederen Hidalgo-Adel der armen spanischen Provinz Extremadura. 1504 wandert er nach Hispaniola aus, erhält dort Land und Indianer zugewiesen und nimmt sieben Jahre später an der Eroberung Kubas unter dem Konquistador Diego Velázquez de Cuéllar teil. Cortés wird sein Sekretär und ist bald reich, denn auf dem ihm zugeteilten Land wird Gold gefunden.
Doch seine Gier nach Macht und weiteren Schätzen ist noch nicht gestillt. Im Auftrag von Velázquez rüstet Cortés eine Expedition nach Mittelamerika aus. Mit elf Schiffen und 670 Mann (davon 553 Soldaten), 16 Pferden und 14 Geschützen segelt er los und landet am 21. April 1519 an der Küste des heutigen Mexiko. Er verbündet sich mit den Indianervölkern, die unter der grausamen Vorherrschaft der Azteken leiden, und bricht in das Landesinnere auf. Zuvor hat er sich von Velázquez unabhängig erklärt und die Schiffe verbrennen lassen. Seine Soldaten können nicht mehr umkehren.
Cortés geht auf dem Weg zur aztekischen Hauptstadt Tenochtitlán Bündnisse mit Indianervölkern ein. Stämme, die sich ihm entgegenstellen, überzieht er mit grausamen Massakern. Am 8. November 1519 betreten Cortés und sein Heer Tenochtitlán. Dort trifft er erstmals auf den Aztekenherrscher Moctezuma II. Er lässt ihn festnehmen und den Treueid auf Karl V. schwören.
Ein von Velázquez gesandtes spanisches Heer, das dem von Cortés weit überlegen ist, landet wenige Monate später, am 23. April 1520. Es soll den Abtrünnigen zur Unterordnung zwingen. Doch dieser zieht ihm mit nur wenigen Soldaten entgegen und siegt. Bei seiner Rückkehr nach
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