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Barbarossa, Botticelli und die Beatles

Barbarossa, Botticelli und die Beatles

Titel: Barbarossa, Botticelli und die Beatles Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Helge Hesse
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Es ist auch diese Schönheit der Linie, die seine Bilder auf ihre Weise zeitlos und immer wieder modern wirken lässt.
    Als die Medici zwei Jahre nach Lorenzos Tod 1494 aus Florenz vertrieben werden und der fanatische Dominikanermönch Girolamo Savonarola in der Stadt für vier Jahre eine Art Gottesstaat errichtet, wirft Botticelli eigene Gemälde auf die Scheiterhaufen, auf denen weltlicher Luxus verbrannt werden soll. Ist er ein Anhänger oder fügt er sich dem Terror? Die Historiker streiten.
    Berühmt werden seine späten Federzeichnungen zu Dantes Göttlicher Komödie .
Leonardo da Vinci, das Universalgenie der Hochrenaissance
    Leonardo da Vinci lebt von 1452 bis 1519
    Unbestritten ist er eines der größten Genies der Menschheit. Als Forscher, Beobachter und Zeichner ebnet er der modernen Technologie und Wissenschaft den Weg, als Maler ist er der Begründer der klassischen Renaissance.
    Eigentlich heißt er Leonardo di ser Piero. Das »da Vinci« verweist lediglich auf seinen Herkunftsort. Leonardo ist der Sohn eines Notars, seine Mutter vermutlich eine arabische Sklavin, die vorübergehend in den Diensten des Vaters stand. Dieser entdeckt bald dessen herausragendes zeichnerisches Talent.
    Nach der Lehre bei dem Maler Andrea del Verrocchio in Florenz wird Leonardo 1472 in die örtliche Malergilde aufgenommen. Er bleibt zunächst in der Werkstatt seines Meisters, beteiligt sich an Gemeinschaftsarbeiten und geht 1482 zu Ludovico Sforza, dem Regenten und späteren Herzog von Mailand. Dort arbeitet er als Ingenieur, Architekt und Maler und setzt seine schon in Florenz begonnenen wissenschaftlichen Studien zur Optik, Mechanik, Anatomie und dem Verhalten von Wasser und Luft fort. Leonardo seziert Leichen, zeichnet alle Details des menschlichen Körpers, ersinnt und skizziert Fluggeräte, Maschinen, Zahnradgetriebe und Fahrzeuge aller Art, und er zeichnet seine berühmte Studie der menschlichen Proportionen, die von den Arbeiten des römischen Architekten Vitruv inspiriert ist.
    Von 1495 bis 1497 malt Leonardo das Wandgemälde Das letzte Abendmahl . Im Jahr 1502 oder 1503 wird er Generalingenieur in den Diensten Cesare Borgias, einem der Vorbilder für Niccolò Machiavellis ernüchternde politische Machtstudie Il principe ( Der Fürst ). Leonardo macht Machiavellis Bekanntschaft.
    Das Bild von der rätselhaft lächelnden jungen Gioconda, heute als »Mona Lisa« das wohl berühmteste Gemälde der Welt, entsteht vermutlich von 1503 bis 1506. Auch hier setzt er die von ihm entwickelte Sfumato-Technik ein, den Auftrag mehrerer Farbschichten mit dem Effekt, dass Umrisse und Licht und Schatten ineinanderzufließen scheinen.
    Zurück in Mailand, beschäftigt sich Leonardo mit wissenschaftlichen Studien und geht 1513 zu Papst Leo X. nach Rom. 1516 folgt er einer Einladung des französischen Königs Franz I., wo er in dem kleinen Schloss Cloux bei Amboise eine Bleibe findet. Dort beschließt er sein Leben.
Niccolò Machiavelli und die Sezierung der Macht
    Niccolò Machiavelli lebt von 1469 bis 1527
    Der Beamte Niccolò Machiavelli plant 1502 mit Leonardo da Vinci die Umleitung des Flusses Arno in einen Kanal, um das von florentinischen Truppen belagerte Pisa von dem lebenswichtigen Wasser des Flusses abzuschneiden. Das Projekt scheitert an logistischen Schwierigkeiten.
    Die Männer in Machiavellis Familie bekleiden in Florenz immer wieder hohe Beamtenposten. Auch Niccolò tritt in die Dienste seiner Heimatstadt. 1498 wird er Vorsteher der für militärische und auswärtige Angelegenheiten zuständigen Zweiten Kanzlei der Stadtrepublik. Zahlreiche Reisen führen ihn als Gesandten an den französischen Hof, nach Siena und 1502 zu Cesare Borgia, wo er Zeuge wird, wie dieser einen Aufstand niederwirft. Machiavelli ist tief beeindruckt von dem Renaissancefürsten. Bei ihm und auf weiteren Reisen, wie 1503 nach Rom zu Papst Julian II. und 1507 nach Konstanz und Innsbruck zu Kaiser Maximilian I., lernt er die Winkelzüge und Schachzüge der Machtpolitik kennen.
    Machiavelli gründet 1506 die florentinische Miliz und leitet drei Jahre später die erneute Belagerung Pisas, das sich schließlich ergibt.
    Als 1512 die Medici die Macht in Florenz zurückgewinnen, verliert Machiavelli seine Ämter, wird verbannt und später inhaftiert. Im Jahr darauf freigelassen, zieht er sich auf sein Landgut bei Florenz zurück. Dort verfasst er sein Werk Il principe , das aber erst 1532 gedruckt werden wird.
    Machiavelli zeigt auf, mit welch

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